Montag, 30. Dezember 2013

Twitter Tipps für Autoren


Heute gehört es zum guten Ton, als Autor eine Facebook Fanpage und einen Twitter Account zu haben, um mit seinen Lesern zu kommunizieren und Werbung leichter und gezielter an den Mann zu bringen.  Für einige ist jedoch Social Media kompliziertes Neuland. Auch bei Twitter gibt es einiges zu beachten, damit alles gut läuft und man das Beste rausholen kann.

Als Autor ist die Vermarktung der Bücher natürlich wesentlicher Bestandteil des Erfolgs, egal, ob ein großer Verlag die Bücher rausbringt, oder ob der Autor es selbst tut. Es ist auch wichtig geworden, schon vor der Veröffentlichung aktiv zu werden, und das Interesse potentieller Leser zu wecken. Twitter ist in diesem Punkt zu einem Standbein der PR- und Öffentlichkeitsarbeit geworden.

Auf Twitter tummeln sich längst nicht mehr nur englischsprachige Menschen oder Spam-Bots. Der deutsche Anteil nimmt stark zu. Auch die meisten Unternehmen haben das Potential des sozialen Kurznachrichtendienstes erkannt und twittern fröhlich über Produkte und aktuelle Aktionen. Und in den 140 Zeichen eines "Tweets" können auch Autoren alle wichtigen Informationen unterbringen.
Auf Twitter ist es leicht jemandem zu folgen und die Bereitschaft dazu ist höher als z.B. bei Facebook. Es wird sehr viel geschrieben und geteilt, und die beliebten "Hashtags" erlauben ein leichtes, zielgerichtetes Suchen von Inhalten.


Tipps für Ihren Account

 

  • Wählen Sie einen guten Namen. Nutzen Sie, wenn möglich, Ihren richtigen Namen oder Ihr Pseudonym, damit die Leser Sie leichter finden und erkennen können. Wählen Sie nicht den Titel Ihres Buches, denn Sie haben sicherlich vor, noch weitere zu schreiben. Mehrere Accounts sind natürlich möglich, erhöhen jedoch den Arbeitsaufwand.
  • Laden Sie ein Foto hoch als Profilfoto. Falls Sie sich nicht gut dabei fühlen, Ihr echtes Gesicht zu präsentieren, wäre eine Comic-Zeichnung/Karikatur von Ihnen ideal. Wählen Sie auf jeden Fall ein Bild, dass zu Ihnen und Ihren Inhalten passt, allerdings nicht Ihr Buchcover. Dies wird häufig als Versuch verstanden, nur möglichst viel Werbung zu machen und von permanentem Verkaufsspam der Marke "Kauft mein neues Buch, jetzt zum Sonderpreis!" will niemand etwas wissen. 
  • Auf der Accountseite gibt es oben ein Header-Bild. Dieses Bild ist groß und ein wahrer Blickfang. Suchen Sie Ihren Header mit Bedacht aus. Ein gutes Bild wirkt sehr einladend und professionell. Den Header komplett ungenutzt zu lassen verschenkt einiges.
    • Nehmen Sie sich Zeit für eine einladende Kurzbeschreibung. Ein guter Satz, der aussagt, wer Sie sind und was Sie tun. Damit die Leser wissen, was sie zu erwarten haben. Wer als Autor eine zu knappe Beschreibung wählt oder gar nicht erst erwähnt, dass er Autor ist, wird von anderen Autoren seltener gefolgt. Die Beschreibung ist das, was andere zuerst sehen, nicht jeder hat Zeit sich durch Ihre Tweets zu lesen. Wenn Sie Ihre Beschreibung auf englisch halten, sollten Sie erwähnen, in welchen Sprachen Sie tweeten. Einige Autoren folgen hauptsächlich deutschen Kollegen und übersehen Sie mitunter.
    • Verlinken Sie Ihre Homepage oder Ihr Blog. So können interessierte Leser sofort auf Ihre Internetseite wechseln.
    • Twitter ist nicht wie Facebook. Ihr Account ist im Normalfall öffentlich zugänglich für jeden Internetnutzer und jeder Ihrer Tweets ist über Suchmaschinen zu finden. Einzige Möglichkeit dies zu verhindern ist, einen geschützten Account zu nutzen. Doch dann müssen Sie jeden Follower, der Ihnen folgen will einzeln dafür freischalten. Nach Erfahrung sind hier weniger Leute gewillt auf den Follow-Button zu klicken und der Aufwand ist natürlich größer.
    • Auch auf Twitter gibt es für kommerzielle Accounts eine Impressumpflicht. Das Impressum sollten Sie als Link in die Kurzbeschreibung einfügen. Beachten Sie, dass es entweder ein sogenannter sprechender Link sein muss (also ein Link, in dem das Wort Impressum vorkommt) oder er eingeleitet werden muss mit Impressum:<Link>. Die Regel für ein Impressum ist, dass es als solches klar erkennbar und unmittelbar erreichbar sein muss. Außerdem muss der Name im verlinkten Impressum mit Ihrem Twitternamen übereinstimmen, oder es muss im Impressum erwähnt werden, dass das Impressum ebenfalls für den Twitteraccount gilt.

     Tipps zur Nutzung


      • Schreiben Sie erste gute Tweets, selbst ohne Follower. Denn diese werden von den Leuten gelesen, die überlegen, ob sie Ihnen folgen wollen. 
      • Folgen Sie interessanten Accounts, nicht einfach wahllos jedem, nur weil er verspricht zurückzufolgen. Idealer Weise suchen Sie sich Autoren, Buchliebhaber, Blogger, Bücherseiten usw., deren Tweets Ihnen gefallen.  Zu Beginn können Sie nur 2.000 Leuten folgen, bis Ihnen selbst ebenfalls 2.000 Leute folgen.
      • Schreiben Sie nützliche und interessante Tweets. Retweeten Sie nützliche und interessante Tweets anderer. (Hier haben Sie die Wahl, ob Sie den Tweet eines anderen direkt so weiterschickst, wie er ist, oder ob Sie etwas hinzufügen möchten und er als Ihr Tweet rausgeht, mit einer Erwähnung der ursprünglichen Quelle.) Erzählen Sie von Ihrem aktuellen Projekt, von Ihrem Fortschritt, vom Schreiben oder anderen Büchern. Teilen Sie Rezensionen Ihrer Bücher, Preise, Interviews oder Schreibtipps. 
      • Unter jedem Tweet gibt es klickbare Symbole für "Antwort", "Retweet" und "Favorit". Nutzen Sie die Antwortfunktion mit dem @Username am Anfang für eine direkte Antwort. Ein @Username in der Mitte eines Tweets ist eine Erwähnung und wird von Twitter bei Ihren normalen Tweets eingeordnet, nicht bei den Antworten. In beiden Fällen bekommt der erwähnte Nutzer eine Benachrichtigung und der Tweet wird ihm angezeigt. Mit der Favoritenfunktion zeigen Sie, dass Ihnen ein Tweet besonders gefallen hat. Er wird in Ihre Favoritenliste aufgenommen.
        • Schreiben Sie nicht nur Werbung. Idealer Weise folgen auf eine Werbung für Ihre Bücher mindestens vier andere interessante Tweets. Nichts ist nerviger, als stündlich vollgespammt zu werden mit: "Kauf hier mein Buch", "jetzt Sonderpreis", "mein neuer, hervorragender Bestseller".
        •  Beteiligen Sie sich an Diskussionen oder starten Sie selbst eine mit einer guten Frage. Kommentieren Sie die Tweets anderer Autoren. Bedanken Sie sich für einen Retweet und das Folgen Ihres Twitter Accounts.
        • Nutzen Sie Hashtags. Allerdings sollten Sie nicht übertreiben. Ein oder zwei sind ideal, maximal drei pro Tweet sind ok. 
        • Beteiligen Sie sich an Twitteraktionen, wie #ff (#FollowFriday) und #WW (Writing/Writers Wednesday) und empfehlen Sie so andere lesenswerte Accounts. 
        • Nutzen Sie nach Möglichkeit sogenannte Linkverkürzer wie https://bitly.com/ zum kürzen Ihrer Links. Kürzere Links sehen schöner aus und nehmen weniger Zeichen in Anspruch.
        • Tweets mit Bildern haben statistisch eine höhere Interaktionsrate. Es ist also für Sie von Vorteil hin und wieder einen Tweet mit einem Bild zu versehen. Beachten Sie bitte hierbei, dass Sie das Recht am Bild und am Motiv besitzen! Das Nutzen fremder Bilder kann sehr teuer werden.
        • Es gibt die Möglichkeit Direktnachrichten an einen anderen Nutzer zu senden. Diese sind für alle anderen nicht sichtbar. Hier gehört alles eher private rein, auch Meinungsverschiedenheiten sollten lieber hier und nicht öffentlich ausgetragen werden. 
        • Verlinken Sie Ihren Twitter Account auf Facebook und auf Ihrer Homepage/Blog. Interessenten können so schnell zu Ihren Followern werden.
        • Sparsam eingesetzte Großbuchstaben oder Sonderfiguren erlangen mehr Aufmerksamkeit. Ich möchte hier nochmal unterstreichen: Sparsam! Genauso wie das Twittern in Nischenzeiten (etwa Wochenende, sehr früh oder sehr spät am Tag). Hier sehen zwar weniger Leser die Tweets, dafür fallen Ihre Tweets mehr auf, weil sie nicht so schnell in der Zeitleiste verschwinden. Eine weitere Möglichkeit für mehr Leser ist das Twittern mit den Top-Themen, sogenannten trending topics. Die finden Sie in der Regel in einem Kasten links oder rechts und sie ändern sich recht schnell wieder.
        • Sie können Listen anlegen und Nutzer hinzufügen (auch ohne ihnen zu folgen). So behalten Sie, selbst wenn Sie sehr vielen Accounts folgen, die Übersicht.
        • Es gibt zahlreiche Hilfstools für Twitter wie etwa TweetDeck. Mit ihnen behalten Sie den Überblick über mehrere Accounts, können Tweets vorfertigen und zeitlich geplant rausschicken, verschiedene Listen gleichzeitig anzeigen lassen oder Statistiken auswerten. Hier eine Liste von Tools: Twitter Tools
        • Es gibt viele Statistiken zu Twitter. Etwa: 120 bis 130 Zeichen sind am besten, Links nicht am Ende sondern weiter vorn im Tweet platzieren, Tweets nicht alle auf einmal rausschicken und über die bevorzugten Tweetzeiten. Eine interessante Seite dazu ist: Dan Zarrella


          Twitter Hashtags für Autoren


          • #Schreibtipps  #Schreibtipp
          • #schreiben  #plotten
          • #Autor  #Roman  #Buch
            • #ebook  #Kindle  #Tolino  #Nook
            • #Gedicht  #Gedichte  #poetry  #haiku
            • #NaNoWriMo   (steht für  "national novel writing month")
            • #Fantasy  #SciFi  #Krimi  usw.
            • #ff  oder  #FollowFriday
            • #WW   (steht für "writing/writers wednesday")
            • #amwriting  #amediting  #amreading
                • #fictionfriday
                • #publishing  #selfpublishing
                    • #wip   (steht für "work in progress")
                    • #wordcount  #writegoal  #wrotetoday
                        • #writer
                        • #writingtips  oder  #writetip
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                            Mehr zum Thema Social Media auf FederKiel:
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                              Freitag, 27. Dezember 2013

                              Schreibtagebuch Eintrag 5: Aller Anfang...

                              November 2010
                              Recherche ist in der heutigen Zeit ziemlich einfach, dank Google und Co. So verbringe ich nun Stunden damit, für mich relevante Suchbegriffe in den bodenlosen Schlund von Google zu werfen und zu lesen, und zu lesen, und zu lesen und zu notieren.
                              Ab einem gewissen Punkt finde ich es dann doch leichter, mir in meinen Lesezeichen einen eigenen Ordner zum Buch anzulegen. Innerhalb kürzester Zeit ist dieser auch gut gefüllt.

                              Also ran ans Werk.


                              Ich lege mir ein neues Dokument an. In dieses möchte ich alles Wichtige notieren, das mir zu meinen Figuren einfällt. Ich schreibe los. Zu meiner Hauptfigur habe ich einen besonderen Draht, ich weiß von ihr alles, wie von einem guten Freund. Vom Aussehen, über ihre Kindheit bis zu ihren Wünschen und Ängsten. Bei anderen Figuren fällt der Textabschnitt weit kürzer aus. Ich frage mich: Kenne ich meine Figuren überhaupt? Es muss ja jetzt noch nicht vollständig sein. Hauptsache, ich habe erstmal alles aus meinem Kopf raus und schaffe Platz für neue Ideen zur Handlung.

                              Ich eröffne ein weiteres Dokument. Es trägt den bedeutenden Namen: Plot. Ich halte einen Moment inne und starre auf den Titel. Mir wird in diesem Moment bewusst, wie wichtig diese Datei in der Zukunft für mich werden wird, trägt sie doch das gesamte Gewicht des Romans auf ihren Schultern.
                              Der Plot muss gut werden, plausibel, spannend, voller Bewegung.
                              Ich schreibe alle Ideen nieder. So viele Anmerkungen, wie ich nur kann und ordne sie ganz sorgsam nach dem Zeitverlauf. Und siehe da, erste Lücken! Doch ich möchte es dabei belassen und diese Lücken beim Schreiben füllen. Also zurück zum ersten Satz.
                              Ich öffne das alte Manuskript und tippe den Namen der Hauptfigur ein. Der Rest des ersten Satzes folgt sofort. Eine kurze Beschreibung der Szenerie, ich lasse meine Figur handeln, und schon ist der erste Absatz fertig. Selig und mit einem Lächeln auf den Lippen überfliege ich mein Werk. Gefällt mir. Auf zum nächsten Absatz!

                              Der Wald. Ja, wie beschreibe ich denn nun diesen Wald?
                              Ich schließe kurz die Augen und versetze mich noch etwas mehr in die Szene.
                              Wunderbar, mir fehlen die Worte. Bin ich jetzt etwa an die Grenzen meines Wortschatzes gestoßen? Und das im ersten Kapitel, klasse.
                              Ich beschließe, es wird Zeit für eine Pause.
                              So stapfe ich in die Küche, werfe den Wasserkocher für eine Tasse Tee an und schaue auf die Uhr. Schon so spät?
                              Zum erstem Mal in diesem Schreibprozess überkommt mich der Gedanke, dass ich dieses Buch nie zu Ende bringen werde, weil ich schlicht vorher an diversen Altersgebrechen sterbe.
                              Also lieber keine Zeit verlieren. Tee geschnappt und ab an den Schreibtisch.
                              Wo war ich noch gleich? Richtig, der Wald.
                              Ich entscheide mich für eine recht klischeebehaftete Beschreibung und setze, zum späteren Überarbeiten, meine erste rote Markierung. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass im Verlaufe der Arbeit noch viele, viele von ihnen folgen sollten.

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                              Hier geht es zu Eintrag 6: Schreibtagebuch Eintrag 6: Die Jagd nach dem Plot
                              Hier geht es zu Eintrag 4: Schreibtagebuch Eintrag 4: Schreibratgeber

                              Zum Anfang: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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                              Mittwoch, 25. Dezember 2013

                              Sind wir alle Masochisten? - Zitat der Woche


                              "Writing is hard" sind bekannte und viel zitierte Worte.

                              Hunderte Schriftsteller füllen ihre Biographien, Blogs und Interviews mit den Erzählungen darüber, wie schwer das Schreiben ist. Es wird gestöhnt und gejammert über all die Qualen, die diese Arbeit mit sich bringt. Man sagt z.B. von Thomas Mann, dass er Stunden gebraucht hat um zehn Zeilen Text zu gestalten.


                              Und doch, fragt man sie danach, wieso sie schreiben und was das Schreiben für sie bedeutet, sind sie voller Liebe und Entzücken. Ja, das Schreiben sei für manche gar das Schönste der Welt.

                              Was sind das also für masochistische Anwandlungen?

                              Wenn das Schreiben so hart ist, wieso schreiben wir dann überhaupt? Viele sagen, sie schreiben, weil sie schreiben müssen. Würden wir es also lassen, wenn wir könnten?

                              Ich kann für mich behaupten, ich könnte es lassen. Ja, ich habe es sogar einmal für Jahre gelassen. Allerdings ging es mir im Zuge dessen nicht mehr besonders gut. Es geht also vielmehr um das Wählen zwischen zwei verschiedenen Arten von Qual.
                              Ich persönlich entscheide mich dann doch lieber für die Qual, die auch noch eine Erfüllung mit sich bringt, und schreibe.

                              Bin ich also Masochist? Vielleicht. Womöglich ein Schreibmasochist.



                              Montag, 23. Dezember 2013

                              Dazugehören oder Ich selbst sein?

                              Wenn ich mir anschaue, was die vielen Autoren so präsentieren in ihren Blogs, auf ihren Facebookseiten oder auch auf Twitter, dann fällt mir da schnell etwas auf: Es ist irgendwie alles das Gleiche.

                              Natürlich gibt es Ausnahmen, hier und da sticht tatsächlich mal einer hervor, aber im Großen und Ganzen sehe ich überall die gleichen Badges und Banner, die gleichen Blogtouren oder auch immer wieder gleiche Challenges.



                              Ich komme nicht umhin, mich zu fragen: Muss ich das auch? Will ich das auch?

                              Natürlich möchte ich dazu gehören und diese Dinge scheinen allgemein akzeptiert und Erfolg versprechend zu sein. Aber birgt diese Einheitlichkeit nicht die Gefahr, in einem großen Becken voller austauschbarer Schreiberlinge unterzugehen?
                              Will ich austauschbar sein? Sicherlich nicht. Ich will ich sein. Wenn der Erfolg als Autor abhängt von unserer Individualität, unserem Wiedererkennungswert, wieso benehmen wir uns dann online wie uniformierte Lemminge?

                              Ich will damit nicht sagen, dass ich all die genannten Dinge schlecht finde oder niemals versuchen möchte. Sicherlich werde ich auch an so manchem meinen Spaß finden, mitmachen, promoten. Aber es muss sich nach mir anfühlen.

                              Das Beste ist und bleibt doch, authentisch zu sein und zu tun, was man liebt, dann werden sich auch Leute dafür interessieren.

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                              Freitag, 20. Dezember 2013

                              Madita liest: "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt"

                              "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" - James N. Frey

                              Bei meiner Suche nach Schreibratgebern bin ich, wie so viele, auch auf das Werk von Frey gestoßen.
                              Nach kurzem Überfliegen des Buchrückens, der eine praktische, systematische und witzige Anleitung verspricht, blätterte ich durch das Buch und hatte einen guten ersten Eindruck.
                              Und so wurde es von mir gelesen.



                              Nach einer detailierten Inhaltsangabe, einem Vorwort und einer Einleitung beginnt dann auch der Ratgeber mit dem Satz: "Wenn Sie keine Figuren erschaffen können, die in der Phantasie des Lesers lebendig werden, können Sie keinen verdammt guten Roman schreiben." Und entlockt mir damit ein erstes zustimmendes Nicken. Es folgt ein Kapitel über Figuren im Roman und wie man man solche guten Figuren erschaffen kann.

                              Es geht weiter mit den Themen "Konflikt" und wie man diesen hervorholt und am Leben erhält und der "Prämisse", die Frey ganz besonders wichtig ist. Er führt auch hier, wie im ganzen Ratgeber, viele Beispiele an. Wer bisher noch nicht gemerkt hat, dass Frey zur Gruppe der "pedantischen Planer" gehört, der wird es spätestens jetzt begreifen.

                              Die nächsten vier Kapitel beziehen sich dann auf das Romanschreiben mit Themen wie "Stufendiagramm", "Höhepunkt", "Erzählperspektive" und "Dialoge". Hier habe ich wirklich, trotz vieler anderer Ratgeber, das ein oder andere mitnehmen können und es auch schon erfolgreich in meinem Roman angewendet. Besonders das Kapitel über die Erzählperspektive fand ich interessant.

                              Zum Schluss gibt es dann noch zwei Kapitel, eins zum Thema "Überarbeiten" und am Ende eins zum Beruf Schriftsteller an sich.

                              Fazit: Ich bin nicht von allen Beispielen ein Fan, und auch die strickte Planung, die er vorschlägt geht mir persönlich etwas zu weit, doch davon abgesehen ist der Ratgeber für mich ein gelungenes Werk, das ich mit großem Interesse gelesen habe und weiterempfehlen kann.

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                              Mehr zum Thema Ratgeber auf FederKiel:
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                              Buchreviews auf FederKiel: Madita liest - Buchreviews
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                              Montag, 16. Dezember 2013

                              Schreibtagebuch Eintrag 4: Schreibratgeber

                              September 2010 

                              Nach wochenlanger Lektüre weiß ich auch nicht viel mehr als vorher, bis auf die Tatsache, dass tausende Leute da draußen exakt die gleichen Probleme haben wie ich.
                              Ich sitze also nicht allein im Regen.
                              Neben mir sitzen viele andere triefnasse Gestalten, die, wie ich, ihren Regenschirm noch nicht gefunden haben, um trockenen Fußes durch dieses Abenteuer zu kommen.



                              Die Ratschläge der Bücher, dessen Autoren in der Regel selbst Schriftsteller sind, sind so verschieden, wie die Menschen dahinter.
                              Einige sind Drauflosschreiber, die nur wenig Zeit in die Vorbereitung stecken. Mit einem oder zwei Charakteren und einer groben Idee fangen sie einfach an zu schreiben und schauen, wie sich die Handlung entwickelt. Sie erleben die großen Ereignisse live mit und wissen erst, was passiert, wenn es passiert.

                              Es gibt natürlich auch das andere Lager: Die Planer.
                              Sie glauben, dass man ohne vorherige gute Planung verloren sei. Umso mehr sie vorher ausarbeiten, desto weniger Probleme kommen auf. Die Charaktere werden komplett mit voller Hintergrundgeschichte entworfen, ja sogar interviewt, der Handlungsbogen im Detail zu Papier gebracht. Nichts wird dem Zufall überlassen.

                              Beides klingt verlockend. Nicht zu wissen, was passiert und die Spannung beim Schreiben mitzuerleben, ja etwas zu haben, dass einen weiterschreiben lässt, ist schön. Allerdings finde ich es auch vielversprechend, während des Schreibens weniger Problemen zu begegnen und es ist beruhigend, zu wissen, dass man sich nicht so leicht in der Geschichte verlaufen kann.

                              Einen Ratschlag haben die beiden Seiten jedoch gemein: Hinsetzen und schreiben!

                              Ich werde mich nun etwas in der Recherche üben und mir zumindest die Charaktere und den Handlungsbogen soweit überlegen, dass ich die wichtigen großen Eckpunkte fest habe.


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                              Hier geht es zu Eintrag 5: Schreibtagebuch Eintrag 5: Aller Anfang...
                              Hier geht es zu Eintrag 3: Schreibtagebuch Eintrag 3: Der erste Satz

                              Zum Anfang: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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                              Freitag, 13. Dezember 2013

                              Charaktere, die treibende Kraft


                              Ich mag meine Charaktere entzückend unperfekt und schön fehlerhaft.
                              Denn mal ehrlich, niemand ist Superman und sogar der macht Fehler. Zugegeben, manchmal übertreibe ich auch. Es ist nunmal unglaublich spaßig sich Fehler auszudenken, und wer erstmal damit angefangen hat kann gar nicht so leicht wieder aufhören.
                              Da erwischt man sich schon mal bei Gedanken wie: „Hehe, dich mach ich so richtig derbe hässlich“.


                              Wer will schon Geschichten über perfekte Wesen lesen, denen auch noch alles leicht von der Hand geht? Wer kann sich schon damit identifizieren? Und wie schrecklich langweilig ist es erst, über so eine Figur zu schreiben?

                              Wer also eine Figur für seine Geschichte entwirft, der sollte sich auch einen Moment nehmen, um über ihre Schwächen und Fehler nachzudenken. Ganz besonders spannend wird es dann, wenn eine Schwäche, oder nennen wir es besser "negative Eigenschaft", in Kontrast steht zu einer "positiven Eigenschaft". So ein innerer Konflikt birgt enormes Potential. Auf den ersten Blick scheint das schwerer zu sein, als es wirklich ist. Ein liebender Charakter kann auch hassend sein, ein ordentlicher Pedant auch irgendwo ein großes Chaos besitzen. Fehler machen die Figur erst so richtig interessant.

                              Nichts passiert ohne Grund. Für jede Handlung einer Figur gibt es eine antreibende Motivation. Mag sie auch noch so banal sein, wie Hunger oder Langeweile.
                              Um so extremer die Handlung, desto plausibler sollte der Grund sein, der dem Schreiber dazu einfällt.
                              Es gibt kaum etwas schlimmeres als einen Leser, der einem nicht glaubt; der der Figur die Reaktion einfach nicht abkauft.

                              Figuren brauchen eine Geschichte vor der Geschichte. Keine Figur eines Romans hat sich einfach so zu Beginn der Geschichte aus dem Nichts heraus materialisiert und ist ein unbeschriebenes Blatt. Das wäre auch ziemlich langweilig. Die Figur hatte ein Leben vor dem Beginn des Buches.
                              Erfahrungen, die ihn prägten, Entscheidungen, die sein Leben beeinflussten.
                              Diese Vorgeschichte wird dann maßgeblich die Handlungen und Reaktionen der Figur im Buch beeinflussen.
                              Und da niemand das gleiche Leben gelebt hat, wird auch die eine Figur auf eine Situation anders reagieren, als die andere Figur. Unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Handlungen.
                              Wenn nun also eine Romanfigur besonders misstrauisch ist, dann muss dafür auch eine Begründung her. Ein „is’so“ reicht da nicht aus.

                              Die Figuren kann man auf zwei Arten erschaffen und mit einer Hintergrundgeschichte ausstatten.
                              Entweder man überlegt sich den Charakter mit seinen Stärken und Schwächen und denkt sich dann die Gründe dafür aus.
                              Oder man fängt bei der Vergangenheit der Figur an und kann dann, auf Grund der Erlebnisse, ganz logisch sagen, was für ein Mensch es heute ist und was ihn auszeichnet.
                              Diese zweite Variante klingt schön einfach und gradlinig, aber ist häufig, zumindest für mich, unbrauchbar, da ich schon von Anfang an eine bestimmte Art Charakter für meine Geschichte brauche, damit diese funktioniert.
                              Da kann ich nicht hinten anfangen und einfach schauen, was herauskommt.

                              Ich sehe, wenn ich an eine neuen Geschichte denke, die Figuren vor mir. Ich sehe ihr Äußeres, ich höre ihre Stimme und ich fühle ihre Situation.
                              Standartmäßig entwickelt sich dann die Vergangenheit größten Teils von selbst, wenn ich den groben Plot ausarbeite. Ein paar Lücken und Erklärungen hier und da fülle ich dann mit etwas Überlegung noch aus.
                              Nach meinem Gefühl entwickeln sich meine Figuren somit ganz natürlich und von selbst.



                              Montag, 9. Dezember 2013

                              Schreiben nach der Schreibblockade

                              Wie ich bereits hier erzählte, hat sich bei mir vor kurzem, durch einen glücklichen Umstand, die schon länger anhaltende Schreibblockade gelöst. Doch das heißt noch lange nicht, dass wieder alles vollkommen problemlos läuft.
                              Eine lange Pause hinterlässt Spuren.
                              Eine lange Pause ist der Erzfeind eines jeden Schreiberlings.
                              Man ist raus aus dem Rythmus, raus aus der Stimme, raus aus der Story.
                              Wie findet man jetzt wieder zurück?


                              Bestes Mittel: Schreiben!
                              Der Anfang wird sicherlich nicht sehr ergiebig sein, die Sprache ist wackelig, die Ideen stocken. Wichtig ist hierbei einfach, nicht panisch oder frustriert aufzugeben und sich keine großartigen Ziele zu setzen.
                              Um wieder zum flüssigen Schreiben zurückfinden zu können ist es leichter, zuerst ein paar kleinere Texte zu schreiben und sich nicht sofort wieder in den großen Roman zu verbeißen. Die nächste Schreibblockade wartet sonst schon hinter der Ecke auf ihr angeschlagenes Opfer.
                              Emails, Blog Posts oder Kurzgeschichten bieten sich besonders an. Wenn die Worte ersteinmal wieder fließen, dann ist die Zeit gekommen, um das Manuskript des Romans zu öffnen.

                              Auch, wenn es schwer ist: Lesen!
                              Vielleicht hat man ein paar Kleinigkeiten des Plots vergessen, vielleicht sogar, wo man mit dem Schreiben aufgehört hat. Vielleicht ist man überrascht, wie spannend man seine Geschichte findet, vielleicht auch peinlich berührt vom vielen Mist, den man geschrieben hat. Wenn das Bedürfnis da ist, es zu überarbeiten und es bringt einen zum schreiben, sollte man es tun. Ansonsten fängt man halt irgendwo an. Egal wo, egal welche Szene, solange es einen in die Geschichte zurückbringt. Immer daran denken: Es muss jetzt noch nichts perfekt sein.

                              Wichtig ist außerdem, den nächsten Tag weiter zu schreiben, damit die viele Arbeit nicht umsonst war.
                              Die Bequemlichkeit ist ein heimtückisches Monster, das die neue Routine mit einem einzigen Happs verschlingen kann.

                              Freitag, 6. Dezember 2013

                              Das Projekt "Roman" und das Ende der Schreibblockade


                              Einen Roman zu schreiben ist ein Riesenprojekt.
                              Zwei Mal habe ich mich bereits an dieses irre Vorhaben gewagt und bin nicht bis zum fertigen Roman gekommen. Beim ersten Versuch 2002 war ich 16 Jahre alt und bemerkte früh, dass ich ohne vorher ausgearbeiteten Plot schnell an meine Grenzen stieß. Ein Blick zurück zeigt mir heute außerdem, dass die Geschichte von damals zu wenig Konflikt und dafür zu große Plotlöcher besaß.
                              Der zweite ernsthafte Versuch lief 2008 mit den ersten Notizen an und in den zwei Folgejahren entstanden die ersten Kapitel meines Kriminalromans.



                              Und plötzlich ging nichts mehr.
                              Ich würde es weniger als Schreibblockade bezeichnen, sondern mehr als Kreativitätsblockade, denn nicht nur das Schreiben fiel mit schwer, auch das Zeichnen ging nur mühsam von der Hand.
                              Zu Beginn versuchte ich es trotzdem weiter und las eine Menge über Krimis, um die Ideenströme zum fließen zu bringen. Doch es tat sich nicht viel. 

                              Und so ist das große Projekt "Roman" im Schrank verschwunden. Bis jetzt.
                              Überdrüssig der Stagnation in meinen kreativen Tätigkeiten, fing ich an eine Liste zu schreiben. Eine Liste voll mit all den Ideen, an die ich mich noch erinnern konnte, die ich nie niedergeschrieben oder umgesetzt hatte. Eine sehr lange Liste, wie sich schnell zeigte. Und es blieb nicht nur bei diesen Ideen, es kamen nun noch neue hinzu. Ich schrieb und schrieb für Stunden. 
                              Eine dieser vielen kleinen Ideen fing dann an zu leuchten. Wie ein interessantes Licht im Dunkeln, zu dem man immer wieder hinschauen muss. Aus dieser vagen Idee eines Nachmittags wurde, wie von selbst, eine ganze Buchvision. Und ich mag sie.
                               
                              Mögen die Ideen fließen, die Blockade sich fernhalten und die Charaktere zum Leben erwachen.

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                              Mehr zum Thema Schreibblockaden auf FederKiel:
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                              Mittwoch, 4. Dezember 2013

                              Wann ist ein Buch für mich gut? - Zitat der Woche


                              "Harry Potter is all about confronting fears, finding inner strength, and doing what is right in the face of adversity. Twilight is about how important it is to have a boyfriend." ~Stephen King

                              Ich muss gestehen, mir gefällt dieses Zitat besonders gut. Nicht nur, weil ich ein heimlicher Stephen King Fan bin, sondern auch, weil ich die Twilight Serie nicht mag. 


                              Auch ich habe mich natürlich schon gefragt, wieso mir manche Bücher gefallen und manche nicht.
                              Ganz klar, der einfachste Grund, ein Buch nicht zu mögen ist: Es ist verdammt schlecht geschrieben.

                              Folglich ist die erste Antwort auf die Frage "Wann ist ein Buch für mich gut?" schonmal:
                              Es ist verdammt gut geschrieben.

                              Doch das gibt nicht den Ausschlag, ob mir ein Buch wirklich gefällt. Wenn andere Sachen stimmen, kann ich sogar über einen nicht so guten Schreibstil hinwegsehen. Allerding nicht über Rechtschreibfehler oder Logikfehler, also gilt auch bei mir: Einem guten Buch wurden die Fehler ausgetrieben durch Probeleser und Lektorat.

                              Extrem wichtig sind für mich die Figuren. Die Figuren müssen mir sympathisch sein. Dabei ist es unwichtig, ob sie gut oder böse sind. Auch ein Bösewicht kann mir verdammt sympathisch werden. Es ist mir wichtig, dass ich mich in die Figuren hineinversetzen kann. Dafür ist wichtig, dass Gefühle und Handlungen authentisch und nachvollziehbar sind.
                              Und dann kommt noch so ein wunder Punkt für mich: Die Namen dürfen nicht dämlich klingen. Ich kann einfach keine große Sympathie aufbringen, für Figuren mit den neuesten, vom Chantalismus befallenen, Modenamen. Bei Fantasynamen bin ich da gnädiger.

                              Um für mich ein richtig gutes Buch zu sein, sollte das Buch keine seitenlangen Beschreibungen enthalten. Beschreibungen sind schön und gut, aber nach einem ganzen langen Absatz voller Beschreibung beginne ich beim Lesen Würggeräusche zu machen und überspringe den Rest bis endlich wieder etwas passiert. Das bringt mich zum nächsten Punkt: Viel Aktion und Schwung in der Handlung. Ein Buch, das nur gemütlich vor sich hin plätschert werfe ich gleich wieder zurück in seinen seichten Teich.

                              Weiterhin bin ich kein Freund von Geschichte. Das ist natürlich mein ganz persönlicher Geschmack, den das Buch treffen muss. Für mich darf ein Buch nicht zu viel Weltgeschichte enthalten. Ich bin kein Historiker. Ich mag das einfach nicht. Über die Weltgeschichte kann ich immer was nachlesen und wurde in der Schule genug damit befüllt. Mich interessiert in all der Geschichte die "Geschichte der Figuren", die Einzelschicksale, Menschenleben mit einer spannenden Handlung. Dafür mag ich einen Hauch vom Fantastischen im einem Buch. Es muss nicht zwangsläufig High Fantasy sein, aber so ein Mysterium ist was Feines. Ganz besonders stehe ich auf ausgefallene Themen oder Settings. Jeder liest doch gern etwas, das bisher so noch nicht da gewesen ist.

                              Außerdem ist natürlich die, oben von Stephen King thematisierte, Aussage des Buches ein wichtiger Punkt. Ein gutes Buch braucht für mich eine gute, klare und sinnvolle Aussage. Es muss ja nicht hochmoralisches sein. Aber ich möchte mich nicht nach dem Lesen fragen müssen, was das Buch von mir überhaupt wollte. Meistens haben die Autoren dann Probleme mit der Prämisse gehabt.

                              Und der letzte Punkt auf meine Liste ist eher ein Beiwerk, doch ich gestehe, dass er einen größeren Einfluss hat, als er sollte: Das Cover muss gut sein. Wenn ein Buchcover auf einen Kilometer Entfernung schon hochgradig unprofessionell aussieht, dann will ich es nicht lesen. Falls ich es doch tue, hat der schlechte Eindruck auch Auswirkungen auf meine Sicht auf den Text. Ist so. Sicherlich nicht nur bei mir.

                              Wenn ein lieber Leser nun der Meinung ist, sein Buch wäre das richtige für mich und erfülle diese Anforderungen, darf er es mir gerne empfehlen. Ich freue mich immer über Hinweise auf gute Bücher.



                              Montag, 2. Dezember 2013

                              Schreibtagebuch Eintrag 3: Der erste Satz

                              Juli 2010
                              Womit fange ich nun an? Was braucht mein Buch alles?
                              Ich drehe mich um und schaue in mein Regal. Einen Buchtitel, natürlich!
                              Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich schon mal einen Titel für das Buch hatte.
                              Nach kurzer Überlegung fällt mir der Titel wieder ein, und auch der Grund, warum ich ihn vergessen hatte : Er war schlecht.
                              Schön, für einen Buchtitel ist später noch Zeit genug.


                              Was haben wir denn überhaupt schon? Richtig, die Figuren. Und die Rahmenhandlung.
                              Das ist doch schonmal was.
                              Nachdem ich etliche Sekunden vor dem leeren Textdokument gesessen und auf meiner Lippe herumgekaut habe, tippe ich "Kapitel eins" in die Tastatur. Grandios, eine Kapiteleinteilung sollte es haben.

                              Und nun? Der erste Satz. Der erste Satz ist wichtig, das weiß ich. Entsprechend schwer ist es, ihn auszuwählen. Ich will einen interessanten ersten Satz. Keinen langweiligen. Er soll den Leser fesseln, ihn einladen den nächsten zu lesen. Und der Name der Hauptfigur sollte am besten schon drin erwähnt werden.
                              Ich könnte sogar mit dem Namen der Hauptfigur anfangen. Wenn ich denn eine Idee für den Satz hätte.
                              So klappt das nicht. Ich weiß nicht, was ich genau im ersten Kapitel geschehen lassen will und was schon vorher geschehen sein soll. Mit anderen Worten, ich muss mir überlegen, wo im Handlungsverlauf ich das Buch beginnen lassen möchte. Will ich den Leser direkt in das Geschehen werfen? Oder doch lieber eine kurze aber einleitende Beschreibung?

                              Meine Gedanken schweifen ab und ich frage mich, wie andere Autoren ihre Bücher beginnen lassen. Ich kann mich natürlich an alle Bücher erinnern, die ich gelesen habe, jedoch fällt mir kein einziger erster Satz mehr von ihnen ein.
                              Die nächste Zeit verbringe ich damit, mir erste Sätze aus Büchern anzuschauen.

                              Es gibt sie alle: Kurze Sätze, lange Sätze, einfache Sätze, komplizierte Sätze. Manche sagen viel aus, manche fast nichts. Es ist alles möglich. Wichtig ist nur, sie müssen passen. An ihren Platz am Anfang des ersten Kapitels.

                              Mir wird klar, ich brauche ein paar gute Ratschläge und mehr Informationen über das Handwerk des Schriftstellers an sich. Über den Aufbau von Büchern und und und.
                              Die Suche nach Ratgebern ist nicht schwer, man wird damit regelrecht überhäuft. Einige sind gut, einige nicht. Und ein paar von ihnen haben dann auch den Weg in meine Wohnung gefunden.

                              Und so werde ich nun lesen.

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                              Hier geht es zu Eintrag 4: Schreibtagebuch Eintrag 4: Schreibratgeber

                              Hier geht es zu Eintrag 2: Schreibtagebuch Eintrag 2: Organisation und Ordnung
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                              Montag, 4. November 2013

                              Schreibtagebuch Eintrag 2: Organisation und Ordnung

                              Juni 2010
                              Der Schreibtisch und die nähere Umgebung sind sauber, Zettel sind soweit sortiert oder abgeheftet und schon fällt mein Blick auf das nächste Problem.

                              Oder eher der Blick fällt nicht darauf, weil es fehlt.
                              Wo lagere ich meine Ideen?

                              Ich habe auf keinen Fall Lust und Zeit dazu, jeden, von mir in wenigen Sekunden mit einem (wahrscheinlich unvollständigen) Satz beschmierten, Merkzettel später einzutippen und auf dem Rechner zu archivieren.

                              Ich brauche eine Pinnwand. Besser noch eine Pinn-Landschaft.
                              Und wenn wir schon dabei sind, brauche ich noch mehr Merkzettel.

                              Außerdem hätte ich ja gerne noch ein Skizzenbuch oder so ein geschlossenes Mäppchen, das dessen Träger innerhalb des Bruchteils einer Sekunde in eine ziemlich wichtige und gebildete Persönlichkeit verwandelt. Zumindest in den Augen der Mitmenschen.

                              Es geht also nicht ohne die richtige Ausrüstung.

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                              Hier geht es zu Eintrag 3: Schreibtagebuch Eintrag 3: Der erste Satz

                              Hier geht es zu Eintrag 1: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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                              Montag, 7. Oktober 2013

                              Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos

                              Mai 2010
                              Hier sitze ich nun, bereit meinen Bestseller zu schreiben und die Bedingungen sind denkbar schlecht. Mein Schreibtisch ist ein Chaos, von der Tischfläche ist so gut wie nichts zu sehen und Krümel und Müll tragen ihr übriges zur Atmosphäre bei.
                              Ich frage mich ja, wie die Schreibtische und Arbeitsplätze der großen Schriftsteller so aussehen. Zu gern würde ich da mal Mäuschen spielen.
                              Ich wette, irgendeiner der total berühmten Autoren hat einen richtig dreckigen Schreibtisch.
                              Und keiner weiß es.


                              Ich habe viele Vorstellungen davon, wie und wo man schreiben kann. Wie und wo ich schreiben kann.
                              Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind sauber.
                              Ich komme also um das Aufräumen nicht herum, auch wenn mich die Papierstapel jetzt anstarren (sie sind auf Augenhöhe), angsteinflößend und auch etwas vorwurfsvoll ob ihrer Unsortiertheit.
                              Und so mache ich mich mit vielen Ordnern und einem großen Müllsack ans Werk.

                              Notiz an mich selbst: Im Schreibtischchaos sind klare Gedanken schwer zu finden.

                              Und wenn der Schreibtisch erstmal sauber ist, ist da immer noch die Stimme der Erfahrung, die sagt, dass es nicht lange so bleiben wird.

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                              Hier geht es zu Eintrag 2: Schreibtagebuch Eintrag 2: Organisation und Ordnung
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                              Montag, 2. September 2013

                              Die Leiden des jungen Autors

                              Seit Tagen ist das Dokument mit dem Text meines Romans geöffnet und verweilt voll freudiger Erwartung minimiert im Hintergrund. Und verweilt und verweilt. Wartet und wartet auf eine neue Texteingabe. Die nicht kommt. Denn meine Muse scheint auf Urlaub. Hoffentlich bringt sie mir wenigstens ein Souvenir mit.







                              Vielleicht ist die Muse auch eingeschnappt. Ich habe, nach einer etwas längeren Schreibpause, das Manuskript wieder durchgeschaut und einige Passagen als "nochmal überarbeiten/neuschreiben" markiert oder gleich gelöscht. Kann also sein, dass mich die liebe Muse im Zuge größter Empörung einfach schmoren lässt. Sei es ihr gegönnt.

                              Ich werde die Zeit dieser Blockade überbrücken, indem ich die Einträge aus meinem Schreibtagebuch ausformuliere und online stelle. Die Einträge sind natürlich nicht zu jedem einzelnen Schreibtag, sondern immer zu bestimmten Abschnitten und Erfahrungen meines Schreibprozesses.
                              Ich hoffe sie unterhalten euch, geben Hilfestellung oder vermitteln einfach das Gefühl, mit dem einen oder anderen Problem nicht allein zu sein.

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                              Hier geht es zum ersten Eintrag: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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                              Montag, 1. Juli 2013

                              Home is...

                              (by stephanie fizer)

                              Ein neues Blog, ein neuer Anfang.

                              Ich habe bereits seit Jahren ein Blog über mein Familienleben und meine Hobbys Zeichnen und Nähen geführt, doch für meine Schreibeskapaden soll nun eigener Raum her. Besonders seit ich mich entschieden habe, das Schreiben professioneller anzugehen ist in meinem gemischten Alltagsblog einfach kein würdiger Platz dafür zu finden.

                              Hier möchte ich nun einen Ort schaffen für meine Schreiberfahrungen und Gedanken, meine Projekte, Schreibtipps, Buchreviews, Zitate und Bilder und alles, was mir sonst über den Weg läuft zu den Themen Bücher und Scheiben.