Montag, 10. November 2014

Von Stichpunkten zum Plot - Mind Map und Karten-Matrix

Bei meinem Besuch in der Stadtbibliothek habe ich mir aus fünf zufällig gewählten Büchern fünf Stichpunkte gesucht, die ich zu einer Geschichte zusammenbasteln möchte.
Diese waren:

    -Misslungenes Experiment von Zauberern
      -Angst vor einer Farbe
        -Geldgierige Person
          -Mord mit Mistgabel in Nachbars Garten
            -Kosmetikherstellung in eigener Küche

              Daraus lässt sich sicherlich mit etwas Überlegung eine Idee stricken, doch eine einzige Idee macht noch keinen Roman. Die Idee bringt einem die Ausgangssituation und den Schluss und vielleicht auch das ein oder andere große Ereignis, doch um einen ganzen Roman daraus zu machen, muss auch das große Loch in der Mitte gefüllt werden.
              Dafür sind weitere Ideen nötig.

              Wie werden aus diesen Stichpunkten nun Ideen für einen ganzen Plot?
              Sicherlich nicht von selbst. Wer hier wartet, bis die Muse ihn küsst, wird ewig warten müssen.
              Hier heißt es aktiv werden: Brainstorming!

              Ich habe für mich beschlossen, dass ich es erst einmal mit einer Mind Map versuche zu den Themen "Hexen" und "Mord". Dies ergab sich, da sich meine ersten Gedanken auf dem Rückweg von der Bibliothek um das "missglückte Experiment" und die "Kosmetikherstellung" rankten. Sofort hatte das Bild einer Hexe vor mir, die zu Hause in Eigenregie Cremes und Puder mischt und dabei Mist baut.

              Der Mord ist für mich ein weiterer wichtiger Punkt, denn ein Mord ist immer etwas Großes. Ein Leben wurde ausgelöscht. Er wird also ein wichtiges Thema in der Geschichte werden.
              Da ich meine Protagonistin nicht als Mörderin sehe, wird sie sich wohl mit dem Mord beschäftigen und ihn vielleicht versuchen aufzuklären. Zumindest halte ich eine Hexe, die selbstständig ihre Kosmetik braut, für jemanden, der auch selbst versucht einem Mordfall im Nachbargarten nachzugehen.

              Die Mind Map

              Meine Mind Map
              Bei einer Mind Map schreibt man das entsprechende Wort in die Mitte eines Blattes und schreibt alles, was einem dazu direkt einfällt um das Wort herum. Dann verbindet man die Wörter per Strich mit dem Ursprungswort. Danach schaut man sich die neuen Stichwörter an und schreibt um diese herum wieder alles auf, was einem dazu einfällt. So geht man immer weiter vor, bis einem nichts mehr einfällt, oder das Blatt voll ist.

              Hier mein erster Versuch der Mind Map zu Hexen und Mord. Sicherlich sind mir viele Punkte einfach nicht eingefallen, aber für den Anfang war es vollkommen ausreichend. In dieser Phase geht es nicht darum, nur aufzuschreiben, was man auch im Buch verwenden will, sondern einfach seinen Ideen freien Lauf zu lassen. So kann es passieren, dass viele Dinge auf der Mind Map später gar nicht in der Geschichte auftauchen.

              Die Karten-Matrix

              Diese vielen Wörter hängen nun zwar aneinander, ergeben aber immer noch keine Story. Vielmehr weiß man nun, was zu seinem Thema alles vorkommen kann in der Geschichte, oder sieht, was vorkommen sollte, was man ansprechen sollte.
              Um solche Punkte miteinander zu vernetzen bieten sich Karteikarten an.
              Bisher habe ich es so gehalten, dass ich meine fünf Stichpunkte jeweils auf eine Karteikarte geschrieben habe. Dann werden zwei gezogen, nebeneinander gelegt und in 5 Minuten versucht, diese Punkte zu verbinden und neue Ideen daraus zu ziehen. Wie z.B. oben schon angesprochen aus dem "Experiment" und der "Kosmetik" die Idee wurde, dass meine Hexe bei der Kosmetikherstellung Magie anwendet und es gewaltig schief geht. Dies ergab zusätzlich noch eine neue Karteikarte "verhextes Make Up".

              Hier ein Bild meiner Karten-Matrix
              Eine andere Variante ist, seine Punkte aus der Mind Map auf die Karten zu schreiben, und auch hier zwischen den Karten Verbindungen zu suchen, die neue Ideen bringen. So könnte man die Karten "Zauberspruch" und "Mordwaffe" ziehen, und es ergibt sich die Idee, dass die Mordwaffe verzaubert sein könnte.
              Auch in diesem Schritt geht es um möglichst viele Ideen. Ob und wie sie später in der Geschichte Verwendung finden, ist nicht wichtig.

              Da das Ziehen der Karten umständlich, nicht so übersichtlich und effizient ist, wie es sein könnte, empfiehlt es sich aus den Karten eine Matrix zu legen und nach einem Schema Karte für Karte abzuarbeiten und sie immer mit den umliegenden, noch nicht verwendeten Karten zu neuen Ideen zu vernetzen. Wer hier eine Anleitung für so eine Matrix braucht, dem kann ich "Kreativ mit der Matrix" von Richard Norden empfehlen.

              Jetzt sind aus den Stichpunkten schon viele tolle Ideen geworden, aus denen man eine ganze Geschichte basteln kann. An dieser Stelle geht es dann nach dem NaNoWriMo weiter mit dem Plotbasteln, denn aktuell braucht mein NaNoWriMo-Roman meine volle Aufmerksamkeit.

              Habt Ihr Lust mich und meine Hexe auf der Reise zu einem fertigen Buch zu begleiten?

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              Hier der erste Teil: Ideenfindung einmal anders - Bücher-Dart in der Stadtbibliothek
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