Mittwoch, 16. Dezember 2015

Gedanken bei Kerzenschein - Weihnachtsgeschichten


Heute, den 16. Dezember 2015, erscheint "Gedanken bei Kerzenschein".
Sieben Autoren des online Magazins "Schreibmeer" haben Kurzgeschichten verfasst, um euch mit weihnachtlichem Lesestoff zu versorgen. Die vertretenen Geschichten reichen von fröhlich-besinnlich bis trashig-brutal und sind somit etwas für jeden Geschmack.

Der Erlös geht komplett an gegen-missbrauch e.V. !

Was euch erwartet:


  • Raue Nächte von Anki M. ist eine besinnliche Wintergeschichte über traditionelle deutsche Bräuche zur kalten Jahreszeit.
  • In Feurige Weihnachten von Madita Kohrt geht es um Weihnachtsmagier, die die verschwundenen Weihnachtsgeschenke wiederfinden müssen. Eine spannungsgeladene Jugend-Fantasy-Weihnachtsgeschichte.
  • Das Weihnachtsfenster von Jennifer Steele liefert uns ein traurig-melancholisches Weihnachtsportrait.
  • Der Weihnachtsmann ist in Not! In Rettungsaktion Weihnachtsmann von Mimi Gaißer könnt ihr nachlesen, was ihm zugestoßen ist.
  • Ein apokalyptisches Weihnachtsszenario liefern uns Die unheimlichen Drei Könige von Sabi Lianne. Nichts für schwache Nerven!
  • Tinka Beere erzählt uns ein modernes und besinnliches Weihnachtsmärchen mit Der Nussknacker und das Mädchen.
  • Abgefahren und trashig geht es in der letzten Geschichte Familienmord zu Weihnachten von Jack Ressel zu. Wie der Titel schon sagt, geht es auch hier etwas härter zur Sache.


Hier ein paar Zeilen aus meiner Geschichte "Feurige Weihnachten"


Die Axt des Orks zischte wenige Zentimeter an Finn vorbei und schlug knirschend im Schnee ein.
„Los komm! Lauf!“, schrie er und griff nach Mayas Hand. Der Nordpolschnee reichte ihnen fast bis zu den Knien und so stolperten sie mehr, als dass sie rannten. Aus der Ferne hörten sie das heisere Brüllen weiterer Orks. Auch ihr Verfolger hatte Mühe im hohen Schnee Halt zu finden, doch ihn ganz abzuhängen schafften sie nicht.
„Was sollen wir jetzt machen, Finn?“, rief Maya.
„Erst brauchen wir ein sicheres Versteck, dann sehen wir weiter!“
Plötzlich verlor Maya das Gleichgewicht und verschwand fast völlig im Schnee. Finn reagierte schnell. Mit einem kräftigen Ruck zog er sie wieder auf die Beine und zu einer kleinen Reihe Felsen hinüber, hinter denen sie sich verstecken konnten. Ihr Atem ging schnell. Kleine Wölkchen stiegen vor ihren Gesichtern auf und Maya vergrub die Hände in ihrem langen dunklen Mantel, um ihre Finger wieder zu wärmen.
„Kannst du nicht irgendwas zaubern?“, flüsterte Maya mit zittriger Stimme. Sie war vom Sturz völlig durchnässt und als Zauberanfängerin mit der Situation komplett überfordert.
„Vielleicht. Mal sehen, was ich hier noch hab.“ Finn wühlte in seinem schwarzen Materialbeutel. „Viel ist es nicht.“ Er zog eine kleine rote Kerze hervor und blickte sich um.
Die Schreie der Orks kamen immer näher. Maya warf einen kurzen Blick über den Felsen und zuckte vor Schreck zurück.
„Sie sind gleich hier!“, zischte sie.
Ein paar Meter weiter sah Finn einige Tannen und sprang plötzlich auf.
„Maya, hast du noch Streichhölzer?“
„Ja, wieso?“
„Ich hab eine Idee! Komm mit!“

Wenn du wissen möchtest, wie es mit Finn und Maya weitergeht, dann schnapp dir jetzt das eBook bei einem der folgenden Händler:



Wir würden uns sehr über eure Unterstützung und die Verbreitung freuen.



Mittwoch, 28. Oktober 2015

Meine NaNoWriMo Vorbereitung



Der November rückt näher - Der NaNoWriMo steht vor der Tür!

Wer sich nun fragt, was der NaNoWriMo ist: http://nanowrimo.org/
Im Grunde geht es darum, in einem Monat magische 50.000 Wörter zu schreiben.

Wie ihr wisst, bin ich ein Planer - egal, um welches Projekt es geht.
Ich überlasse nicht alles dem Zufall, denn dann öffne ich Stress und Blockaden Tür und Tor.
Ich empfinde es als angenehm, beim schreiben schon einen roten Faden zu haben, an dem ich entlangspazieren kann. Außerdem spart es mir Zeit. Als Mutter habe ich davon nicht gerade viel.
Ich kann meine Zeit im NaNoWriMo nicht damit verschwenden, über nächste Szenen nachzudenken. Das macht mich unruhig und ich schreibe schlechter.
Und ganz ehrlich? Das ganze Planen und Vorarbeiten macht mir richtig großen Spaß.

Aber was mache ich eigentlich alles vor dem NaNoWriMo? 


    • Brainstorming auf DinA4 Blatt. Zumindest dann, wenn ich bisher nur eine grobe Idee habe und noch viel Material brauche, um eine ganze und stimmige Geschichte daraus zu machen. Dabei sind alle Ideen erlaubt, die auftauchen. Mir ist beim Brainstorming völlig egal, ob die Ideen später überhaupt in der Geschichte auftauchen. Die besten und passensten Ideen schreibe ich mir raus. Den Zettel behalte ich aber, falls ich später Löcher entdecke oder zusätzliche Ideen brauche. 
    • Pitchen. Also einen Pitch oder eine Logline schreiben. Das ist das Zusammfassen der Kernidee/des Themas in einem einzigen Satz.
    • Plotten. Ausarbeitung des 7-Punkte Systems für alle wichtigen Handlungsstränge. Ich lege besonderen Wert auf die Ausarbeitung der 7-Punkte für alle Subplots, da ich sicher gehen will, dass sie spannend genug und in sich stimmig sind. (Ausführliche Beschreibung des 7-Punkte Systems hier
    • Ausarbeitung der "Heldenreise" für meine Hauptfigur. Die Heldenreise nehme ich so genau, wie es meine Geschichte erlaubt. Zur Not fällt etwas weg. Mir ist es wichtig, dass meine Hauptfigur (und die wichtigsten Nebenfiguren) im Verlauf der Geschichte eine vernünftige Entwicklung durchmacht. 
    • Charakterliste. Auflistung aller Charaktere mit einem kurzen Satz, wieso sie für die Geschichte wichtig sind - was ihr Part in der Geschichte ist. Wer nicht wichtig genug ist, fliegt wieder raus oder muss mir eine bessere Erklärung für seine Existenz liefern.
    • Anlegen von ausführlichen Charakterbögen mit Hintergrundgeschichte, Vorlieben und Abneigungen, Träumen und Ängsten, Eigenheiten, Hobbies und was mir sonst noch einfällt. Manchmal lasse ich meinen Charakter auch einen Monolog über sich und sein Leben erzählen.
    • Ausformulieren eines Klappentexts für das Buch. Oder ein Werbetext oder Teaser. Wie auch immer man das nun nennen will. Eine kurze Zusammenfassung von 5 bis 10 Sätzen. Mir hilft das ganz besonders dabei, den Kern der Geschichte zu erfassen und zu sehen, ob sie überhaupt funktioniert.
    • Suchen eines passenden Titels oder Arbeitstitels. Ohne kann ich einfach nicht schreiben.
    • Mein Notizbuch für den November aussuchen, denn wer mich kennt, der weiß, dass es ohne bei mir nicht geht. 80% meiner Schreibzeit ergibt sich spontan, wenn mein Sohn sie mir lässt und in diesen Momenten ist selten ein PC in Reichweite.
    • Den Soundtrack zu meinem Schreibprojekt zusammenstellen, um mich in die richtige Stimmung zu bringen und mich zusätzlich zu inspirieren. Hilft mir auch oft bei Hängern.
    • Einen Bilderordner mit Inspirationsbildern erstellen, die mit der Welt, der Idee oder den Figuren zu tun haben. Seit ich Pinterest entdeckt habe, lege ich dort diese Ordner an. Auf Pinterest finde ich einfach die tollsten Bilder dafür. (Die Ordner kann man privat schalten, um nichts zu verraten.)


    Was macht ihr vor dem NaNoWriMo? Wie bereitet ihr euch vor?




        Sonntag, 13. September 2015

        Schreibtagebuch Eintrag 20 - Die Schule erwacht zum Leben


        Was habe ich geschrieben und gelesen im August?


        Projekt Rotschopf


        Wegen eines Logikfehlers in der Story habe ich für dieses Projekt noch einmal an dem 7-Punkte System und der Heldenreise gearbeitet und den Szenenplan aufgeräumt.

        Geschrieben habe ich vor allem an der Beschreibung der Schule und der Schüler, auch wenn vieles davon später nicht im Buch auftauchen wird. Ich stelle mir die Schule in dieser Geschichte sehr alt und gotisch vor, jedoch gut erhalten. Als Harry Potter Fan musste ich natürlich auch geheime Gänge und verbotene Bereiche hineinschreiben. Ich konnte nicht anders.
        Die Schule



        Woran habe ich sonst geschrieben?


        In erster Linie am Schreibmeer-Geheimprojekt.
        Den Namen des Protas kann ich schon mal verraten: Er heißt Finn!
        die Zielgruppe ist eher unter den jüngeren Lesern zu suchen.

        Dann habe ich für das online Magazin Schreibmeer noch einen Artikel verfasst:
        Die 3-Akte Struktur


        Gelesen im August

         
        Kinder- und Jugendbuch schreiben - Anna Kerkel

        Über das Schreiben - Sol Stein

        Aller Tage Abend (Nightside Band 11) - Simon R. Green

        Die wirkliche Mittelerde (Tolkiens Mythologie und ihre Wurzel im Mittelalter) - Arnulf Krause


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        Hier geht es zu Schreibtagebuch Eintrag 19:
        Zurück aus der Sommerpause
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        Freitag, 4. September 2015

        Handlungsorte - über die Wahl des Wo




        Der Handlungsort eines Romans ist so wichtig wie die Figur, die Wende- und Höhepunkte und die Konflikte, um die es geht. Er ist der Lebensraum der Hauptfigur und hat sie geprägt. Er ist der Austragungsort des Hauptkonflikts. Er muss gut ausgearbeitet werden.

        Beim Entwickeln des Handlungsorts geht es aber nicht nur um die Frage des Wo, sondern auch um das Wann. Frage dich beim schreiben nicht nur, wie es in der von dir gewählten Stadt aussieht, sondern auch, wie es zu der Zeit dort aussieht oder ausgesehen hat, die du für die Geschichte gewählt hast. Recherchiere z.B., was zu der gewählten Zeit für Meldungen durch die Nachrichten gingen, ob es eine Rekordhitze oder vielleicht ungewöhnlich starke Regenfälle gab oder ob das Haus, in dem dein Showdown spielt, zu der Zeit überhaupt schon existierte.

        Ich bin immer enttäuscht und auch etwas verärgert, wenn ich über meine Stadt Kiel so einen schrecklichen Klischeesatz lese wie:
        „Mein Blick streifte über das Hafenwasser. Die Luft roch salzig und in der Ferne kreischte eine Möwe.“

        Der Autor dieser Zeilen war wohl noch nie hier. Woher ich das weiß?
        Es riecht nicht salzig, wenn ich an der Hörn stehe und auf das Wasser blicke. Je nach Zeit und genauem Standort riecht es nach dem Essen der Restaurants oder nach dem Popcorn des Cinemaxx. Ich liebe es, wenn es am Wasser nach Popcorn riecht!

        Und was ich dort höre sind weniger die Möwen, als viel mehr die Musik des Akkordeon- oder des Flötenspielers auf der Brücke. Zur rechten Zeit höre ich auch den Lastentransport, der die Ladung eines Schiffes abholt oder das Geräusch hunderter kleiner Plastikräder auf dem Pflaster, wenn die Masse an skandinavischen Touristen eines der großen Schiffe verlassen hat und alle ihre Rollkoffer hinter sich herziehen. 
        DAS ist ein Spektakel, das sich zu beschreiben lohnt! Und nicht so eine heisere Möwe.

        Worauf ich damit hinaus will?
        Wenn man niemals den Ort des Geschehens live erlebt hat, kann man ihn auch in seinen Texten nicht lebendig machen.
        Man kann es versuchen und sich vorstellen, wie es dort wäre, aber es wird nicht wirklich echt sein. Es wird allenfalls ein Zombie werden.
        Und die Leser sind nicht blöd. Sie merken das. Selbst, wenn sie nicht genau wissen, was sie da merken, wird ein fader Beigeschmack bleiben.

        Was fehlt sind einfach die speziellen Eigenheiten des Ortes. Etwas, das den Ort in der Geschichte nicht austauschbar macht.
        Ein austauschbarer Handlungsort ist etwas Schreckliches. Wenn die Handlung gefühlt überall spielen könnte, weil alles zum Ort im Text vage bleibt oder in Klischees abdriftet, dann fehlt dem Leser meist etwas. Zumindest mir geht es so. Der Sog in die Geschichte bleibt für mich aus. Ich möchte mich in das Setting hineinfühlen können. Ich möchte wissen, wie es dort aussieht, wie es dort riecht, wie die Luft dort ist und ob ich Fabriken oder eher eine Grille hören kann.

        Wenn du bei deiner Beschreibung vage bleiben musst, weil du dich am gewählten Ort einfach nicht auskennst, dann kannst du deine Geschichte auch gleich dort spielen lassen, wo du heimisch bist oder einmal warst.

        Es ist einfach leichter für den Autor und schöner für den Leser, wenn sich der Schreiber am Ort seiner Geschichte auskennt.

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        Weitere Artikel, die dich interessieren könnten: 

        Charaktere, die treibende Kraft

        Nebenfiguren im Roman
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        Freitag, 14. August 2015

        Schreibtagebuch Eintrag 19 - Zurück aus der Sommerpause


        Hiermit melde ich mich zurück aus meiner unfreiwilligen Sommerpause.

        Ich schulde euch noch die Updates aus Juni und Juli. Was habe ich also diesen Sommer gemacht?

        Ich arbeite zur Zeit ausschließlich an Projekt "Rotschopf", da ich den übergreifenden Plot meines Schattenläufer-Projekts fertig habe, recht zufrieden damit bin und es nun erst einmal ruhen lassen muss für den nötigen Abstand.


        Projekt "Rotschopf"


        Ich habe die ersten Kapitel sowohl in der Ich-Form als auch aus der Erzähler-Perspektive aufgeschrieben, um sie zu vergleichen. Auch wenn die Ich-Form ganz gut zur Zielgruppe passt, gefällt sie mir nicht so besonders. Mir fehlen die Möglichkeiten, die der Ezähler hat, um Dinge zu erwähnen, die meiner Protagonistin nicht auffallen. Und das sind in dieser mysteriösen, kleinen Stadt zu Beginn so einige.

        Nur eine einzige Werbung für das Projekt bleibt in der Ich-Form. Ein hübsches Bild mit Text. Ich freue mich schon sehr darauf, es euch zu zeigen. Allzu lange dauert es nicht mehr!

        In der Story ist meine Protagonistin gerade drei üblen Jungs in die Arme gelaufen, den Campanello-Brüdern. Man munkelt, es gäbe Orks in der Ahnenreihe der Campanellos. Ihrem Aussehen und ihrer Intelligenz nach zu urteilen, könnte an dem Gerücht etwas dran sein.
        Ob ihr jemand helfen wird? Tja, ich weiß natürlich, was passiert. Was meint ihr?



        Was war sonst los?


        An einem Besuchswochenende bei meiner Familie habe ich zum Spaß an einer Kurzgeschichte geschrieben, die vom ersten Fall meiner Krimi-Heldin Erin Reid erzählt, nachdem sie an ihren jetzigen Arbeitsplatz versetzt wurde.
        Es ging mir dabei vor allem darum, die Örtlichkeiten und Figuren noch besser kennenzulernen und das erste Aufeinandertreffen meines Krimiteams zu erleben.

        Im Juli ist ein neuer Artikel von mir im online Magazin "Schreibmeer" erschienen:
        "Welches soziale Netzwerk ist das richtige?"

        Ich hatte im Juli dazu noch einen ziemlichen Hänger was das Schreiben anging. Nicht nur die Geschichten, auch die Blogbeiträge wollten einfach nicht raus. Schwer zu sagen, ob es Stress, Selbstzweifel oder die Müdigkeit war - vielleicht alle drei Monster zusammen.
        Beste Helfer waren Luftpolsterfolie, ein sehr glücklicher Glückskeksinhalt und die liebe Anne Colwey.
        Der coolste Glückskeks-Zettel ever

         

        Gelesen im Juni und Juli


        Die Leseproben und der englische Harry Potter Band
        Ich habe bei einem Buchhandlungsbummel neben dem wunderschönen neuen Harry Potter Cover ganz viele Leseproben ergattert und in meinen freien Minuten so in viele Geschichten reingeschnuppert.
        Besonders gefallen haben mir die Leseproben zu:
        "Der Rithmatist" - Brandon Sanderson
        "Nox - unten" - Yves Grevet
        "Anastasia McCrumpet und der Tag, an dem die Unke rief" - Holly Grant
        "Seven Wonders - der Koloss erwacht" - Peter Lerangis

        Dann habe ich zur Recherche gelesen:
        "Darkside - Der schwarze Phoenix" (Band 2) - Tom Becker
        "Darkside - Die Gilde der Diebe" (Band 3) - Tom Becker
        "Scream Street - Das Herz der Mumie (Band 3)" - Tommy Donbavand

        Und zum Vergnügen:
        "Harry Potter and the Philosopher's Stone" - J.K.Rowling

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        Hier geht es zu Schreibtagebuch Eintrag 18: Eintrag 18 - Szenenplan und Notizbücher 
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        Samstag, 27. Juni 2015

        5 Gründe, warum du als Autor mehr schlafen solltest



        Familie, Haushalt und die immer näher rückende Deadline – da wird Schlaf bald zu einem seltenen Gut.
        Schreiben bis spät in die Nacht, Last-Minute-Projekte und deine Social Media Kanäle halten dich wach. Alles zu erledigen scheint sinnvoller und produktiver als Schlafen.

        Doch deinen Schlaf aufzugeben schadet dir auf Dauer mehr, als dass es nützt!

        Die Liste der körperlichen und seelischen Folgen von Schlafmangel ist lang.
        Nach wenigen Nächten ohne ausreichend Schlaf funktioniert dein Körper nicht mehr optimal.
        Du bist dauermüde und schlecht gelaunt. Du kennst das.
        Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur, Hormone, Stoffwechsel und andere Funktionen geraten durcheinander. Am meisten leidet deine geistige Leistungsfähigkeit.

        Ein guter Schlaf hingegen hat positiven Einfluss auf verschiedene Aspekte, die wichtig sind für deine Arbeit und deine Gesundheit.
        Auch dein Schlaf besteht aus zwei Schlafstadien: Dem REM-Schlaf, in dem du besonders viel träumst und dem NREM-Schlaf, der aus Leichtschlafphasen und Tiefschlafphasen besteht. Alle Phasen wechseln sich mehrmals in der Nacht ab und sind wichtig für die Erholungsfunktion des Schlafes.
        Wenn du am Schlaf sparst, sparst du auch an der Reparaturzeit deines Gehirns, denn im Tiefschlaf werden Schäden repariert, die durch Stress und schädliche Einflüsse während des Tages an den Zellen entstanden sind.

        Es geht beim Schlafen also nicht nur darum, morgens ausgeruht aufzuwachen.
        Laut Studien zeigen Personen, die nachts 7-9 Stunden Schlaf bekommen folgende wichtige Eigenschaften:

        1.Besseres Gedächtnis
        Informationen werden im Schlaf verarbeitet und in Ruhe sortiert. Das Gehirn befreit sich von überflüssigem Informationsballast. Außerdem werden im Gehirn nachts neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen geschaffen. Neu Erlerntes wird so gefestigt und verankert.
        Durch guten Schlaf lernst du also leichter und nachhaltiger und kannst Informationen besser verarbeiten. Für dich als Autor sicherlich nicht nur bei der Recherche wichtig.

        2.Bessere Aufmerksamkeit und Konzentration
        Nervenzellen, die untertags stark beansprucht wurden und vielen Einflüssen unterliegen, können sich im Schlaf herunterfahren und regenerieren. Haben sie dazu nicht ausreichend Gelegenheit, ist das Nervensystem konstant überlastet.
        Ein Schlafdefizit macht sich bei jedem sehr schnell durch Konzentrationsstörungen bemerkbar. Viele Studien haben gezeigt, dass die Aufmerksamkeitsfähigkeit unter Schlafmangel deutlich abnimmt, Entscheidungen schwerer fallen und die Fehlerzahlen steigen.
        Für deine Arbeit am Text und für deine Kreativität wäre das eine Katastrophe.

        3.Besseres Immunsystem
        Niemand ist gern krank, doch die Stärke des Immunsystems nimmt schnell ab, wenn der Schlaf fehlt. Aktuelle Studien zeigen, dass die Zahl der natürlichen Abwehrzellen im Schlaf steigt, was für die erfolgreiche Bekämpfung von Bakterien und Viren von großer Bedeutung ist.
        Um nicht häufiger mit einer Erkältung schreiben zu müssen, sondern fit an die Arbeit gehen zu können, solltest du also ebenfalls auf genügend Schlaf achten.

        4.Bessere Gewichtskontrolle
        Es ist nun mal so: Wenn wir müde sind, dann frieren wir nicht nur schnell sondern haben auch besonders großen Hunger. Und natürlich gleich auf Fett und Zucker. Leicht greift man beim Schreiben zu schnellen Snacks.
        Wenn du müde bist, wirst du dir weniger Mühe machen, eine gesunde Alternative vorzubereiten, lange zu kochen oder hinterher noch Sport zu treiben.
        Ein ausreichender Schlaf hilft dir dabei, dein Gewicht besser zu kontrollieren.

        5.Bessere Stimmung
        Wer schlecht schläft hat auch schlechtere Laune. Aber das ist noch nicht alles.
        Wenig Schlaf führt dazu, dass du die Dinge schlechter siehst, als sie sind. Du machst dir vermehrt Sorgen und neigst zum Grübeln.
        Depressiven Verstimmungen wird so die Tür geöffnet. Die Nerven sind dünn und die Geduld schnell am Ende. Du schadest nicht nur dir selbst damit, sondern belastest durch dein Schlafdefizit auch deine Mitmenschen.
        Ein guter Schlaf von durchschnittlich 8 Stunden hilft dir dabei ausgeglichen und glücklich durch den Tag zu gehen, dir höhere Ziele zu stecken und optimistisch in deine schriftstellerische Zukunft zu blicken.

        Also, weg mit dem Manuskript und ab unter die Bettdecke!
        Gute Nacht!


        Samstag, 20. Juni 2015

        Schreibtagebuch Eintrag 18 - Szenenplan und Notizbücher



        Verspätet kommt hier nun meine Zusammenfassung des Monats Mai.
        Was habe ich getextet, was habe ich gelesen? Was war sonst noch los?


        Ich habe viel geschrieben, fast alles davon mit Stift und Papier und auch nur für zwei Buchprojekte.
        Ich gebe mir große Mühe, mich nur auf diese zwei Geschichten zu konzentrieren, um die ersten Fassungen der ersten beiden Bände fertig zu bekommen. Beides sind Serien.
        Entgegen aller Erwartungen finde ich den Wechsel zwischen den Texten nicht so schwer, obwohl der eine für Jugendliche ab 12 und der andere für Erwachsene Leser (vielleicht noch Young Adult) geplant ist. Eigentlich macht es sogar Spaß, zwischen Humor und Horror hin und her zu springen.



        Projekt "Rotschopf"

        Szenenplan basteln

        Für dieses Projekt habe ich zwar den übergreifenden Plot geplant, bin aber beim Schreiben des ersten Bandes auf ein paar Löcher gestoßen, die es zu stopfen galt.
        Also habe ich ein Wochenende dazu genutzt einen Szenenplan mit Karteikarten aufzubauen.

        Eine genaue Karte der Straße, um die es geht, habe ich auch begonnen.
        Leider ist sie der Malwut meines Sohnes zum Opfer gefallen und nun mit farbenfrohen Kringeln verziert.
        Die Präsentation der Karte hebe ich mir dann für die Releasezeit des Buches auf.
        Also bleibt neugierig!


        Andere Buchprojekte


        Das von vielen erwartete Projekt "Schattenläufer" schreitet gut voran.
        Diesen Monat habe ich eine Figur verwundet und eine andere fast getötet.

        Projekt "Glutrot" habe ich umgeplant. Nicht viel, aber bedeutende Teile.
        Freunde von Fantasy werden nun auch hier mehr auf ihre Kosten kommen, auch wenn der Romance-Anteil weiterhin sehr hoch ist.

        Ich habe den Anfang einer Novelle geschrieben. Einfach nur, um diese Idee endlich aus dem Kopf zu bekommen. Sie hat mich schon seit Wochen genervt. Jetzt ist Ruhe. 


        Außerhalb der Buchwelt


        Textteile zu drei Romanen und einem Kinderbuch
        Da ich viel mit Stift und Papier schreibe kommt irgendwann unweigerlich der Teil des Abtippens.
        Im Mai war er dann gekommen, da ich das ganze schon länger aufgeschoben hatte.
        Drei Notizblöcke waren voll.

        Im Mai habe ich meinen ersten Artikel für das Schreibmeer geschrieben - ein neues Online Magazin.
        Es geht um eines meiner Lieblingsthemen: Branding.
        Hier könnt ihr den Artikel lesen:
        Branding für Autoren - Das Ich als Marke

        Da in diesem Hause fast nie Stille herrscht, sondern meist Kinderlärm durch die Luft schallt, habe ich mir neue Schreibmusik besorgt. Unter anderem die Soundtracks zu den ersten vier Game of Thrones Staffeln. Ich muss sagen: Grandios! Beste Idee seit langem. Passt auch hervorragend zu meinen Buchprojekten.


        Gelesen im Mai


        "Mysterium - der schwarze Drache" - Julian Sedgwick
        "Die Seiten der Welt" - Kai Meyer
        "Du you know who I am?" - Ron Alias

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        Hier geht es zu Schreibtagebuch Eintrag 17: Projekt "Rotschopf"
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        Donnerstag, 18. Juni 2015

        Top Ten Thursday - Fantasy

        Heute geht es an dieser Stelle einmal um Fantasy und meine l0 liebsten Bücher aus dem Genre, denn heute ist Zeit für den Top Ten Thursday von Steffis BücherBloggeria.

        Ich fand es schwer nur 10 auszuwählen und überlege, ob ich zusammen mit dem Artikel zu diesem Thema, den ich hier nachreichen werde, auch noch ein paar andere Werke nenne, die ich für erwähnenswert halte.


        Stephen King - Schwarz (Der Dunkle Turm)

        George RR: Martin - Eisenthron (Das Lied von Eis und Feuer, Spezialausgabe)

        Terry Pratchett - Gevatter Tod (und so viele mehr!)

        Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

        Sergej Lukianenko - Wächter der Nacht

        JK. Rowling - Harry Potter (und der Stein der Weisen)

        Jim Butcher - Sturmnacht (Harry Dresden)

        Derek Landy - Der Gentleman mit der Feuerhand (Skullduggery Pleasant)

        Kai Meyer - Die Seiten der Welt

        Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon


        [Artikel über Fantasy wird an dieser Stelle nachgereicht! Ich gebe Bescheid.]

        Dienstag, 16. Juni 2015

        Schreiben mit Baby und Kleinkind - Improvisation ist alles


        Für das Interview mit mir auf dem Blog von Anna Thur habe ich vor ein paar Wochen festgehalten, wie meine Tages- und Wochenplanung aussieht. >Hier zu lesen<

        Als Mutter mit einem Kleinkind zu Hause unterscheidet sich mein Tag natürlich sehr vom routinierten Schreibtag eines Autors, der seine Tagespunkte auf die Minute genau planen kann.

        Wer schon einmal versucht hat zu Hause zu arbeiten - und damit meine ich wirklich konzentriert etwas zu schaffen - während ein Kleinkind im selben Raum (oder auf dem Schoß) spielt, der mag sich jetzt fragen, wie ich überhaupt ein Buch oder einen Blogbeitrag fertig bekomme.

        Genau darüber möchte ich heute auf FederKiel schreiben und damit vielleicht der ein oder anderen verzweifelten Mama (oder natürlich auch einem Papa) Mut machen.



        Planung ist nicht Alles


        Improvisierter Arbeitsplatz auf dem Sofa
        Als erstes einmal: Ja, Planung ist wichtig.
        Ohne Planung geht gar nichts, aber kaum etwas wird wirklich einmal so klappen, WIE Sie es planen.
        So ist das mit Kindern und wer das akzeptiert und drumherum arbeitet, der hat quasi schon gewonnen.
        Den schlimmsten Fehler, den Sie machen können, ist der, sich zu sehr auf die geliebte Planung zu versteifen, sich übelst zu ärgern und dann alles hinzuschmeißen.

        Diese miese Laune ist schlecht für ihre Gesundheit, schlecht für Ihre Motivation und schlecht für Ihre Kreativität. Ihre Kinder werden es merken und Ihre Laune reflektieren.
        Ihr Schreibtag ist damit gelaufen.

        Wenn etwas gar nicht so läuft wie geplant und vielleicht sogar Ihre komplette Schreibzeit verloren scheint, haben Sie natürlich alles Recht der Welt sich darüber zu ärgern.
        Ärgern Sie sich kurz und laut und dann denken Sie nach!
        Sich zu ärgern wird nichts an den geplatzten Plänen und Ihrer verlorenen Schreibzeit ändern.
        Der einzige, der jetzt noch etwas ändern kann sind Sie: Sie können improvisieren!

        Jeder Mensch kann das - die einen besser, die anderen schlechter.
        Aber keine Sorge, jeder kann es lernen.
        Auch Sie können zum Improvisations-Genie werden!
        Wenn Sie es denn wollen.


        Sie müssen es wirklich wollen!


        Das ist der Knackpunkt. Sie müssen es wollen. Sonst wird es niemals funktionieren.

        Es ist passiert: Ihre Schreibzeit ist verloren, Kinder und Partner haben durch unerwartete Wünsche und Termine den Tagesplan komplett über den Haufen geworfen. Weitere Zwischenfälle machen das Einhalten ihrer geplanten Zeiten unmöglich. Ihre Schreibzeit ist so gut wie verloren.

        Was nun? Improvisieren und Ihre Schreibzeit retten!
        Dafür ist keine Zeit übrig? Doch, wenn Sie dafür andere Punkte streichen.
        Hier zeigt sich dann:
        Ist Ihnen das Schreiben wichtig genug, um Punkte Ihrer To-Do-Liste auf die Folgetage zu verschieben? Sie müssen es wirklich wollen!
        Sind sie vielleicht zu träge und bequem, um schnell umzuplanen und doch noch Schreibzeit herauszukratzen? Ist das Schreiben Ihnen wichtig genug, um solche Umständlichkeiten auf sich zu nehmen? Sie müssen es wirklich wollen!


        Improvisieren ist nötig


        So wie jetzt, lief es bei mir nicht von Anfang an.
        Auch ich habe erst lernen müssen mich anzupassen. Es gab viele Frustmomente und viel selbstgemachten Stress, aber das Wichtigste war nicht aufzugeben. Ich wollte es wirklich schaffen.

        "Wer etwas wirklich schaffen will, der findet einen Weg. Alle anderen finden Ausreden."

        Der erste Schritt war für mich, zu erkennen und zu akzeptieren, dass Anpassen und Improvisieren nötig waren, um endlich etwas zu schaffen.
        Natürlich kann man das Glück haben, dass Familienangehörige und auch der Partner einspringen und das Kind für mehrere Stunden übernehmen, doch dieses Glück hat nicht jeder und wer es hat, der kann nicht erwarten, dass es regelmäßig so läuft.

        Ich habe dieses Glück nicht und ich wollte nicht weiterhin nur dasitzen und mich den Umständen ausgeliefert fühlen.

        Anstatt mich darüber zu ärgern, dass ich meine Zeiten nicht fest planen konnte und traurig zu sein, über all die Momente, in denen es mir nicht möglich war zu schreiben, habe ich gezielt darüber nachgedacht, in welchen Momenten ich eigentlich schreiben KÖNNTE.

        Und das waren dann eine ganze Menge.
        Wenn man erstmal anfängt ganz kreativ darüber nachzudenken, in welchen Situationen man Schreiben könnte, kommen immer mehr Ideen dazu.

        Zugegeben: Manche sind anstrengend, manche sind umständlich und manche einfach nur ungewohnt - doch alle sind MÖGLICH.



        Der Griff zu Stift und Papier

        Schreiben auf der Spieldecke mit Kind

        Mein nächster Tipp: Befreien Sie sich von der Vorstellung in völliger Stille am PC zu schreiben.
        Auch wenn das die Idealsituation ist, so ist sie für eine schreibende Mutter mit Baby und Kleinkind einfach zu unwahrscheinlich, um weiter an ihr festzuhalten.

        In vielen Alltagssituationen könnten Sie schreiben, wenn Sie sich auf das Schreiben mit Stift und Papier einlassen. Es gibt viele Gründe, wieso Sie es einmal damit versuchen sollten, aber der wichtige Grund, um den es jetzt geht ist: Mobilität und Schnelligkeit.

        Stift und Papier können Sie überall dabei haben, sie können es in allen erdenklichen Positionen halten und es muss nicht erst angeschaltet und hochgefahren werden.

        Auch ein Tablet wäre eine Möglichkeit, doch viele kurze Schreibmomente mit Kindern sind schon wieder vorbei, wenn Tablet und Schreibprogramm endlich einsatzbereit sind. Würde ich mich beim Schreiben nur auf technische Geräte einlassen, dann hätte ich vielleicht die Hälfte meiner Texte nicht geschrieben.


        Wo schreibe ich?


        Die Antwort ist leicht: Wo und wann ich kann!

        Ich schreibe am Schreibtisch.
        Ich schreibe auf dem Sofa oder am Sofatisch.
        Ich schreibe beim Essen.
        Ich schreibe auf dem Klo.
        Ich schreibe beim Kochen neben dem Herd.
        Ich schreibe auf dem Bett - ob morgens nach dem Aufwachen, mittags mit dem Kind oder abends im Dunkeln.
        Ich schreibe auf der Spieldecke - während KiKa läuft und die Autos und Bauklötze neben mir klappern.
        Ich schreibe auf dem Spielplatz.
        Ich schreibe beim Spazierengehen auf dem Dach des Kinderwagens.
        Ich schreibe im Auto oder in Bus und Bahn.

        Ich habe eine Art Sport daraus gemacht, in den seltsamsten Momenten zu schreiben.
        Ich amüsiere mich über jede neue Idee, die tatsächlich funktioniert und habe richtig Spaß dabei.


        Wie plane ich?


        Ich habe es eingangs bereits erwähnt: Planung ist wichtig, aber nichts läuft nach Plan.

        Starre Planung mit genauen Zeitangaben funktioniert für mich nicht.
        Sobald ich nach festen Zeiten plane bricht der Stress aus. Mein Kind isst sein Mittag nunmal nicht pünktlich auf die Minute und braucht dann auch mal länger, als von mir gedacht. Oder das Anziehen und Spielzeug einpacken dauert wieder eine Ewigkeit. Beim Einkauf muss unbedingt noch im Laden mit den Spielzeugautos gehalten werden, sonst ist der Weltuntergang nahe.
        Mütter wissen sicher, wovon ich hier spreche. All diese Dinge sind nicht schlimm, wenn man ihnen entspannt begegnet. Doch mit einem strengen Zeitplan ist entspannt bleiben schwer.

        Also plane ich meinen Tag grob.
        Als erstes ist mein Tag unterteilt in vier Abschnitte:
        Vormittags-Zeit, Mittagsschlaf-Zeit, Nachmittags-Zeit und Abendstunden.
        Erledigungen des Tages werden von mir in die passenden Abschnitte sortiert.
        Einkaufen und Sport erledige ich gern ganz früh, Schreiben und Zeichnen sind Dinge, die am besten gehen, wenn mein Kind schläft.
        Hier hat sich das markieren mit verschiedenen Farben für die vier Zeitbereiche bewährt.

        Dann habe ich die Master-Liste. Eine To-Do-Liste, auf der nur die wirklich wichtigsten Punkte stehen. Gern auch mit dem Fälligkeitsdatum in rot dahinter.
        Diese Liste ist immer gut sichtbar auf meinem Schreibtisch platziert.

        Nun muss ich noch die ganzen weniger wichtigen Punkte, die andere Leute auf ihre To-Do-Listen schreiben, irgendwie planen und unterbringen.
        Dafür nutze ich einen länglichen Tischkalender, der pro Seite eine Woche zeigt.
        Sie kennen die sicher. Sieben Tage nebeneinander, mit ein paar Zeilen pro Tag Platz.
        Als erstes werden die dringenden Termine der Master-Liste auf die Tage verteilt.
        Danach kommen erstmal persönlich wichtige Dinge.
        Ich halte diese Vorgehen für wichtig, denn sonst kommen diese Dinge IMMER zu kurz. Dazu gehören besondere Unternehmungen mit meinem Kind und auch das Schreiben!
        Erst dann werden andere Erledigungen eingetragen.
        Und wenn die Zeilen für einen Tag voll sind, dann ist der Tag VOLL.
        Punkte, die noch übrig sind, müssen in eine freie Zeile eines anderen Tages ziehen und warten.

        So stelle ich sicher, dass ich mir meine Tage nicht zu voll packe, aber trotzdem alle wichtigen Punkte erledige.


        Sie sind auch Mutter oder Vater und würden gern mehr schreiben?
        Versuchen Sie es:
        • Planen Sie, aber halten sie nicht stur daran fest. Planen Sie einmal anders!
        • Machen Sie sich klar, dass Sie es wirklich schaffen wollen!
        • Überlegen Sie, in welchen Alltagssituationen Sie schreiben könnten - seien Sie kreativ!
        • Besorgen Sie sich gute Notizblöcke und Stifte.
        • Und gehen Sie das Vorhaben entspannt und mit Humor an.

        Schreiben auf dem Bett
         
        Für Bilder aus meinem Alltag folgen Sie mir doch auf Instagram: Madita auf Instagram


        Montag, 11. Mai 2015

        Schreibtagebuch Eintrag 17 - Projekt "Rotschopf"




         Was war los im April?


        Wegen einer Woche Familienurlaub, Krankheit und einem ungeplanten Wochenende in der Uniklinik war bei mir den letzten Monat großer Ausfall.
        Lediglich für Twitter und Instagram hatte ich hier und da ein paar Minuten übrig.


        Projekt „Rotschopf“

         

        Geschrieben habe ich im April am Jugendbuch.
        Projekt „Rotschopf“ ist geplant als Reihe mit einem übergreifenden Plot, jedoch soll jedes Buch für sich ein abgeschlossenes Abenteuer erzählen. (So ähnlich, wie z.B. die Harry Potter Reihe.)

        Das Schreiben und Planen macht mir sehr viel Spaß und ich denke, dass dieses Projekt eher fertig sein wird, als meine Fantasyreihe der „Schattenläufer“. Schlimm finde ich das nicht. Mir gefällt die Idee sogar, denn für mich persönlich nimmt es etwas Druck von meinen Schultern, wenn ich mit Jugendbuch und Kinderbuch in die Welt starte. Ich finde diese Erwartungen an den „Debütroman“ so ätzend. Da passt es mir ganz gut, wenn ich vor meinem ersten Werk für die ältere Leserschaft ein wenig Veröffentlichungsluft schnuppern konnte.
         
        In der Story hat sich nun einiges getan. Meine Protagonistin war in den ersten Kapiteln in ihrer neuen Heimat angekommen, hatte eine wenig entspannte Nacht und durfte sich in diesem Monat nun ihren ersten Schultag auf der neuen Schule antun.
        Klingt schlimmer, als es war. Sie hat ihre beiden neuen Freunde getroffen und ist sich schon ziemlich sicher, dass sie dieses andere Mädchen, das so ungeheuer viel redet, ganz und gar nicht leiden kann. Klingt sehr nach der typischen Mädchenlektüre? Jopp. Aber hier enden dann auch schon die Gemeinsamkeiten. Es gibt keinen mysteriösen Schönling, der sie rettet und es geht nicht um das tollste Makeup oder coole Klamotten.
        Es geht um Geheimnisse. Um diesen komischen Ort, an dem sie vielleicht doch nicht zufällig gelandet ist, um die Menschen, die nicht alle menschlich zu sein scheinen und um ihr eigenes Schicksal.


        Außerhalb der Schreibwelt


        Ich bin ja ganz begeistert davon, dass ich es schaffe, jedes neue Buch auf Instagram zu präsentieren, das bei mir einzieht. Ok, nicht alle Kinderbücher. Da beschränke ich mich doch lieber auf die besonderen.
        Und es sind viele neue Bücher geworden, denn hier gibt es regelmäßig einen Bücherflohmarkt. Ich muss aufpassen, sonst brauche ich bald einen Therapieplatz wegen „Bookhoarding“ und eine weitere Wohnung.
        Ich wollte auf Instagram beginnen, meine Zeichnungen und Illustrationen zu präsentieren, aber die aktuellen Projekte kann ich noch gar nicht zeigen. Deshalb überlege ich mir grade, was ich stattdessen hochladen kann. Die Überlegung geht hin zu Skizzen und kleinen Übungsbildern.


        Gelesen im April


        "Die Stadt der träumenden Bücher" - Walter Moers
        "Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra" - Robin Sloan

        Und dann folgende Schreibratgeber, die mir sehr gefallen haben
        (Rezis bald hier auf FederKiel):

















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        Hier geht es zu Eintrag 16: Schreibtagebuch Eintrag 16: Kapitellängen und Interviews
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        Donnerstag, 16. April 2015

        Nebenfiguren im Roman und meine Top 10


        Heute möchte ich über Nebenfiguren sprechen.
        Wieso sie so wichtig sind, weshalb es eigentlich keine Nebenfiguren gibt und wie Sie Ihre Nebenfiguren besser ausbauen können. Am Ende gibt es meine spontanen Top Ten der Nebenfiguren, die mir gefallen haben für die TopTenThursday Aktion von Steffis Büchergloggeria.



        Nebenfiguren sind wichtig

         

        Nebenfiguren sind für eine Geschichte das Salz in der Suppe. Sie sind ein ganz wichtiger Bestandteil und viele Geschichten stehen oder fallen mit ihren Nebenfiguren, nicht mit den Hauptfiguren.
        Die Hauptfiguren sind bei den meisten Autoren, die ernsthaft an das Schreiben herangehen, gut ausgebaut und von allen Seiten beleuchtet. Doch die Nebenfiguren stehen so sehr im Schatten der Hautfigur, dass sie blass und leblos bleiben. Sie werden nur erschaffen, um einem Zweck zu Dienen und die Geschichte an einem bestimmten Punkt voranzutreiben. Danach werden sie achtlos beiseite gelegt.

        Dabei können Nebenfiguren so viel mehr. Sie können den Leser richtig berühren und zu den Lieblingen der Geschichte werden. Denken Sie doch nur an Severus Snape, der von vielen Lesern der Harry Potter Reihe mehr bewundert und geliebt wird als die Hauptfigur selbst.

        Eine Welt, die mit blassen und leblosen Nebenfiguren gefüllt ist, wird auch blass und leblos erscheinen. Geben Sie Ihren Nebenfiguren ein eigenes Leben, denn sie sind wichtig für Ihre Hauptfigur. Mit wem soll die Hauptfigur denn sonst interagieren? Interaktionen und Beziehungen machen eine Geschichte doch erst interessant. Und es sollte Ihnen niemals egal sein, mit wem sich Ihre geliebte Hauptfigur abgibt.


        Es gibt keine Nebenfiguren


        Wie im richtigen Leben gibt es eigentlich keine wirklichen Nebenfiguren.
        Jeder Figur ist eine Hauptfigur, die in jedem Moment seine spannende Geschichte erlebt.

        Eine "Nebenfigur" sollte ausgebaut werden, wie jede Hauptfigur auch. Es wird nur nicht alles in der Geschichte vorkommen. Vieles nur am Rande - nur angedeutet - oder halt gar nicht. Aber es ist da und es ist wichtig. Es sollte ausgearbeitet sein. Schon allein aus dem Grund, um die Figur kennenzulernen, damit sie eine wirklich lebendige und vielschichtige Person wird und nicht eine farblose Hülle bleibt.

        Die Nebenfigur hat eine Vorgeschichte und erlebt ihre Abenteuer auch dann, wenn sie grade nicht im Roman vorkommt. Das sollte immer bedacht werden. Die Nebenfigur setzt sich nicht nach ihrem Auftritt in der Handlung auf einen Stuhl und wartet darauf, dass die Hauptfigur irgendwann wieder vorbei kommt.

        Um Ihre Nebenfigur zu einer Figur zu machen, die wirklich im Gedächnis bleibt sollte sie tiefer werden, häufiger vorkommen, wichtiger werden und vernetzter sein.


        Nebenfiguren ausbauen


        Tiefer
        Geben Sie Ihrer Nebenfigur Tiefe. Der grummelige, alte Nachbar ist ja nicht einfach nur grummelig. Er hat sicherlich seine Gründe. Vielleicht hat er Streit mit seinem Sohn und dieser kommt deshalb nicht mehr mit den Enkelkindern vorbei. Vielleicht hat er eine chronische Erkrankung, die ihm permanent Schmerzen bereitet. Vielleicht ist er nur so ätzend zu seinen Nachbarn, weil er in seiner Kindheit die eigenen Nachbarn als schreckliche Menschen erlebt hat. Vielleicht hat ihn damals ja aber auch sein bester Freund, das Nachbarskind, ganz ohne Nachricht verlassen und ist umgezogen. Möglichkeiten über Möglichkeiten! Lassen Sie Ihn nicht einfach nur grummelig sein.
        Geben Sie Ihrer Nebenfigur eine Kindheit, eine Familie, einen Beruf, Träume, Ängste, Macken und Gewohnheiten. Und möglichst für alle Ängste, Macken und Gewohnheiten auch einen Grund.

        Häufiger
        Wenn Ihre Nebenfigur nun eine Hintergrundgeschichte erhalten hat, dann werden Sie merken, wie lebendig sie für Sie wird. Sie mögen diese Figur sogar richtig gern! Sie wollen, dass sie öfter auftaucht, können sich plötzlich anderen Momente vorstellen, an denen diese Figur in der Geschichte vorkommen kann.
        Vielleicht haben Sie sich dafür entschieden, dass der alte Nachbar nicht nur Familienprobleme hat, sondern auch gesundheitlich angeschlagen ist und jede Woche zur Physiotherapie ins Zentrum fahren muss. Vielleicht fährt er mit dem Bus, genau wie ihr Hauptcharakter. Die Fahrt dauert länger und irgendwann kommen die beiden ins Gespräch. Oder ihre Nebenfigur wird von ein paar Jugendlichen im Bus drangsaliert, weil sie alt und krank ist. Ihr Hauptcharakter wird zum Helden, der seinem unliebsamen Nachbarn zur Hilfe kommt.
        Überlegen Sie einfach mal, wo Sie selbst Ihre Nachbarn oder Freunde schon zufällig getroffen haben.

        Wichtiger
        Ihre Nebenfigur sollte aber nicht einfach nur häufiger auftauchen, sie sollte auch wichtiger werden. Viele Nebenfiguren haben nur einen einzigen Auftritt, um die Geschichte voranzubringen. Es wäre viel schöner, wenn eine Nebenfigur an mehreren Punkten Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte und der Hauptfigur nimmt.
        Vielleicht haben Sie viele blasse Nebenfiguren, die einfach nur eine Nachricht überbringen und dann verschwinden. Wie der Postbote, von dem Sie nur wissen, wie er heißt und dass er Angst vor Hunden hat. Dieser Postbote überbringt einen unglaublich wichtigen Brief und verschwindet wieder. Kann ihr grummeliger Nachbar das nicht übernehmen? Der Brief könnte falsch zugestellt worden sein. Was auch erklärt, wieso er verspätet bei der Hauptfigur eintrifft, die hibbelig auf die Nachricht wartet, die ihr Leben verändern soll. Ihr grummeliger Nachbar bringt den Brief rüber. Eigentlich würde er sowas nicht tun, aber sein Nachbar hatte ihn vor zwei Tagen im Bus ja vor dieser Jugendbande gerettet. Er erlebt die Reaktion der Hauptfigur auf die Nachricht mit, vielleicht kommen die beiden sich dadurch noch näher.
        Überlegen Sie einmal, welche Nebenfiguren nur einen einzigen Existenzgrund haben. Kann diese Aufgabe von einer anderen Nebenfigur übernommen werden? Denken Sie wirklich darüber nach. Seien Sie kreativ!
        Können Sie die drei auftauchenden jungen Damen in der Geschichte nicht zu einer einzigen verschmelzen? Klar, die eine davon sollte wunderschön und die andere eher unscheinbar sein. Doch ist es nicht möglich, dass sie sich den einen Tag besonders hübsch macht für ein Treffen und den anderen Tag unter Migräne und Übelkeit leidet und deshalb furchtbar aussieht?

        Vernetzter
        Mehr Reibungspunkte mit ihrer Hauptfigur bekommen die Nebenfiguren auch durch Beziehungen. Wie wahrscheinlich ist es, dass ihre Nebenfigur nur auf ihre Hauptfigur trifft? Im wahren Leben kennt jeder jeden um ein paar Ecken. In ihrer Geschichte sollte das auch so sein. Ihr grummeliger Nachbar geht jede Woche zur Physiotherapeutin. Diese ist die Schwester ihrer Hauptfigur, was später in der Geschichte vielleicht bei einem Besuch von ihr herauskommt. Oder als sie von ihrem Bruder und ihrem Patienten die gleiche Geschichte über die Rettung im Bus hört.
        Die junge Frau, die ihrer Hauptfigur mal hübsch und mal hässlich über den Weg läuft ist möglicherweise die Schwiegertochter des grummeligen Nachbarn. Ihr Hauptcharakter erfährt zuerst von der Krebserkrankung ihres Mannes und hilft ihr, um dann zu erfahren, dass dieser kranke Mann der Sohn seines Nachbarn ist. Natürlich muss er nun seinen Nachbarn dazu bringen, den Streit beizulegen.
        Beziehungen sind unglaublich wichtig für Ihre Geschichte. Nicht immer muss es Verwandschaft sein. Es gibt ja auch Freunde und Bekannte und den Job.


        10 Nebenfiguren, die mir im Gedächnis geblieben sind


        "Harry Potter" Reihe von J.K. Rowling:
        Ich oute mich jetzt mal als Fan. Die absolut besten Nebenfiguren für mich sind Severus Snape, Luna Lovegood und Nymphadora Tonks! Natürlich auch Hermine, falls sie noch als Nebenfigur zählt. Sie ist mein Liebling der Reihe.



        "Das Lied von Eis und Feuer" Reihe von G.R.R. Martin:
        Ich muss gestehen, dass ich hier nicht auf dem neuesten Stand bin und sicherlich einige tolle Nebenfiguren noch nicht kenne. Besonders im Gedächnis blieben mir aber Syrio Forel und Sam Tarly.




        "Night School" Reihe von S. Daugherty:
        Auch wenn diese Reihe ihre Schwächen hat gefällt mir eine Figur ganz besonders: Zoe Glass. Sie kommt erst im zweiten Band zur Gruppe hinzu. Hier muss  ich noch eine Figur nachreichen: Falls Hermine oben nicht zählt, nenne ich hier mal die Hermine der Night School: Rachel Patel.



        "Herr der Ringe" Trilogie von J.R.R. Tolkien:
        Es stellt sich die Frage, ob die Figur noch als Nebenfigur gilt: Samweis Gamdschie. Einer der besten Sidekicks überhaupt.


        "Gevatter Tod" von Terry Pratchett:
        In den Büchern um den Tod in der Scheibenwelt gefällt mir ganz besonders der Diener Albert. Allgemein finde ich, dass Pratchett unglaublich viele tolle Nebenfiguren geschaffen hat in seiner Scheibenwelt.


        "Die dunklen Fälle des Harry Dresden" Reihe von Jim Butcher:
        Ganz klar! Was wäre Harry Dresden ohne seinen Geist Bob. Gleich von Anfang an wollte ich mehr über ihn erfahren.


        Welche Nebencharaktere aus Büchern sind bei Ihnen besonders hängen geblieben?

        Dienstag, 7. April 2015

        Schreibtagebuch Eintrag 16 - Kapitellängen und Interviews


        Wie lief mein März? Was habe ich geschrieben und gelesen?

        Bücher


        Projekt "Rotschopf"
        Dieses Projekt ist ein Jugendbuch. Und auch noch mein erster Versuch (wenn ich mein Fantasywerk nicht mitrechne, dass ich mit 16 schrieb... das war natürlich auch irgendwie nur für junge Leute geeignet). Da ich mir bei den Kapitellängen nicht so sicher bin, habe ich Jugendbücher durchforstet auf der Jagd nach Kapitellängen. Die sind häufig wirklich kürzer, schwanken aber auch zwischen 10 und 20 Seiten im Durchschnitt. Ich weiß nicht genau, was zu meinem Projekt passt - zur Zeit neige ich zu kurzen Kapiteln.
        Dafür habe ich versucht die Kapitelenden möglichst interessant und spannend zu machen, durch Andeutungen und Cliffhanger.

        Ich habe das zweite, dritte und vierte Kapitel geschrieben. Dabei ist das dritte dann aber so kurz geraten, dass ich es nach langer Überlegung an Kapitel zwei angehängt habe. Somit steht das Projekt jetzt bei drei Kapiteln. Das neue vierte habe ich angefangen, allerdings sind es erst knapp 100 Wörter.

        Das Projekt "Rotschopf" hat eine Art Werbetext in der Ich-Form bekommen, den ich für die Zielgruppe ganz passend finde. (Das Buch selbst ist allerdings in dritter Person geschrieben.)

        Projekt "Schattenläufer"
        Der letzte Hauptcharakter des ersten Bandes hat eine ausführliche Hintergrundgeschichte bekommen. Bisher habe ich mich da zurückgehalten, denn die Person musste im ersten Band extrem leiden und es ist mir leichter gefallen, die Geschichte zu plotten, ohne ihn gern zu haben. Mitleid ist der Feind, wenn wirklich etwas auf dem Spiel stehen und es spannend sein soll.

        Die interessante, körperliche Veränderung eines anderen Charakters hat nun einen genauen Ablauf erhalten und schön fiese Symptome, die dabei ablaufen. Das hat sogar ein wenig Spaß gemacht und stimmt mich optimistisch in Hinsicht auf die Ausarbeitung der Plagen, die ich noch über das Land schicken werde, um meine Hauptstadt zu peinigen.

        Es haben sich weitere Morde ergeben. Sowas passiert halt.

        Ich habe mir das Gehirn zermartert, um einen plausiblen Grund dafür zu finden, wieso die Toten in dieser Welt nicht verbrannt werden. Zum Glück gibt es Dinge wie Tradition und Religion.


        Andere Buchprojekte


        Projekt "Glutrot" und Projekt "Himbeermund" haben Klappentexte bekommen.
        Projekt "Himbeermund" ist ein echtes Projekt geworden, muss aber warten, bis es dran ist. Es ist auch eine schwere Idee, für die ich mehr Erfahrung brauche, damit sie nicht einfach ätzend kitschig wird.

        Projekt "Vampire" hat eine Karte (siehe hier) und eine Story bekommen.
        Ich ringe mit mir, ob das Projekt aktuell werden soll, oder noch warten muss. Ich würde das Buch jetzt gern schreiben, es wäre aber besser, wenn es noch etwas reift, da die Welt sich sehr spannend entwickelt und da sicherlich noch viel mehr drin ist.
        Und nein, die Vampire glitzern nicht. Sie gehen auch nicht in Menschenschulen und schmusen mit Kindern rum. Im Buch gibt es Blut, Narben, Seuchen, Kampf und Wahn.

        Projekt "Hexenroman"
        Der Roman, der als Beispiel für FederKiel entsteht (und wahrscheinlich nicht grade mein bestes Werk wird, hehe), hat jetzt das Tal des Plottens hinter sich. Ich habe das 7-Punkte System für alle wichtigen Handlungstränge ausgearbeitet. Die Heldenreise kommt nun noch und dann geht der dritte Blogpost der Reihe "Ein Buch entsteht" raus!



        Außerhalb der Bücherwelt


        Auf FederKiel ist jetzt die Interviewreihe "FederKiel Interview" gestartet und die ersten zwei Interviews findet ihr hier:

        Anna Thur , Thema Kurzromane
        Benjamin Spang , Thema Crowdfunding

        ( Bei Fragen und Interesse bitte Mail an federkiel-interview[at]gmx.de )


        Bücher gelesen diesen Monat


        "Silber - Das erste Buch der Träume" - Kerstin Gier
        "14 Wege zum Internetverdienst" - Antonio Pacino
        "7 Zaubersprüche für mehr Glück, Erfolg und Zufriedenheit im Leben" - Sven Stickling
        "Best of Glück und Erfolg" - Udo Michaelis

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        Hier geht es zum Eintrag 15: Schreibtagebuch Eintrag 15: Wappen und Subplots
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        Dienstag, 31. März 2015

        Kreativitätstechniken Teil 3 - Fragetechniken



        In diesem letzten Teil der Reihe über Kreativitätstechniken stelle ich heute Techniken vor, die mit einer oder mehreren Fragen arbeiten. Diese Fragen können von Einzelpersonen und auch von Gruppen bearbeitet werden.

        Viele dieser Techniken, besonders SCAMPER und die Osborn-Methode, werden in der Regel für Firmenprojekte benutzt und weniger für die Arbeit an einer Geschichte, also habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen, wie ich die Fragen der Techniken so auslegen und formulieren kann, dass sie Ihnen bei Ihrem Buchprojekt helfen können.



        Gegenteilmethode


        Egal wie Sie diese Methode nun nennen - ob Gegenteilmethode oder Kopfstandtechnik, Worst-Case-Methode oder Umkehrtechnik - es geht darum, die Probleme auf den Kopf zu stellen und aus dem üblichen Blickwinkel heraus zu neuen Perspektiven zu kommen.
        Dafür formuliert man das genaue Gegenteil seines Ziels (oder seiner Frage) und sammelt dann Ideen, um dieses neue Ziel zu erfüllen.
        Wenn Sie als Autor z.B. Ihren Umsatz steigern wollen, dann überlegen Sie bei dieser Methode, was alles zu einer Reduzierung des Umsatzes führen könnte. Oder wenn Sie mehr Leser gewinnen möchten, überlegen Sie hier stattdessen, wie Sie Leser vergraulen könnten. Hinterher drehen Sie Ihre Ideen und Ansätze um, um aus ihnen die Ideen für Ihr eigentliches Ziel zu formulieren.

        Sie überlegen sich also ganz klar Ihr Ziel oder Ihre Fragestellung und dann drehen Sie diese um.
        Dabei können folgende Fragen helfen:
        • Was ist das Gegenteil Ihrer Idee/Frage? Wie können Sie dieses herbeiführen?
        • Wie soll das Ergebnis auf keinen Fall aussehen? Was könnte dazu führen?
        • Was wäre, wenn Sie mit dem Ende anfangen?
        • Können gegenteilige Eigenschaften weiterhelfen?
        • Lassen sich Ursache und Wirkung umkehren?

        Ich finde diese Methode sehr interessant, weil sie einen so anderen Weg beschreitet, als die üblichen Kreativitätstechniken. Sie ist quasi eine Ideensuche durch die Hintertür. Sie nimmt den Druck, eine perfekte Idee produzieren zu müssen und befreit während des Prozesses vom Perfektionismus (dem inneren Kritiker), den viele Autoren mit sich rumtragen.

        Als Beispiel: 
        Sie möchten eine eigene Fantasywelt erschaffen. Doch nach ein paar Minuten Brainstorming sind nur die typischen Klischee-Elemente auf Ihrer Liste gelandet. Sie wollen es aber origineller, Ihnen fällt nur nichts ein.
        Anstatt sich zu fragen "Wie sieht eine originelle Fantasywelt aus?" Fragen Sie sich einfach "Wie sich die schlimmste Klischeewelt aus?" Das ist leicht: Schöne, weise Elfen; dumme, aggressive Orks, versoffene, geldgeile Zwerge; große, alte Drachen; magische Sprüche...u.s.w.
        Nun drehen wir die Antworten doch mal etwas um. Wie wäre es mit Steinzeitmensch-Elfen oder hochintelligenten Orkwesen, die Bücher in riesigen Bibliotheken horten. Zwerge, die penibel auf ihr Äußeres achten und ganze Kulte um Haar-Kunstwerke betreiben. Kleine Drachen, die so häufig vorkommen wie Ratten und eine verhasste Plage sind oder Magie, die nur durch Spielkarten gewirkt werden kann... oder durch Murmeln.


        Progressive Abstaktion


        Bei der progressiven Abstaktion wird nach Lösungen gesucht, indem man sich ein paar Ebenen vom Problem entfernt und so die Perspektive auf das Problem ändert. Das Abstaktionsniveau wird dabei schrittweise erhöht:
        • Das Problem wird auf die nächsthöhere Abstaktionsebene gehoben durch die Fragen: "Worauf kommt es eigentlich an? Wofür ist das eigentlich gut?"
        • Nun wird nach Lösungen gesucht mit den Fragen: "Wie könnte das noch gehen? Wodurch lässt sich Ähnliches erreichen?"
        • Lassen sich keine Lösungen finden, wird das Problem auf eine höhere Ebene gehoben und erneut gesucht.
        Wie Sie das bei Ihrem Roman nutzen können? Ein Beispiel:
        Sagen wir, sie haben zu viele Charaktere und wollen welche streichen. Sie schauen sich also Ihre Nebencharaktere einzeln an und fragen sich "Wofür ist diese Person eigentlich gut?"
        Sagen wir nun, sie finden einen Nebencharakter, der dafür da ist, der Hauptfigur durch ihr Verhalten erheblichen emotionalen Schaden zuzufügen, sie emotional vielleicht sogar zu verkrüppeln. Sonst hat sie aber keinen Nutzen. Also fragen Sie nun "Wie könnte ich das anders erreichen?"
        Möglichkeiten finden sich viele. Sie könnten den vorhandenen Lebensgefährten oder ein Familienmitglied, das eh vorkommt, in den Armen Ihrer Hauptfigur sterben lassen. Sie könnten die beste Freundin, die vielleicht nur zu Beginn auftaucht eine Intrigantin werden lassen, die auf der Seite des Bösewichts steht. Sie können also die ursprüngliche Nebenfigur streichen, und eine sowieso vorkommende Figur die Aufgabe übernehmen lassen.
        Sie können sich aber noch eine Ebene höher bewegen.
        Sie fragen also "Wofür ist der emotionale Schaden eigentlich wichtig?" Sicherlich für die Entwicklung Ihrer Hauptfigur, oder damit die Hauptfigur gegen Ende des Buchs eine glaubwürdige Entscheidung trifft und glaubwürdig handelt.
        "Wie könnten Sie das anders erreichen?" Vielleicht gibt es in Ihrer Geschichte noch eine Möglichkeit, um Ihre Figur glaubwürdig handeln zu lassen, ohne sie emotional zu verwunden. Vielleicht durch körperlichen Schaden oder besondere Informationen, die alles ändern und in Frage stellen.



        SCAMPER und Osborn-Methode


        Diese beiden Methoden arbeiten mit einem ganzen Fragenkatalog. Die Fragen überschneiden sich inhaltlich, deshalb führe ich sie unter einem Punkt auf. Ich habe die Fragen versucht so zu formulieren, dass sie auch für die Arbeit an einer Geschichte genutzt werden können.

        Bevor ich die eigentliche Fragenliste aufführe möchte ich noch kurz erwähnen:
        SCAMPER ist ein Akronym und steht für
        • Substitute - Was lässt sich ersetzen?
        • Combine - Was überschneidet sich oder lässt sich kombinieren?
        • Adapt - Was kann ergänzt werden?
        • Modify - Lässt sich etwas modifizieren?
        • Put to other purposes - Wie kann man Vorhandenes noch nutzen?
        • Eliminate - Was lässt sich entfernen, vereinfachen, reduzieren?
        • Reverse - Lassen sich Elemente auch entgegengesetzt nutzen oder kann die Reihenfolge geändert werden?
        Diese Fragen tauchen im Grunde auch in der Osborn-Methode, oder in der längeren Version, der Osborn-Checkliste, auf. Hier sind nun die Fragen, die Sie auf viele Bereiche anwenden können - sei es Ihre Homepage oder Ihre neue Roman-Rohfassung.

        • Andere Verwendung? Wofür können Sie Vorhandenes noch verwenden? Können Sie es anders einsetzen, oder an einem anderen Ort? Beispiele: Können Sie Objekte oder Texte Ihrer Homepage noch an anderer Stelle nutzen im Social Media? Können Sie daraus ein eBook erstellen? Können Sie Orte/Personen/Gegenstände Ihrer Geschichte noch an anderer Stelle in der Geschichte nutzen?
        • Anpassen? Ist ein Objekt etwas anderem ähnlich? Können Sie etwas von diesem anderen Objekt übernehmen oder nachahmen? Welche Parallelen können Sie ziehen? Gibt es Parallelen in der Vergangenheit? Beispiele: Gibt es auf Ihrer Homepage oder in den Texten Ähnlichkeiten zu anderen Internetseiten? Was können Sie sich abgucken? Hat Ihr Roman Gemeinsamkeiten mit alten Klassikern? Was können sie von denen für Ihre Geschichte lernen?
        • Verändern? Was können Sie ändern und umgestalten? Können Sie Form/Farbe/Richtung/Zweck ändern? Beispiele: Welche Farben und Formen auf Ihrer Homepage können Sie verändern? Welche Elemente und Anordnungen umgestalten? Welchen Erzählsträngen im Roman können sie eine andere Richtung oder Wendung geben? Welche Orte/Personen können Sie verändern?
        • Vergrößern? Können Sie etwas hinzufügen? Lässt sich etwas verstärken? Kann zusätzlicher Nutzen rausgeholt werden? Beispiele: Was können Sie auf Ihrer Homepage noch anbieten oder einfügen? Können Sie mehr und häufiger Texte online stellen? Können Sie die Zahl der Gegner im Roman erhöhen? Können Sie einer Person oder einem Gegenstand einen weiteren Nutzen oder eine zusätzliche Bedeutung geben?
        • Verkleinern? Können Sie etwas wegnehmen oder abschwächen? Was ist entbehrlich? Kann etwas in kleine Einheiten zerteilt werden? Beispiele: Brauchen Sie wirklich alle Menüpunkte auf Ihrer Homepage? Gibt es zu viele Farben oder Schriftarten? Könnten Sie zu lange Texte in kleinere Einheiten zerlegen? Können Sie Nebencharaktere im Roman oder unbedeutende Szenen streichen?
        • Ersetzen? Was können Sie ersetzen? Können Sie etwas austauschen? Welche anderen Lösungsmöglichkeiten gibt es? Welche anderen Bestandteile wären möglich? Beispiele: Können Sie Ihren langweiligen Lebenslauf aus Stichpunkten mit einem spannenden/humorvollen Fließtext ersetzen? Können Personen/Orte/Gegenstände im Roman die Funktionen eines Anderen übernehmen?
        • Umordnen? Können Sie die Reihenfolge ändern? Kann an der Struktur etwas verändert werden? Beispiele: Können Sie Ihrer Homepage ein anderes Layout geben? Können Sie die Menüpunkte umordnen? Können Sie die Reihenfolge der Szenen im Roman ändern, um mehr Spannung zu erzeugen?
        • Umkehren? Können sie etwas umdrehen? Wie sieht das Gegenteil aus? Was passiert, wenn Sie Rollen vertauschen? Beispiele: Können Sie im Roman mit dem Ende beginnen? Können Sie die Aufgaben von Personen tauschen? Können Sie Ursache und Wirkung austauschen?
        • Kombinieren? Können Sie Ideen miteinander verbinden? Lassen sich Teile kombinieren? Beispiele: Können Sie Menüpunkte oder Texte Ihrer Homepage zusammenfügen? Können Sie die neuesten Tweets oder Instagrambilder auf Ihrer Homepage mit einem Widget integrieren? Können Sie im Roman Handlungsstränge zusammenfügen? Können Sie Personen interagieren lassen oder Verbindungen bauen, wo bisher keine waren? Können verschiedene Probleme einen gemeinsamen Ursprung haben?

        Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesen Techniken.
        Haben Sie eine ausprobiert? Erzählen Sie mir doch davon!

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        Hier geht es zu Teil 1: Kreativitätstechniken für Einzelkämpfer

        Hier geht es zu Teil 2: Kreativitätstechniken für Gruppen
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