Sonntag, 23. November 2014

Und die dritte NaNoWriMo Woche ist um

Diese Woche ist so schnell an mir vorbeigesaust, dass ich mich kaum an sie erinnern kann.
Was habe ich eigentlich gemacht und geschafft diese Woche in Bezug auf den NaNo?

Ein paar Sätze mehr sind es natürlich geworden bei meinem NaNo-Projekt und ich zermartere mir das Hirn auf der Suche nach einem noch besseren Titel. Gar nicht so einfach! Ich glaube, jeder kennt das Problem, dass alle richtig guten Titelideen natürlich schon existieren. Es sei denn, man hat den Wundereinfall. Sowas gab es bei mir auch schon. Ist aber selten.

Wer mein letztes NaNoWriMo-Update gelesen hat, der weiß, dass mein Ziel diesen November nun ein anderes ist, als die 50.000 Wörter. Ich versuche durch den NaNo meinen täglichen Output zu verdoppeln. Mein Ziel sind erstmal die 2.000 Wörter pro Tag. Ich weiß ziemlich genau, dass ich das ohne Probleme schaffen kann, wenn ich mich erst daran gewöhnen und in meinen "faulen Momenten" den Stift in die Hand nehmen würde.

Faule Momente kennt sicher jeder. Bei mir sind das die Momente, in denen ich, statt zu schreiben, lieber "kurz mal" bei Twitter und Facebook vorbeischaue oder "nur eine" Folge einer Serie gucke.
Und schon ist wertvolle Zeit dahin.

Diese Woche habe ich mein Ziel noch nicht erreicht, doch es liegt ja noch eine Woche NaNoWriMo vor mir. Es sind nach wie vor täglich irgendwas zwischen 1.000 und 1.500 Wörter, einen Tag mit 1.700 Wörtern habe ich allerdings geschafft.

Wordcount gesamt: 18.639 Wörter
Wörter pro Tag diese Woche: von 1.005 bis 1.727 pro Tag, im Schnitt 1.259 pro Tag

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Mehr zum NaNoWriMo 2014 auf FederKiel:
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Sonntag, 16. November 2014

NaNoWriMo - Update für die zweite Woche

Die zweite Woche lief zu meinem Bedauern nicht so rund, wie ich erwartet hatte.
Das Hauptproblem diese Woche war weniger die fehlende Zeit, (auch wenn davon noch lange nicht genug vorhanden war) als vielmehr ein Problem mit der Geschichte, die ich schreibe.
Es hat sich eine Frage zur Zeitepoche ergeben und ich habe zu viel Zeit mit Recherche verbracht.
Im Grunde ist Recherchezeit gut investierte Zeit, wenn es um wichtige Fragen geht, nur im NaNoWriMo ist es natürlich wenig hilfreich für den Wordcount.

Nach dieser Woche habe ich nun für mich beschlossen, die Recherche doch eher kurz zu halten und bei der Überarbeitung des Manuskripts etwas mehr Zeit einzuplanen.

Ein Problem, das mich länger aufgehalten hat, war meine Unsicherheit bezüglich der Zeitreise meiner Hauptfigur. Sie trifft in der Geschichte unfreiwillig einen Prinzen. Nun gestaltete es sich allerdings schwieriger als erwartet, einen passenden Prinzen in der Weltgeschichte zu finden, der in Frage kam.
Auch wenn mein Buch ganz klar Fantasy werden soll und kein Historyschinken, so möchte ich trotzdem, dass die vorkommenden Einzelheiten geschichtlich so korrekt wie möglich sind. Das betrifft besonders Personen, Kleidung und andere Details des Alltags.

Mir war ja schon vor dem November bewusst, dass es schwer bis unmöglich werden wird die 50.000 Wörter zu erreichen, weshalb ich auch nicht sonderlich deprimiert sind, dass ich weit zurückhänge.
Der NaNoWriMo hat mir trotzdem schon viel gebracht.
Ich schaffe pro Tag nun mehr Wörter, als vor dem November und auch meine Schreibprobleme haben sich in Luft aufgelöst.
Nach der Schreibpause vergangene Woche habe ich es geschafft, meinen täglichen Output zu verdoppeln, im Vergleich zu den vorherigen Monaten.
Dies verdanke ich ganz klar dem NaNoWriMo.

Und so wird es für mich in den nächsten Wochen auch weniger um das Ziel der 50.000 Wörter gehen, als vielmehr darum, meinen täglichen Output nochmals zu verdoppeln.
Für mich ein lohnenswertes und erreichbares Ziel.

Wörter pro Tag aktuell: 1000 bis 1500 Wörter
NaNoWordcount total: 9824 Wörter

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NaNoWriMo Update 1: NaNoWriMo - Die erste Woche ist um
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Montag, 10. November 2014

Von Stichpunkten zum Plot - Mind Map und Karten-Matrix

Bei meinem Besuch in der Stadtbibliothek habe ich mir aus fünf zufällig gewählten Büchern fünf Stichpunkte gesucht, die ich zu einer Geschichte zusammenbasteln möchte.
Diese waren:

    -Misslungenes Experiment von Zauberern
      -Angst vor einer Farbe
        -Geldgierige Person
          -Mord mit Mistgabel in Nachbars Garten
            -Kosmetikherstellung in eigener Küche

              Daraus lässt sich sicherlich mit etwas Überlegung eine Idee stricken, doch eine einzige Idee macht noch keinen Roman. Die Idee bringt einem die Ausgangssituation und den Schluss und vielleicht auch das ein oder andere große Ereignis, doch um einen ganzen Roman daraus zu machen, muss auch das große Loch in der Mitte gefüllt werden.
              Dafür sind weitere Ideen nötig.

              Wie werden aus diesen Stichpunkten nun Ideen für einen ganzen Plot?
              Sicherlich nicht von selbst. Wer hier wartet, bis die Muse ihn küsst, wird ewig warten müssen.
              Hier heißt es aktiv werden: Brainstorming!

              Ich habe für mich beschlossen, dass ich es erst einmal mit einer Mind Map versuche zu den Themen "Hexen" und "Mord". Dies ergab sich, da sich meine ersten Gedanken auf dem Rückweg von der Bibliothek um das "missglückte Experiment" und die "Kosmetikherstellung" rankten. Sofort hatte das Bild einer Hexe vor mir, die zu Hause in Eigenregie Cremes und Puder mischt und dabei Mist baut.

              Der Mord ist für mich ein weiterer wichtiger Punkt, denn ein Mord ist immer etwas Großes. Ein Leben wurde ausgelöscht. Er wird also ein wichtiges Thema in der Geschichte werden.
              Da ich meine Protagonistin nicht als Mörderin sehe, wird sie sich wohl mit dem Mord beschäftigen und ihn vielleicht versuchen aufzuklären. Zumindest halte ich eine Hexe, die selbstständig ihre Kosmetik braut, für jemanden, der auch selbst versucht einem Mordfall im Nachbargarten nachzugehen.

              Die Mind Map

              Meine Mind Map
              Bei einer Mind Map schreibt man das entsprechende Wort in die Mitte eines Blattes und schreibt alles, was einem dazu direkt einfällt um das Wort herum. Dann verbindet man die Wörter per Strich mit dem Ursprungswort. Danach schaut man sich die neuen Stichwörter an und schreibt um diese herum wieder alles auf, was einem dazu einfällt. So geht man immer weiter vor, bis einem nichts mehr einfällt, oder das Blatt voll ist.

              Hier mein erster Versuch der Mind Map zu Hexen und Mord. Sicherlich sind mir viele Punkte einfach nicht eingefallen, aber für den Anfang war es vollkommen ausreichend. In dieser Phase geht es nicht darum, nur aufzuschreiben, was man auch im Buch verwenden will, sondern einfach seinen Ideen freien Lauf zu lassen. So kann es passieren, dass viele Dinge auf der Mind Map später gar nicht in der Geschichte auftauchen.

              Die Karten-Matrix

              Diese vielen Wörter hängen nun zwar aneinander, ergeben aber immer noch keine Story. Vielmehr weiß man nun, was zu seinem Thema alles vorkommen kann in der Geschichte, oder sieht, was vorkommen sollte, was man ansprechen sollte.
              Um solche Punkte miteinander zu vernetzen bieten sich Karteikarten an.
              Bisher habe ich es so gehalten, dass ich meine fünf Stichpunkte jeweils auf eine Karteikarte geschrieben habe. Dann werden zwei gezogen, nebeneinander gelegt und in 5 Minuten versucht, diese Punkte zu verbinden und neue Ideen daraus zu ziehen. Wie z.B. oben schon angesprochen aus dem "Experiment" und der "Kosmetik" die Idee wurde, dass meine Hexe bei der Kosmetikherstellung Magie anwendet und es gewaltig schief geht. Dies ergab zusätzlich noch eine neue Karteikarte "verhextes Make Up".

              Hier ein Bild meiner Karten-Matrix
              Eine andere Variante ist, seine Punkte aus der Mind Map auf die Karten zu schreiben, und auch hier zwischen den Karten Verbindungen zu suchen, die neue Ideen bringen. So könnte man die Karten "Zauberspruch" und "Mordwaffe" ziehen, und es ergibt sich die Idee, dass die Mordwaffe verzaubert sein könnte.
              Auch in diesem Schritt geht es um möglichst viele Ideen. Ob und wie sie später in der Geschichte Verwendung finden, ist nicht wichtig.

              Da das Ziehen der Karten umständlich, nicht so übersichtlich und effizient ist, wie es sein könnte, empfiehlt es sich aus den Karten eine Matrix zu legen und nach einem Schema Karte für Karte abzuarbeiten und sie immer mit den umliegenden, noch nicht verwendeten Karten zu neuen Ideen zu vernetzen. Wer hier eine Anleitung für so eine Matrix braucht, dem kann ich "Kreativ mit der Matrix" von Richard Norden empfehlen.

              Jetzt sind aus den Stichpunkten schon viele tolle Ideen geworden, aus denen man eine ganze Geschichte basteln kann. An dieser Stelle geht es dann nach dem NaNoWriMo weiter mit dem Plotbasteln, denn aktuell braucht mein NaNoWriMo-Roman meine volle Aufmerksamkeit.

              Habt Ihr Lust mich und meine Hexe auf der Reise zu einem fertigen Buch zu begleiten?

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              Hier der erste Teil: Ideenfindung einmal anders - Bücher-Dart in der Stadtbibliothek
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              Samstag, 8. November 2014

              NaNoWriMo - Die erste Woche ist um

              Es ist nun eine Woche her seit dem Startschuss des diesjährigen NaNoWriMos und somit Zeit für ein erstes Update.

              Mein Start dieses Jahr war holprig. Gleich das erste Wochenende war verplant mit Familienbesuch, sowohl bei uns im trauten Heim, als auch außerhalb. Zeit zum Schreiben hatte ich nur zwischendurch hier und da mal. Große Mengen konnte ich nicht am Stück raushauen.
              Trotzdem war ich ganz zufrieden, als am Sonntag Abend der gesamte Wordcount bei 2373 Wörtern stand.

              Dann kam nun die erste Woche. Und auch sie kam mit Terminen und Hindernissen. War ja klar.
              Mein Mann saß die meisten Tage der Woche auf der Arbeit fest und mir blieben nur die kurzen Zeiten, in denen mein kleiner Schatz schlief oder sich einmal allein beschäftigte.
              Der Wordcount stieg langsam auf 3025 Wörter. Dann war erstmal Schluss.

              Kind kränkelte und Mann im Stress. Für mich hieß das erstmal: aussetzen!
              Denn, ganz klar, Familie geht für mich immer vor.

              Doch ich sehe ein Licht am Ende des Tunnels.
              Seit heute geht es dem Kleinen wieder richtig gut und der Arbeitsstress meines Mannes findet am Montag ein Ende. Dann sehe ich meine Chance gekommen, um den Großteil des Rückstands aufzuholen.

              Wordcount zum jetzigen Zeitpunkt: 3484 Wörter.

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              Mehr zum NaNoWriMo auf FederKiel:
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              Freitag, 31. Oktober 2014

              Morgen gehts los - NaNoWriMo 2014


              Morgen ist es soweit und der Startschuss fällt für das wahnhafte herunterschreiben von 50.000 Wörtern in nur 30 Tagen.

              Mittlerweile hat das Fieber nun auch die letzten Teilnehmer erreicht und jeder ist vertieft in Vorbereitungen und Finger-Yoga.
              Auch ich habe meine letzten Vorbereitungen getroffen:

              • Mein Notizbuch für den November ist ausgesucht, denn wer mich kennt, der weiß, dass es ohne bei mir nicht geht. 80% meiner Schreibzeit ergibt sich spontan, wenn mein Sohn sie mir lässt und diesen Momenten ist selten ein PC in Reichweite.
              • Der Soundtrack zu meinem Schreibprojekt ist angelegt, um mich in die richtige Stimmung zu bringen und mich zusätzlich zu inspirieren.
              • Ein Bilderordner wartet brav auf dem Laptop mit Inspirationsbildern, die ich im Laufe der letzten Wochen zusammengetragen habe.
              • Mein innerer Lektor ist geknebelt und gefesselt im Schrank verstaut.

              Es kann also losgehen!
              Seid Ihr bereit?

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              Meine Vorbereitungen für den NaNoWriMo 2014 bisher:
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              Freitag, 24. Oktober 2014

              Rezension: "Zeit zum Schreiben" von Richard Norden

              Der Ratgeber "Zeit zum Schreiben" von Richard Norden holte mich sofort auf den ersten Seiten bei meinen Sorgen und Nöten ab: Keine Zeit, zu viele Aufgaben und die üblichen Methoden zur Zeitplanung funktionierten nicht richtig.

              Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass dieser Ratgeber gleich zu Beginn mit der Vorstellung aufräumt, dass Vollzeitautoren doch wohl alle Zeit der Welt zum Schreiben haben müssten.
              Er räumt auch auf mit typischen Gedanken wie "Später habe ich mehr Zeit" oder "zum Schreiben brauche ich viel Zeit am Stück und ein Landhaus in der Toskana".

              Zuerst bekam ich beim Lesen ja ein wenig Panik. Richard Norden geht gekonnt auf die Unwiederbringlichkeit der verstrichenen Zeit ein und versteht es wirklich, damit ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hervorzurufen.
              Doch dann kommt er mit seinem Beispiel zu "Viele Wenigs ergeben ein Viel" und der schönen Überlegung, was alles noch geschrieben werden könnte, wenn ich ab heute jeden Tag an meinen Projekten weiterarbeiten würde.
              Ich begann also zu rechnen. Mit einem erleichterten Seufzer sank ich in meinem Stuhl zurück und war guter Dinge, dass da locker 20 Bücher drin sein müssten.
              Jetzt also nur noch "Zeit schaffen" dafür.

              Und schon kommt die "MEHRZEIT-Methode" daher.
              Ein verdammt gut gelungenes Akronym, ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, Herr Norden!
              Es steht für folgende acht Schritte:
              Motivation
              Ermittlung des Zeitbedarfs
              Heutiger Istzustand 
              Reduktion
              Zeitbudget
              Einplanen
              Implementierung
              Tuning

              Die Methode ließ mich also zuerst über die Gründe nachdenken, wieso ich eigentlich schreibe und wie groß dieser Wusch tatsächlich ist. Denn ohne ausreichend Motivation kann das Vorhaben "Roman" nicht gelingen. Danach war es an der Zeit darüber nachzudenken, wie viel Zeit ich realistisch gesehen einplanen muss, um mein Ziel auch zu erreichen.

              Damit ich für diese Zeit in meinem Alltag Platz habe, musste ich mir meinen Tag genauer anschauen. Und so führte ich, wie im Ratgeber vorgeschlagen, Buch über meine Aktivitäten, um hinterher in einer Analyse meine größten Zeitfresser aufzuspüren. Mein persönlicher Zeitfresser Nr.1 ist natürlich mein kleines Kind. Das wusste ich schon vor der Auswertung und grade dieser Punkt lässt sich zur Zeit nunmal nicht ändern. Aber für dieses Problem habe ich Lösungen für mich entwickelt, über die ich an anderer Stelle ausführlicher berichten werde. Andere Zeitfresser wurden von mir enttarnt und reduziert. Genau wie Richard Norden kann ich nur empfehlen die Schere hier besonders beim Fernsehen, bei Online Games und beim Social -Media-Surfen anzusetzen. Ich habe diese Bereiche aufgegeben oder auf das für mich absolute Minimum reduziert und bin, entgegen meiner Erwartung, sehr zufrieden.

              Nun ging es nur noch darum, meine 24 Stunden auf alle wichtigen Bereiche, die übrig geblieben sind, sinnvoll aufzuteilen, ihnen feste Zeiten zuzuschreiben und dieses System dann in den Alltag zu übernehmen und nach einiger Zeit, wenn nötig, anzupassen. Hier bekam ich dann doch als Mutter die ersten Probleme. Das Einplanen fester Zeiten war nur während der Schlafenzeiten meines Sohnes möglich. Das tat ich dann aber auch. Seine Schlafenszeiten sind für mich fest und effektiv verplant. Für die Wachzeiten, die ja den größten Teil des Tages einnehmen, hat sich bei mir ein flexibler Plan bewährt. Dieser legt grobe Zeiten fest, die ich immer an die Anforderungen des jeweiligen Tages anpassen kann. Das Tuning setzt also bei mir jeden Tag von neuem an.

              Mir hat besonders die Analyse meines Alltags geholfen. Zwar wusste ich um die größten Zeitfresser, doch ein paar Kleinigkeiten waren mir nicht bewusst, bis ich sie schwarz auf weiß vor mir hatte.
              Ein anderer wichtiger Punkt des Ratgebers war für mich, das große Vorhaben "einen Roman zu schreiben" in Teilstrecken zu zerlegen, die kleiner und überschaubarer sind, und deren Zeitaufwand ich besser einschätzen kann.

              Fazit:
              Der Ratgeber "Zeit zum Schreiben" hat mir sehr gut gefallen.
              Er gibt Tipps zum Alltagsumbau und wichtige Hinweise, wo man dafür ansetzen kann.
              Anstatt nur gut gemeinte Ratschläge zu erteilen, lässt Richard Norden den Leser selbst aktiv werden.
              In einer Selbstanalyse kann der Leser ganz genau sehen, wo sich seine größten Zeitfresser verstecken. Dies führt ihm richtig vor Augen, wie er seinen Tag verbringt und lässt keinen Platz mehr für Ausreden.
              Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Probleme hat, das Schreiben in seinen Alltag zu integrieren und häufig denkt "Zum Schreiben habe ich keine Zeit".
              Die Zeit, die man für "Zeit zum Schreiben" investieren muss, bekommt man um ein vielfaches wieder zurück.

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              Rezension zu Schreibratgebern auf FederKiel: Schreibratgeber

              Mehr zum Thema Zeit auf FederKiel:
                Bloggen - verlorene Schreibzeit oder sinnvolle Beschäftigung?
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                  Mittwoch, 22. Oktober 2014

                  Ideenfindung einmal anders - Bücher-Dart in der Stadtbibliothek

                  In meinem Artikel über Ideenfindung habe ich schon über mögliche Wege und Hilfsmittel geschrieben, um an neue Ideen zu kommen.

                  Um neue Ideen für gute Geschichten zu finden reicht es oft nicht aus, sich im eigenen Genre etwas umzuschauen, der Blick über den Tellerrand ist dafür unerlässlich.
                  Unweigerlich kommt nun die Frage auf, wie man in seichter Chick-Lit denn bitte neue Ideen für seinen nächsten Horrorroman finden soll.

                  Doch es muss ja nicht nur ein Genre als Inspiration dienen. Wie wäre es denn, mehrere zusammen zu basteln?
                  Man kann sich das so vorstellen, als würde man auf eine riesige Dartscheibe voller Buchtitel werfen und aus jedem der Bücher ein Stichwort entnehmen.

                  Heute geht es dafür einmal in die nächste Stadtbibliothek. Ein reiches Bücherregal tut es zur Not auch, allerdings ist es mit unbekannten Büchern viel spannender.

                  Jetzt geht der spaßige Teil los.
                  Ich suche mir eins der vielen Regale aus, drehe mich um und wähle dann blind ein Buch, indem ich mit dem Finger darauf zeige. Vom Buchrücken nehme ich die erste kleine Idee oder das erste Stichwort, dass mir gefällt und notiere es auf meinem Zettel.
                  Herrlich, Terry Pratchett erwischt! Immer wieder ein Genuss. Es ist das Buch "Die Gelehrten der Scheibenwelt". Schauen wir doch den Klappentext an: "Als ihnen ein Experiment misslingt, finden sich die Zauberer der Unsichtbaren Universität..."
                  Hm, das klingt doch schon gut. Ich nehme hier gern "das misslungene Experiment von Zauberern" für meine Liste. Und schon ist es aufgeschrieben.

                  Dann geht es auf zum nächsten Genre und damit zum nächsten Buch. Ich wähle wieder durch zeigen aus. Oh, sehr interessant. Christopher Moore mit "Verflixtes Blau". Hier werde ich erst in der Mitte des langen Klappentextes fündig: "...Und warum hatte er vor seinem Tod auf einmal solche Angst vor der Farbe Blau?"
                  Ich wähle hier "Angst vor einer Farbe" für mich aus.

                  Weiter geht es, ich bin bei den Krimis angekommen und habe einen persönlichen Favoriten herausgefischt: Edgar Wallace. Auch wenn ich Edgar Wallace mag, gibt mir der Klappentext nicht viel her, denn es ist ein Sammelband mit wirklich kurzen Beschreibungen. Es beginnt mir der Geschichte "Die Gräfin von Ascot" und dem ersten Klappentextsatz: "Julian Lesters Geldgier ist allen bekannt."
                  Dann wähle ich das doch. "Eine geldgierige Person". 

                  Das nächste Buch, dass meine flinken Finger erwischen ist "Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone" von Mark Haddon. Hey, das habe ich gelesen. Das ist toll. Gucken wir einmal nach, was der Klappentext hergibt. Eine Beschreibung der Hauptperson... neee, das kann ich nicht brauchen. Ah, die Story beginnt: "Aber als der Pudel in Nachbars Garten mit einer Mistgabel umgebracht wird,..." Das ist schon spannender. Etwas Mord und Todschlag.
                  Ich nehme "Mord mit Mistgabel in Nachbars Garten".

                  Und das vorerst letzte Buch zum aussuchen. Weiter geht es mit "Gucci und Gummistiefel" von Annie Sanders. Uff, Frauenroman. Na super ausgesucht, Finger. Mal sehen, was der hergibt. Erst am Ende des Klappentextes, als ich die Hoffnung schon aufgegeben habe, werde ich fündig: "In ihrer Küche eröffnet sie eine kleine Kosmetikfirma..." So schlecht ist die Idee nicht.
                  Ich suche mir "Kosmetikherstellung in eigener Küche" aus.

                  Nach fünf Büchern ist erstmal Schluss.
                  Zu viele Stichworte sind am Ende schwer zu vereinbaren und lassen meist nicht genug Platz für die eigenen Ideen, die sich nach kurzer Zeit von selbst ergeben. Im Notfall wird von mir auch eines der Stichworte gestrichen, wenn es einfach gar nicht passen sollte.

                  Hier also die fertigen Stichpunkte der fünf Bücher mit ein paar Anmerkungen von mir. Na, daraus lässt sich doch schon eine feine Geschichte spinnen.
                  Ich habe da schon eine süße Idee im Kopf. Eher witzig, eher für Frauen.

                  Beim nächsten Mal seht ihr diese Punkte wieder, wenn es darum gehen wird, einen Plot zu "basteln".
                  Seid gespannt!

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                  Hier geht es weiter mit Teil 2: Von Stichpunkten zum Plot - Mind Map und Karten-Matrix
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                  Mehr zum Thema Ideenfindung auf FederKiel:
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                  Dienstag, 14. Oktober 2014

                  Vorbereitung für den NaNoWriMo 2014

                  Der Oktober ist nun zur Hälfte um und das heißt, in zwei Wochen ist es wieder soweit:
                  Der NaNoWriMo 2014 steht vor der Tür!

                  Für alle, die sich nun fragen, was der NaNoWriMo überhaupt ist, empfehle ich die Seite: http://nanowrimo.org/  Im Grunde geht es darum, in einem Monat magische 50.000 Wörter zu schreiben.

                  Letztes Jahr habe ich diese Zeit dafür genutzt, nach meiner Pause wieder ganz zurück zum (regelmäßigen) Schreiben zu finden und mein Blog komplett neu aufzuziehen. (FederKiel existiert schon seit 2010!)
                  In diesem Jahr möchte ich richtige Geschichten schreiben, um die 50.000 Wörter zu erreichen. Ich bin mir bis jetzt noch nicht sicher, ob in Form von Kurzgeschichten, oder ob ich mich tatsächlich an einen NaNoWriMo-Roman wagen soll.

                  Um mich spontan entscheiden zu können, bin ich dabei, für beides die Vorbereitungen zu treffen.
                  Etwas Planung tut gut, denn wenn man alles dem Zufall überlässt, kann der NaNoWriMo zu einer sehr stressigen Angelegenheit werden.
                  Ich bin ein Planer. Egal, ob für dieses Event oder für ein anderes Projekt. Besonders aber, wenn es darauf ankommt, in kurzer Zeit viel Output zu erzeugen, brauche ich meinen roten Faden.
                  Ich kann meine Zeit nicht damit verschwenden, über nächste Szenen nachzudenken. Das macht mich unruhig und ich schreibe schlechter.

                  Für den NaNoWriMo empfehle ich es, über die folgenden Punkte vorher nachzudenken:
                  • Genre
                  • Charaktere
                  • Erzählperspektive
                  • Handlungsort und Zeit
                  • Thema und Ende der Geschichte
                  Meine Planung ist da etwas genauer. Ich finde diese vorherige Planungsphase sehr schön, um mich auf den Monat einzustimmen und eine Art Vorfreude aufzubauen. Das fördert besonders die Produktivität an den ersten Tagen, und ein gelungener Start ist nunmal das Beste für jedes Projekt.
                  Das intensive Beschäftigen mit der Geschichte bringt mich dem Thema und den Figuren näher. Ein wichtiger Punkt, denn wenn ich meine Figuren nicht kenne, kann ich auch die Geschichte nicht erzählen und die Figuren nicht entsprechend handeln lassen.

                  Die Vorarbeit für den Roman ist soweit getan. Folgende Punkte fassen sie zusammen:
                  1. Brainstorming auf DinA4 Blatt (alle Ideen erlaubt, die auftauchen)
                  2. Zusammfassen der Kernidee/des Themas in einem einzigen (nicht zu langen) Satz.
                  3. Auflistung aller Charaktere mit einem kurzen Satz, wieso sie für die Geschichte wichtig sind - was ihr Part in der Geschichte ist
                  4. Ausarbeitung des 7-Punkte Systems für alle wichtigen Plotlines (Ausführliche Beschreibung des 7-Punkte Systems hier
                  5. Ausarbeitung der "Heldenreise" für meinen Hauptcharakter
                  6. Anlegen von ausführlichen Charakterbögen
                  7. Ausformulieren eines "Klappentexts" für das Buch
                  8. Suchen eines passenden Titels
                  Alle diese Punkte erledige ich vor dem 1.November. Damit bin ich auf der sicheren Seite.
                  Nun werde ich mich noch den Kurzgeschichten widmen. Dafür werde ich für eine gewisse Menge "Stoff" sorgen, indem ich vorher mehrere Kurzgeschichtenideen skizziere, aus denen ich mir dann eine einladende Idee nach der anderen aussuchen kann. Hierfür nutze ich verschiedene Arten der Ideenfindung, wie hier beschrieben. Am liebsten habe ich die Variante mit den Reizwörtern.

                  Nehmt ihr auch am NaNoWriMo teil? Wie bereitet ihr euch vor?

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                  Mehr zum Thema Plotten und Vorbereitung:
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                  Freitag, 22. August 2014

                  Schreibtagebuch Eintrag 13: Das Schreiben und die liebe Zeit

                  Es war einmal vor langer, langer Zeit, da gab es hier das letzte Update. Und dann wurde es still.

                  Es wurde still im Blog, es wurde still auf Facebook und etwas stiller auf Twitter.
                  Irgendwo musste ich mir etwas Zeit einsparen, denn im Alltag ging mir immer mehr davon verloren.
                  Schreibzeit wollte ich nicht opfern, Lesezeit auch nicht und die Zeit für meinen Sohn kam gar nicht in Frage.
                  Also mussten meine Onlineaktivitäten herhalten.


                  Leicht war es nicht, ich habe mich schuldig gefühlt. All die Blogposts, die nur darauf warteten, von mir fertig geschrieben zu werden... ich hörte sie weinen. Aber die Zeit zum eigentlichen Schreiben war wichtiger.
                  Denn was ist schon ein Schriftsteller, der nicht schreibt?

                  Ich dachte nun, ich melde mich mal wieder mit einem Eintrag des Schreibtagebuchs. Dem verflixten 13. auch noch. Bestimmt lag es nur daran...

                  Ich werde ja regelmäßig gefragt, wann denn ein Buch von mir fertig geschrieben ist und erscheint.
                  Ich möchte da auf die herrlichen Worte verweisen: "Es ist fertig, wenn es fertig ist."
                  Damit meine ich ja nicht nur das Schreiben der Rohfassung. Die wird von mir nicht einfach auf Papier geklatscht und in ein Ebub gequetscht.
                  Nach dem Schreiben kommt das Korrigieren und Editieren dran. Auch das braucht Zeit.
                  Und dann bleibt natürlich noch die Frage, ob ich es am Ende zuerst ein paar Verlagen anbieten will, oder selbst verlegen. Doch auch das will vorbereitet sein.
                  Also, nur Geduld!

                  Neben den Romanen zaubere ich zur Zeit Illustrationen für ein Kinderbuch. Das macht besonders viel Spaß und ich hoffe ab nächstem Jahr auch welche für andere (Kinderbuch-)Autoren machen zu können.

                  Der Plot meines kurzen Zeitreiseromans bekommt den letzten Schliff, gefällt mir nun sehr gut.
                  Ich weiß ja, dass viele gern vom Krimi hören möchten, aber da gibt es nichts Neues. Der Stand ist weiterhin: Ich bin dabei ihn komplett umzuschreiben und teste aktuell zwei Varianten.

                  Urlaub in Dänemark und die Sommerferien meines Mannes sind nun um, und ich bin wieder fleißig.

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                  Dienstag, 15. April 2014

                  Schreibtagebuch Eintrag 12: Cover Sneak Peek zu "Glutrot" und das Brechen von Regeln


                  "klick-klick", "klick" ..... "tap-tap"

                  Voller Freude tanzt der Stift meines wacom Intuos über das Grafik Tablet und lässt Strich für Strich und Klick für Klick das Cover zu "Glutrot" entstehen.

                  Ich liebe das Zeichnen und als ehemaliger Informatiker nunmal auch den Computer, so ist es wohl nicht verwunderlich, dass ich gern selbst den digitalen Pinsel schwinge, wenn es um meine Geschichten geht.


                  Auf dem Bild ist ein Ausschnitt des Covers zu sehen, an dem ich arbeite. Die hübsche Dame mit dem schwarzen Schleier, der hier kaum zu erkennen ist, trägt den Namen Ria. Es ist meine Hauptfigur in "Glutrot", eine Glutländerin.
                  Über den Inhalt möchte ich noch nicht so viel verraten. Wohl aber über das Format.
                  Ich werde mich hier erstmals an einer Buchreihe versuchen mit kurzen, kompakten Bänden und (hoffentlich) schnellem Veröffentlichungszyklus. Ich folge damit einem Trend, der sich schon länger abzeichnet: Sämtliche Formen kurzer Texte erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dank der vielen E-Reader, Tablets und Smartphones gibt es eine immer größere Gruppe mobiler Leser, die besonders beim Pendeln in Bus und Bahn kurzweilige Unterhaltung suchen. Auch für mich ist das eine attraktive Zielgruppe und das Format bietet mir mehr Möglichkeiten für Experimente.

                  Aktuell habe ich Spaß daran gefunden, die so oft gelesenen Regeln für das Schreiben etwas zu dehnen. Ja, auch zu brechen. Ich bin da ehrlich, das reizt mich als Autor einfach.
                  Wie oft lese ich überall, ich soll direkt ins Geschehen springen, die Action zeigen... Ich selbst predige das ja auch. Bisher ist auch jeder meiner Romananfänge in die wichtige Handlung eingestiegen.
                  Diesmal nicht. Diesmal breche ich die Regel. Ich beginne mit einer Beschreibung. Und, gute Güte, nein! Auch noch mit dem Wetter! Wie furchtbar... mich das doch reizt. Meine Leser mögen es mir verzeihen.

                  Was ist sonst bei mir so los?
                  Ich arbeite ebenfalls an Bildern zu meiner Schattenläufer Reihe, genauso wie an den Charakteren der Reihe allgemein. Ich feile da noch an Details, denn ich möchte auf keinen Fall etwas vergessen, so dass sie am Ende zu platt wirken könnten. Sie haben mir im Moment noch so viel zu erzählen! Und ich höre gebannt zu.

                  Da ich zur Zeit viele Illustrationen mache, habe ich daran gedacht, meinen alten Deviantart-Account aufzuräumen und wieder aktiv zu nutzen. Wenn es soweit ist, werde ich ihn einmal vorstellen.

                  Viele mögen sich nun fragen, wieso ich nebenbei an so vielen Bildern arbeite.
                  Ich bin schon mein ganzes Leben lang in mehreren Medien kreativ tätig und kann einfach nicht anders. Mir bieten Bilder und auch Musik andere Möglichkeiten des Ausdrucks, um ein Projekt von mir noch "lebendiger und runder" zu machen. Ich kann nicht anders. Es ist ein Bedürfnis.
                  Für meine erste Fantasywelt habe ich vor Jahren sogar einmal einen Titelsong geschrieben.
                  Das Schreiben allein bietet mir nicht, was ich brauche. Auch wenn es bedeutet, meine Zeit aufteilen zu müssen. Meine Prioritäten liegen da einfach anders.

                  Bald mehr zu "Glutrot" und meinen anderen spannenden Projekten.

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                  Montag, 7. April 2014

                  Romananfänge - Von Beschreibungen und Überraschungen


                  Anstatt negative Reviews zu Büchern zu schreiben, die mir nicht gefallen, schreibe ich lieber über die Gründe dafür, ohne das Buch beim Namen zu nennen.
                  Heute möchte ich über Romananfänge schreiben und wie man es nicht machen sollte.





                  Wenn man den Roman vor der Geschichte beginnt

                  Kürzlich bekam ich ein E-Book in die Finger, mit gutem Titel und interessanter Beschreibung. Hoffnungsvoll fing ich an zu lesen.
                  Im ersten Kapitel erlebte ich den weiblichen Protagonisten mit ihrem Liebsten im Urlaub. Trotz Dialog und aktiver Handlung kam keinerlei Interesse bei mir auf. Das recht öde Urlaubsleben brachte mir als Leser keine Hinweise, ganz besonders keine Spannung und keinen Antrieb weiterzulesen.
                  Ich fragte mich permanent, was dieser Teil mir bringen soll - was diese Szenen sollen, was sie für Sinn haben. Am Ende des Urlaubs war klar, dass dieser Abschnitt nichts mit dem Abenteuer des Buches zu tun hatte. Es hatte keinen Bezug zur eigentlichen Handlung, um die es später gehen sollte.
                  Nicht nur, dass die Urlaubsszenen keinen "Hook" hatten, der mich mit Interesse in die Szenen zog und mich zum Weiterlesen animierte, sie waren noch nicht einmal nötig für die Geschichte an sich.
                  Was soll ich sagen? Ich, als Leser, fühlte mich betrogen. Ich habe Zeit und Aufmerksamkeit investiert, in der Hoffnung auf einen Sinn des Gelesenen, weil mir ein Abenteuer versprochen wurde. Doch was ich las, war nicht von Wichtigkeit.

                  Beim erneuten Überfliegen des Kapitels wurde klar, dass der Autor hier vergeblich versucht hatte, dem Leser die Hauptfigur zu beschreiben und die Gedanken zur unzufriedenstellenden Liebesbeziehung. Das alles leider in einer Szene ohne Bezug zum Abenteuer. Eine austauschbare Szene! Sowas darf nicht sein.
                  Der Versuch, mir die Figur näher zu bringen schlug genau deshalb fehl. Ich habe mich nicht für sie interessiert, weil ich mich dauernd fragte, was der Blödsinn soll.
                  Ich wusste, dass die Hauptfigur später zu einem besonderen Ort fährt und dort ein spannendes Abenteuer erlebt. Der Urlaub davor stellt somit eine Vorgeschichte dar, die nichts im Buch zu suchen hat.

                  Einen Bezug zur Figur bekommt der Leser eher, wenn das Abenteuer läuft, wenn etwas besonderes mit der Figur passiert, dessen Ausgang den Leser interessiert.
                  Dies ist ein Fehler, den viele Autoren begehen. Sie glauben, dass sie dem Leser die Hauptfigur vor dem Abenteuer erst vorstellen müssen. Etwas, das fast immer schiefgeht.

                  Auf den Urlaub und das vorhersehbare Ende der Liebesbeziehung folgt eine lange Passage der Hauptfigur im Job. Genau wie zuvor schon mit dem Partner, wird hier im gleichen Schema der Job entsorgt. Zuerst erfährt man die negativen Gedanken der Figur bezüglich ihrer Arbeit, dann folgt eine eher nervige Handlung, um am Ende den absehbaren Jobverlust zu beschreiben.
                  Auch dieser Teil hatte nichts mit dem Abenteuer der eigentlichen Geschichte zu tun. Es ist eine Vorgeschichte, die ohne Spannung etwas über die Figur sagen soll. Was das ist, ist mir etwas unklar. Dass sie ihren Job nicht mag? Wenig interessant. Identifikation? Kommt auch nicht auf, denn die Gedanken der Figur nach dem Schema "Eigentlich sollte ich glücklich sein, aber irgendwie bin ich es nicht, ich sollte Partner/Job vielleicht loswerden" gingen mir sehr schnell auf die Nerven. Soll es mir verdeutlichen, dass sie nun weder Job noch Partner halten, so dass das Wegfahren zum Abenteuer "realistischer" ist? Das war mir doch vollkommen egal. Ich wollte ein Abenteuer, ich wollte Spannung.

                  Diese Dinge hätte man später im Abenteuer leicht, in wenigen Sätzen, einbauen können. Sture, lineare Erzählweise ist oft nicht der heilige Gral, wenn es darum geht, eine spannende Geschichte zu erzählen.
                  Nach dem Jobverlust geht das eigentliche Abenteuer los und die Figur macht sich auf den Weg. Hier hätte der Autor in die Geschichte einsteigen sollen. Auf der Fahrt wäre ein guter Moment gewesen, den Verlust von Job und Partner zu erwähnen, um die Fahrt noch interessanter zu gestalten, um das Tempo zu regulieren und der Fahrt eine angemessene "Länge" zu geben, ohne jeden langweiligen Streckenabschnitt beschreiben zu müssen.

                  Die Geschichte zieht nun das Tempo an und es passieren wirklich interessante Dinge, die das Abenteuer vorantreiben, doch ich vermute, dass es wenige Leser bis hierhin schaffen. Die meisten werden nicht durchhalten und vorher aufgeben. Weil das Buch vor der eigentlichen Geschichte beginnt.


                  Aller Anfang ist schwer

                  Es ist nicht immer leicht, den richtigen Punkt für den Einstieg ins Abenteuer zu finden.
                  Ein guter Anhaltspunkt ist der Ratschlag, dort zu beginnen, wo zum ersten Mal die Action losgeht, wo es zum ersten Mal spannend wird. Dann entgeht man der Gefahr, zu viel "Vorgeschichte" zu erzählen.

                  Die Plotter und Planer können diesen Punkt nach dem Plotten heraussuchen und dort mit dem Schreiben beginnen. Die Drauflosschreiber suchen ihn nach dem Schreiben im Rohtext. Doch so oder so, müssen beide Gruppen den schweren Schritt tun und alles, was vorher passiert, erbarmungslos streichen.
                  Wichtige Informationen müssen dann an einem anderen Ort in die Geschichte eingeflochten werden. So schwer dieser Schritt auch ist, er lohnt sich!

                  Ich will damit nicht sagen, dass Romananfänge mit Beschreibungen und bloßen Charaktereinführungen nicht auch gelingen können und zum Weiterlesen einladen. Es ist allerdings weitaus schwieriger und erfordert mehr Können.
                  Auch eine Beschreibung oder Charakterdarstellung braucht einen "Hook", der den Leser ködert. Etwas wirklich interessantes, das neugierig darauf macht, wie es weitergeht.
                  Eine richtige Actionszene bringt dies meist schon von selbst mit sich und ist deshalb ein sich anbietendes Mittel für einen "Hook" zu Beginn des Buches.

                  Wer mit Action beginnt, kann eine actionreiche Handlung wählen oder einen spannenden Dialog. Am besten natürlich gleich beides.
                  Wer mit Beschreibungen anfängt, sollte sich sowohl an "show, don't tell" halten, als auch Vertrauen in seine Leser haben. Nicht alles muss ihnen vorgekaut werden. Um eine Beschreibung allerdings interessant zu machen und nicht den nächsten austauschbaren "Wie das Wetter war, als der Prota aufwachte"-Start hinzulegen sollte es in der Beschreibung einen einzigartigen Schauplatz geben, wirklich unerwartete Details oder auch emotional ansprechende Passagen, ob sinnlich oder aufwühlend.


                  Zum Ende ein paar interessante Anfänge

                  Bisher passierte folgendes: Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.
                  Douglas Adams, “Das Restaurant am Ende der Welt”


                  Carl trat einen Schritt näher an den Spiegel heran. Mit dem Zeigefinger fuhr er sich über die Stelle an der Schläfe, wo ihn die Kugel gestreift hatte.
                  Jussi Adler-Olsen, “Erbarmen”


                  Zwei Männer hievten einen Ziegenbock mit zusammengebundenen Hufen aus dem Kofferraum einer blauen Limousine. Als sie ihn unten über den gefliesten Hof schleppten, klappte sein bärtiges Maul auf, und er begann zu hecheln und panisch mit den Augen zu rollen. 
                  Lisa Alther, ”Fünf Minuten im Himmel”

                  Auf dem feuchten Grunde des Schachtes wimmelte es von spielenden Kindern.
                  Martin Andersen Nexö, “Pelle der Eroberer”

                     
                  Sie brachten Finsternis und Furcht in ihr Haus, sie brachten den Geruch von Aftershave, Shampoo und Bier. Sie brachten ein Springmesser mit, eine Gartenschere und eine grüne Handsäge.
                  Friedrich Ani, “German Angst”


                  Ich suchte nach einem ruhigen Ort zum Sterben. Jemand empfahl mir Brooklyn, und so brach ich am nächsten Morgen von Westchester aus auf, um das Terrain zu sondieren.
                  Paul Auster, “Die Brooklyn Revue”
                   
                   


                  Als Tash French frühmorgens die Toilettenspülung zog, fiel ihr ein großer Eiszapfen direkt auf den Kopf.
                  Fiona Walker, Heiraten macht mich nervös


                  Sonntag, 6. April 2014

                  Rezension: "Schreibcamp" von Stephan Waldscheidt

                  Das "Schreibcamp" von Stephan Waldscheidt hat mir sehr gut gefallen und ist, meiner Meinung nach, sein Geld wirklich wert.

                  Nicht nur, dass mein Roman durch die vielen Vorschläge an Qualität gewonnen hat, das "Schreibcamp" hat mir auch Mut gemacht, weil ich gemerkt habe, dass ich durchaus einiges intuitiv richtig mache. Solche Schulterklopfer brauche ich von Zeit zu Zeit. Auch dafür: Danke.

                  Der Aufbau ist gelungen und auch ich empfehle, die Reihenfolge so einzuhalten, wie sie vom Autor vorgesehen ist. Der Ratgeber ist eingeteilt in "28 Tage", wobei sich der Leser an jedem Tag eines speziellen Themas annehmen soll.


                  Ein paar Eindrücke von meiner Erfahrung mit dem Ratgeber:

                  Gleich an Tag 1 hatte er mich am Haken.
                  Natürlich weiß ich, dass der erste Satz wichtig ist, doch es im Detail schwarz auf weiß zu lesen ist noch einmal etwas anderes. Der umwerfende erste Satz, den ich mir überlegen sollte, ist übrigens der Anfang einer Kurzgeschichte geworden. An Tag 2 hat mich der letzte Absatz dazu gebracht, mir ein interessantes Detail zu einer Charakter-Ort-Beziehung auszudenken. Ein emotionaler Moment.

                  Tag 3 war besonders amüsant. Ich saß im Wohnzimmer meiner Eltern, das mein Sohn zuvor in ein kleines Chaos verwandelt hatte, und suchte nach den "unpassenden Gegenständen". Beim ersten Überfliegen fiel mir nichts auf, alles war passend im Zimmer, wie immer. Doch dann blieb mein Blick am Kinderreisebett hängen, das zum spielen mitten im Raum stand. Plötzlich fiel mir auch die kleine Pfanne auf dem Boden auf, die mein Sohn aus der Küche entführt hatte. Hinten in der Zimmerecke lag außerdem noch ein Deoroller, scheinbar ein weiteres Entführungsopfer. Ja, diese Dinge passten nun wirklich nicht in ein Wohnzimmer.
                  Mit einem Lächeln las ich weiter.

                  An Tag 5 sprach mir der Autor aus der Seele. Ich habe besonders in den letzten Wochen viele Texte und Bücher von Selfpublishern vor die Nase bekommen, deren erste Kapitel aus ewig langen, langweiligen, wenig sagenden Beschreibungen bestehen, die jeder Lektor nur zu gern gestrichen hätte. Dieser Tag 5 war mein "Schulterklopfer".

                  An Tag 7 habe ich einen Charakter getötet.
                  Und an Tag 9 wurde ein Klischee weit ausgebreitet um es dann komplett umzukrempeln. Ein wunderbares neues Detail meines Helden kam zum Vorschein. Tag 10 hat die missliche Lage meiner Helden verschlimmert, was für sie zwar ärgerlich, für die Leser aber umso besser ist.

                  An Tag 13 und 14 gab es dann von allem mehr. Mehr Drama, mehr Einsatz, mehr Konflikt, mehr Risiko, mehr zu verlieren. Meine armen Helden. Doch sie werden das schon verkraften.
                  Tag 15 brachte interessante Ziele mit sich, denn mich beschäftigte die Frage: "Was will Ihr Protagonist in der aktuellen Szene erreichen?" Außerdem warf ich massig Hindernisse hinterher.

                  Tag 19 ergab neue Gefühle für meine Helden und damit auch neue Ideen für den Ablauf der Geschichte und für die Hintergründe. An Tag 20 waren meine Helden bei Ikea und diverse Schauplätze wurden mit dem seltsamsten Zeug bestückt.

                  Tag 25 hat für mich eine sehr wichtige Aussage. Es geht halt doch immer um Beziehungen. Wenn diese fehlen, besteht ein Buch oder Film einfach aus langweiligen, aneinandergereihten Szenen einzelner Figuren. Und so habe ich noch mehr Beziehungen geflochten und Nebenfiguren miteinander bekannt gemacht. Tag 26 hat mich zwei Szenenanfänge komplett umbauen lassen. Ich habe einen Haken reingeknotet.

                  Tja, und an den Tagen 27 und 28 habe ich über viele Enden nachgedacht. Die Enden von Szenen, von diversen Büchern und unreifen Ideen.

                  Fazit:
                  Das "Schreibcamp" ist ein Ratgeber, den ich sicherlich im Entstehungsprozess eines jeden Romans einmal zu Rate ziehen werde. Ich kann ihn jedem empfehlen, der eine Rohfassung seines Werkes und etwas Zeit mitbringen kann.
                  Stephan Waldscheidt beginnt mit dem Versprechen: "Dieses Buch wird Ihren Roman besser machen. Vom ersten Tag an." Und dieses Versprechen hält er auch.

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                  Rezensionen zu Schreibratgebern auf FederKiel : Schreibratgeber
                   
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                  Samstag, 29. März 2014

                  Das 7-Punkte System von Dan Wells


                  Heute möchte ich über das 7-Punkte System von Dan Wells sprechen. Seine Inspirationsquelle war der "Star Trek RPG Narrators Guide".

                  Wenn die ersten Ideen einer Geschichte stehen, finde ich das 7-Punkte System besonders nützlich, weil es eine ausführlichere und übersichtliche Version der 3-Akte und 5-Akte Struktur darstellt.


                  Das 7-Punkte System sieht wie folgt aus (Mit klassischer Heldenreise):

                  • 1. Aufhänger (Hook) - Einführung von Setting und Held
                  • 2. Erste Wendung (Plot Turn 1) - Problem taucht auf, Held reagiert
                  • 3. Erster Kniff (Pinch 1) - Situation verschlechtert sich
                  • 4. Mittelpunkt (Midpoint) - Held beginnt aktiv vorzugehen
                  • 5. Zweiter Kniff (Pinch 2) - Situation verschlechtert sich nochmals
                  • 6. Zweite Wendung (Plot Turn 2) - Held dreht Situation in letzter Sekunde herum
                  • 7. Auflösung (Resolution) - Held siegt über das Problem

                  Ob man damit gut arbeiten kann, hängt natürlich stark von den eigenen Vorlieben ab. Wer gern plant, ist mit diesem System gut bedient. Es ist allerdings nicht zu ausführlich und starr, so dass beim Schreiben noch genug Freiraum für Änderungen oder Entdeckungen bleibt.

                  Schauen wir uns die einzelnen Punkte einmal etwas genauer an.

                  1. Aufhänger (Hook)
                  Der Gegenpol zur Auflösung in Punkt 7. Was auch immer das große Ende der Geschichte darstellt, im Aufhänger sollte das genaue Gegenteil der Fall sein.
                  Hauptfigur und wichtige Nebenfiguren werden eingeführt, wobei zu beachten ist, dass sich auch die Figuren von ihrem "Ich" am Ende der Geschichte unterscheiden, um genug Platz für die Charakterentwicklung zu schaffen.
                  Ein Konflikt, ein Geheimnis oder ein Problem beginnt sich abzuzeichnen.

                  2. Erste Wendung (Plot Turn 1)
                  Das Hauptproblem tritt hervor durch ein unerwartetes Ereignis oder eine Information. Die Handlung wird in eine neue Richtung gelenkt. Hier wird der Alltag des Helden durcheinander gewirbelt und der Leser lernt neue Figuren und Geheimnisse kennen.

                  3. Erster Kniff (Pinch 1)
                  Starker Druck lastet nun auf dem Helden, die Spannung spitzt sich zu und zwingt ihn zum Handeln.
                  Hier ist der Platz für die erste große Katastrophe in der Geschichte, wobei es zu beachten gilt, dass es noch möglich sein muss, die Situation erneut zu verschlechtern.
                  Gern wird hier auch der Antagonist eingeführt.

                  4. Mittelpunkt (Midpoint) 
                  Der Mittelpunkt stellt den Übergang von der Anfangssituation zur Endsituation dar.
                  Der Held wurde durch den Druck in Punkt 3 dazu gebracht nicht mehr nur zu reagieren, sondern beginnt nun aktiv zu werden, zu agieren. Er ändert somit sein Verhalten und hat bereits einen Entwicklungsschritt getan. Er beginnt sein Ziel klar zu sehen und arbeitet von nun an darauf hin.

                  5. Zweiter Kniff (Pinch 2)
                  Der Druck auf den Helden wird nochmals erhöht, die Situation verschlimmert sich und erscheint aussichtslos.
                  In diesem Abschnitt sterben häufig Gefährten des Helden oder sie werden durch Umstände daran gehindert ihm zu helfen, so dass er dem Problem allein gegenüber steht.
                  Vorher geschmiedete Pläne gehen schief. Es scheint, als würden die Gegenspieler gewinnen.
                  Punkt 5 stellt damit den absoluten Tiefpunkt für den Helden dar.

                  6. Zweite Wendung (Plot Turn 2)
                  Dem Helden wird die Möglichkeit zum Sieg eröffnet. Er bekommt die Chance die schreckliche Situation zum Guten zu wenden, da er den wichtigen Hinweis, den Schlüssel, das letzte fehlende Puzzlestück erhält um zu gewinnen. Im Drama gibt dieser Punkt allerdings den letzten entscheidenden Schubs in das bittere Ende.
                  Bei dieser zweiten Wendung kann es kitschig zugehen oder es kann große Woah-Momente mit überraschenden Informationen geben, je nachdem in welchem Genre sich die Geschichte abspielt.

                  7. Auflösung (Resolution)
                  Das Hauptproblem wird gelöst. Auch hier je nach Genre, denn im Drama können nun durchaus auch alle sterben. Meist wird jedoch in der Auflösung der Antagonist besiegt und gestraft (oder zum Guten bekehrt).
                  Der Held hat bis zu diesem Punkt eine Entwicklung durchgemacht und sich im Vergleich zum Anfang verändert. Meist ist er stärker und mutiger geworden.


                  Dan Wells empfiehlt mit "Punkt 7, Auflösung" zu beginnen, denn das Ende ist besonders wichtig, da man in der gesamten Geschichte auf diesen Punkt hinarbeitet. Es sollte dem Schreiber hinreichend bekannt sein, wenn er sich hinsetzt, um die sieben Punkte aufzulisten und den Plot zu strukturieren.
                  Wenn man sein Ende klar umrissen hat, dann ist es einfach, den "Punkt 1, Aufhänger" zu finden, da dieser ja das genaue Gegenteil des Endes sein sollte, für einen großen Spannungs- und Entwichlungsbogen.
                  Nach Punkt 7 und Punkt 1 nimmt Dan Wells sich "Punkt 4, Mittelpunkt" vor. Auch dieser Punkt ist leicht zu finden, da er der Moment ist, in dem der Held beginnt selbst aktiv zu werden.
                  Und so geht es nun nur noch darum, die Tiefpunkte und Wendungen einzubauen.
                  Zwischen Anfang und Mittelpunkt wird das Hauptproblem eingeführt und dem Helden das Leben schwer gemacht. Zwischen Mittelpunkt und Ende verschlimmert man die Lage des Helden nochmals, um dann in letzter Sekunde die entscheidende Wendung zu bringen.

                  Ich empfehle es, nicht nur für die Hauptstory, sondern auch für alle Subplots eine Tabelle mit diesen sieben Punkten anzulegen. Also auch für die Entwicklung des Helden, für die Liebesgeschichte oder die Abenteuer des Nebencharakters.
                  Alle Handlungsstränge sollten spannend geplant sein, damit sie den Leser auch interessieren.

                  Beispiel: 
                  Ich habe mir mal fix ein Beispiel aus den Fingern gesogen. Ich nenne es "Die Prinzessin von Gorn".

                  Hier der Storyplot (den könnte ich noch besser aufteilen, einen eigenen Plot zum Antagonisten machen, doch es soll erstmal so reichen, ist ja nur ein Beispiel):
                  • Aufhänger - Im Land Gorn treibt ein böser Magier sein Unwesen, der die Macht ergreifen will
                  • Erste Wendung - Der Magier bekommt eine Prophezeiung, dass die bisher geheim gehaltene Prinzessin sein Untergang sein wird
                  • Erster Kniff - Der Magier überfällt ein Dorf um die dort lebende Prinzessin zu töten
                  • Mittelpunkt - Die Prinzessin beschließt den Magier aufzuhalten
                  • Zweiter Kniff - Der Magier tötet die Königin und sammelt ein Gefolge um sich
                  • Zweite Wendung - Die Prinzessin erfährt von der Prophezeiung und entdeckt ihre großen magischen Fähigkeiten
                  • Auflösung - Der böse Magier wird von der Prinzessin besiegt und Frieden herrscht wieder in Gorn

                  Hier der Charakterplot:
                  • Aufhänger - Das burschikose Mädchen Zara hat normales Leben im Dorf bei ihrer Tante
                  • Erste Wendung - Zara erfährt, dass sie eine Prinzessin ist und nun auf dem Schloss leben soll
                  • Erster Kniff - Tante wird schwer verletzt, als der böse Magier das Dorf überfällt um Zara zu töten
                  • Mittelpunkt - Zara verlässt das Dorf um mit königlichen Mitteln den bösen Magier aufzuhalten
                  • Zweiter Kniff - Zara fühlt sich verloren im Schloss, erfährt Kritik, den Magier am Mord der Königin zu hindern gelingt ihr nicht
                  • Zweite Wendung - Zara erkennt ihre wahre Macht, mit der sie den Magier besiegen kann 
                  • Auflösung - Zara nimmt Pflicht als Königin an und hält ihrem Volk eine bewegende Rede

                  Und weil es so schön ist, hier die Lovestory:
                  • Aufhänger - Zara hat kein Glück bei den Jungs, ist der wilde "Kumpeltyp"
                  • Erste Wendung - Zara lernt im Schloss Adelssohn Nalon kennen, sie verstehen sich auf Anhieb und Zara verliebt sich
                  • Erster Kniff - Zara erfährt, dass Nalon der Tochter des Schatzmeisters versprochen ist
                  • Mittelpunkt - Zara versucht Nalon besser kennenzulernen um sein Herz zu gewinnen
                  • Zweiter Kniff - Nalon distanziert sich immer mehr von Zara
                  • Zweite Wendung - Zara erfährt, dass Nalon sie nur schützen wollte und dass er sie liebt
                  • Auflösung - Zara und Nalon finden zueinander und sind ein glückliches Paar

                  Diese ganzen wichtigen Szenen passieren natürlich nicht alle gleichzeitig.
                  Indem man einige dieser Szenen separat behandelt, kontrolliert man die Geschwindigkeit der Geschichte und nimmt Tempo heraus. Wenn man aber wichtige Punkte aus den verschiedenen Plots in einer Szene vereint, bekommt die betreffende Szene besondere Wichtigkeit in der Geschichte. So fällt etwa der Tiefpunkt der Story mit dem Tiefpunkt des Charakters im Tod der Königin zusammen.
                  Ebenfalls wäre es möglich aus den Zweiten Wendungen von Story und Lovestory eine gewichtigere Szene zu entwickeln, indem Nalon nicht nur die Informationen für den Lovestoryteil überbringt sondern Zara auch von der Prophezeiung und ihrer wirklichen Macht unterrichtet, und somit beide Plots in einer Szene zusammenkommen. Diese Szenen sind in Büchern und Filmen später die, an die man sich besonders erinnert.

                  Für Leser, die Englisch verstehen, möchte ich hier auf Dan Wells' großartigen Vortrag mit vielen und sehr guten Beispielen zum Sieben Punkte System hinweisen, als Videos auf YouTube: Vortrag Teil 1

                  Ich wünsche viel Spaß beim Plotten mit dem Sieben Punkte System.



                  Sonntag, 16. März 2014

                  Schreiben üben nah am Roman


                  Genau so wie ich, trauen sich viele Schreiberlinge zu Beginn nicht so recht an ihren „großen Roman“.
                  Es erscheint ihnen zu schwer, zu lang, zu recherchelastig oder sie haben Angst ihre große Idee schlicht zu versauen.

                  Da hilft nur üben.
                  Am besten sogar erstmal nur für sich selbst.




                  Muss ja auch keiner sehen, das olle Geschreibsel. Es schreibt sich auch viel lockerer, wenn man sich den Gedanken einprägt, dass es auf keinen Fall von jemandem gelesen werden wird. Falls es doch gut ist, kann man sich hinterher ja noch anders entscheiden. Aber für den Anfang gilt: Was ich hier schreibe, ist geheim!

                  Wie schön wäre es aber, wenn sogar das Üben noch etwas beiträgt zum großen Roman?
                  Wie das gehen soll? Ganz einfach:
                  Eine Kurzgeschichte zur Hauptfigur, eine Erzählung aus der Kindheit einer wichtigen Nebenfigur, eine ausführliche Beschreibung der wichtigen Schauplätze oder man schreibt sich eine komplette Fantasywelt zusammen, wenn man eh vor hat einen Fantasyroman zu schreiben.

                  Diese ganzen Fingerübungen kann man manchmal später noch nutzen. Als Rückblende im Roman, als Anhänge oder als kostenlose Leseproben auf der Homepage, die dann gleich Lust auf das zugehörige Buch machen.

                  Und wenn man dann das Gefühl hat, für seinen Roman schon etwas „gemacht“ zu haben, dann ist der Schritt zum ersten Kapitel nicht mehr so groß und einschüchternd wie zuvor.

                  Wer immer noch Ideen braucht, hier ein paar Anregungen:
                  • Schreibe über ein wichtiges Erlebnis aus der Kindheit deiner Hauptfigur. Vielleicht ein Unfall, oder ein besonders schöner Familienausflug.
                  • Welcher Ort ist besonders wichtig in deiner Geschichte? Beschreibe ihn so genau, wie du nur kannst.
                  • Wenn deine Charaktere Social Media nutzen würden, welche Plattform würden sie wählen? Was würden sie dort schreiben? Erzähle davon.
                  • Beschreibe deinen Hauptcharakter beim täglichen Einkauf. 
                  • Beschreibe das Schlafzimmer eines Charakters in fünf Sätzen.
                  • Beschreibe die Welt deines Romans mit Einbezug der fünf Sinne. 
                  • Überlege dir die drei schlimmsten Dinge, die deinem Hauptcharakter zustoßen könnten. Schreibe eine Kurzgeschichte, in der genau diese drei Dinge passieren.
                  • Schreibe eine Szene mit viel Dialog, in der dein Protagonist und dein Antagonist sich beim Kaffee/Teetrinken gegenübersitzen und reden.
                  • Schreibe über die Musik, die dein Antagonist gern hört und wieso er diese Art Musik mag.

                  Samstag, 15. März 2014

                  Sind Charaktere lebendige Wesen? - Zitat der Woche


                  "After a while, the characters I'm writing begin to feel real to me. That's when I know I'm heading in the right direction." ~Alice Hoffman


                  Wie wahr. Das kann ich genau so unterschrieben. Naja, mit einer kleinen Abweichung.



                  Auch bei mir gibt es den Moment, in dem meine Charaktere beginnen real zu wirken, ganz so, wie lebendige Wesen. Für mich ist dies jedoch der Moment, in dem ich entscheide, das Buch zu schreiben.

                  Ich entwickle meine Buchideen (wie viele wissen gern unfreiwillig Nachts) in meinem Kopf. Und dort köcheln sie eine Weile. Ich schreibe nicht jede Idee sofort auf. Zum einen wäre ich dann wirklich viel mit aufschreiben beschäftigt, zum anderen hätte ich eine wahnsinnige Ablage an Ideenfetzen, die kaum zu handhaben wäre und dessen Ideenteile einfach für meinen Geschmack nicht gut genug sind.

                  Wenn eine Buchidee wirklich gut ist, dann bleibt sie im Kopf, bleibt in der Nähe und kommt immer mal wieder vorbei um Neues von sich zu erzählen. Sie muss sich bewähren, damit ich sie für buchwürdig halte.

                  Von Besuch zu Besuch wird sie mir vertrauter und ich lerne auch die Charaktere besser kennen. Und irgendwann ist der Moment dann da: Sie beginnen zu leben. Die Figuren sind zu Menschen (oder Lebewesen) geworden und ich weiß, dass ich dieses Buch schreiben muss. Ich weiß, dass ich den Charakteren das Leben geben muss, nach dem sie verlangen. Ja, das Leben, dass sie verdienen.

                  Dann fange ich an, aufzuschreiben. All die Geschichten, die ich schon kenne, alle Ideen, die bisher aufkamen. Mein Glück ist, dass ich selten Einzelheiten vergesse. Vielleicht würde ich sonst anders vorgehen.

                  Für mich sind also meine Charaktere auch lebendige Wesen. Zumindest ab einem bestimmten Punkt.
                  Und dann müssen sie raus, denn in mir drin ist nicht genug Platz für alle, um zu bleiben.



                  Dienstag, 11. März 2014

                  Schreibtagebuch Eintrag 11: Das Monster unter meinem Bett


                  Nachts wach im Bett zu liegen ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch äußerst gefährlich.

                  Zumindest, wenn man Autor ist.

                  Oder zumindest bei mir.





                  Die Dunkelheit und diese herrliche Stille sorgen dafür, dass meine Sinne nicht übermäßig strapaziert werden und mein Kopf sich beruhigen kann.
                  Anfangs ist das noch ganz schön. Meine Gedanken beginnen zu wandern, entspannt lasse ich sie gewähren, doch dann ist sie plötzlich da:

                  Die neue Idee.

                  Halb Engel, halb Dämon steht sie vor mir.
                  Als wäre das Monster unter meinem Bett hervorgekrochen um mich anzufallen.
                  Und diesem Monster ist es vollkommen egal, dass ich eigentlich grade an etwas ganz anderem arbeite.
                  Es will Aufmerksamkeit, und zwar jetzt gleich.
                  Zugegeben: Ich bin auch nicht sonderlich gut darin, das Monster in seine Schranken zu weisen, oder in seinen Käfig, wenn man so will.
                  Ich spinne einfach zu gern Geschichten, um bei so einer Chance Nein sagen zu können. Besonders nachts im kuschelig warmen Bett.

                  So beginnt es dann.
                  Zuerst verschwende ich meist um die 20 Minuten damit, die Idee ganz grob zu umreißen, sagen wir, einen ganz groben Plot zu entwickeln. Dieser hat sogar hin und wieder noch kein Ende. Es sind meist nur so 3 bis 5 Sätze, die mir vorschweben.
                  Dann gehen weitere 10 Minuten drauf, um die Figuren mit (vorläufigen) Namen zu bestücken, sonst wird mein Kopf beim Gedankenschreiben immer abgelenkt von dieser Umgewissheit.
                  Plötzlich habe ich gar keine Lust mehr zu schlafen. Grinsend und im Geiste vor mich hinredend liege ich da und genieße mein Kopfkino.
                  Als nächstes pickt sich mein Hirn eine der Kernszenen raus, die ich mir für die Geschichte überlegt habe und beginnt sie zu formulieren. Hier beackert es nun zum Teil fünf Sätze für locker 10 Minuten, fügt Nebensätze ein, streicht andere, stellt die Satzteile so lange um, bis es sitzt.

                  Irgendwann, meist nach der Pipi-Pause, fällt mir auf, wie viel Schlafenszeit ich schon mit Wachliegen verbracht habe und ich sage mir, dass ich dringend mal die Augen schließen und ins Traumland segeln sollte.
                  Doch eine andere Stimme wird laut. Sie erinnert mich daran, dass ich nach dem Aufwachen am nächsten Tag sicherlich tolle Formulierungen vergessen haben werde.

                  Also Notizbuch geschnappt und rein mit dem Text.

                  So wurde nun ein neues Monster geboren. Es ist klein und süß, mit viel Feuer und Regen. Ein Fantasy-Monster, mal wieder. Und es hat eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte von Ria.

                  Hier ist es also, das jüngste Monster im Hause Kohrt, darf ich vorstellen:  Die Glutrot-Saga

                  Mehr dazu, wenn wir uns näher kennengelernt haben.

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                  (Endlich bin ich mit den Einträgen des Schreibtagebuchs in der "Gegenwart" angekommen, habe also die letzten Monate aufgeholt und es wird von nun an kein Datum bei den Überschriften gebraucht. Dafür könnten die Einträge nun etwas kürzer ausfallen, gehen sie doch jetzt immer ganz aktuell online.)
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                  Hier geht es zu Eintrag 10: Schreibtagebuch Eintrag 10: Klappentexte und Kurzgeschichten

                  Zum Anfang: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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                   Tipps zur Ideenfindung auf FederKiel:
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                  Sonntag, 9. März 2014

                  Facebook Tipps für Autoren


                  Facebook ist im Frühjahr 2014 zehn Jahre alt geworden und hat mit 1,24 Milliarden aktiven Nutzern weltweit und mehr als 25 Millionen aktiven Nutzern in Deutschland unglaubliche Zahlen erreicht und ist das größte Online-Netzwerk der Welt.

                  Für Autoren, besonders Self Publisher, wird der Umgang mit Sozialen Netzwerken wie Facebook immer wichtiger, denn sie bieten wertvolle Möglichkeiten, mit Lesern in Kontakt zu treten, über neue Publikationen zu informieren, seine Werke bekannter zu machen und neue Leser zu gewinnen und auch wichtige Kontakte zu anderen Autoren zu knüpfen.

                  Facebook dient längst nicht mehr nur dazu, mit seinen Freunden den Kontakt zu halten, es ist schon lange auch zu einer Nachrichten- und Empfehlungsplattform geworden. Und diese Werbemöglichkeit durch Soziale Netzwerke fordert außer etwas Zeitaufwand keine Kosten, wie etwa teure Flyer, Plakate oder PR-Agenturen.

                  Um auf Facebook einen guten Start hinzulegen und möglichst alles richtig zu machen, habe ich einige Tipps zusammengetragen.


                  Grundlegende Tipps zur Erstellung von Profil und Seite/Fanpage


                  • Um eine Facebook Seite zu erstellen ist ein privates Profil nicht mehr zwingend erforderlich. Ich empfehle es jedoch, da es möglich ist mehrere Seiten anzulegen und alle mit dem privaten Profil zu verbinden, so dass eine leichte Administration aller Seiten und privater Inhalte bequem in einer Sitzung möglich ist.
                  • Das Profil wird für private Inhalte und Kommunikation genutzt und um sich mit (bis zu 5000 möglichen) Freunden auszutauschen. (Hier sind die Privatsphäre-Einstellungen wichtig und sollten entsprechend ausgewählt werden!) Eine kommerzielle Nutzung von privaten Profilen verbietet Facebook in seinen Nutzungsbedingungen unter Punkt 4.2. Es darf also keine Werbung geschaltet oder zum Beispiel ein Logo als Profilbild verwendet werden.
                  • Uneingeloggt über facebook.de können Sie Ihre Seite ganz ohne privates Profil erstellen. Es ist dann eine rein geschäftliche Seite. Beachten Sie, dass Ihnen dann nicht die Funktionen durch das private Profil zur Verfügung stehen, wie etwa die Facebook-Freunde.
                  • Wenn Sie ein privates Profil angelegt haben geht es links in der Navigationsleiste unter "Seiten" oder ganz oben rechts unter dem Pfeilsymbol des Profils zu "Seite erstellen", über die Sie eine Facebook Seite anlegen können. Unter den verschiedenen Optionen für eine Seite wählen Sie „Künstler, Band oder öffentliche Person“ aus, im Klappmenü dann „Autor“. Autorennamen oder Pseudonym eingeben (das wird der Seitenname, er kann später nochmal geändert werden in den Einstellungen) und die Seite kann erstellt werden. 
                  • Die Seite ist für Fans erst sichtbar, wenn Sie sie über einen Klick "veröffentlichen", vorher sollten Sie Ihre Seiteninfo aktualisieren, und wichtige Informationen eintragen.
                  • Ich empfehle als Namen der Seite Ihren richtigen Namen oder Ihr Pseudonym, nicht den Buchtitel zu verwenden. Sie haben sicher vor noch weitere Bücher zu schreiben und es ist nicht ratsam für jedes Buch eine eigene Seite zu erstellen. Natürlich ist dies möglich, doch der Verwaltungsaufwand wird sehr hoch und es ist leichter alle Fans gebündelt auf einer Seite mit Neuigkeiten zu versorgen.
                  • Laden Sie ein richtiges Foto (oder ggf. eine Karikatur, die Sie darstellt) als Profilfoto hoch. Benutzen Sie hier nicht das Buchcover. Die Leser wollen lieber mit einem Menschen kommunizieren als mit einem Gegenstand. Außerdem macht es sonst den Eindruck, die Seite sei eine reine Werbeseite, was viele davon abschrecken wird, auf "Gefällt mir" zu klicken und damit die Seite zu abonnieren. Leser sind meist auf Facebook Seiten, weil sie den Kontakt zum Autor wollen.
                  • Wählen Sie ein ansprechendes Titelbild aus. Das Titelbild wird ganz oben auf Ihrer Facebook Seite angezeigt und ist der größte Blickfang der Seite. Wenn ein Foto verwendet werden soll, muss es eine sehr gute Auflösung haben, da davon nur ein Ausschnitt ausgewählt werden kann. Wer geringe Bildbearbeitungskenntnisse hat, kann sein Titelbild auch selbst gestalten und es als Werbefläche für seine Bücher nutzen.
                  • In die Seiteninfo sollten Sie eine knappe, einladende Beschreibung einfügen. Sie finden unter "Info" ebenfalls Platz für den Link zu Blog oder Homepage. Sowohl die kurze Beschreibung als auch ihre eingetragene Website wird auf der Hauptseite direkt angezeigt. So können interessierte Leser sofort auf Ihr Blog oder Ihre Homepage wechseln.
                  • In der Seiteninfo unter "Info" können Sie auch festlegen, unter welcher Facebook-URL Ihre Facebook Seite zu erreichen sein soll. Dieser Teil ersetzt dann die unschöne Zahlenreihe oben in der URL Zeile. Viele nutzen hier ihren Autorennamen mit einem Zusatz, wie ich selbst z.B. "www.facebook.com/maditakohrtautor".

                  Tipps für mehr Besucher auf Ihrer Seite


                  Ein gutes Mittel ist, Ihre Facebook Seite mit Ihrem privaten Profil zu verlinken.
                  Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

                  • Verlinken der Facebook Seite auf der "Info"-Seite des privaten Profils unter "Kontaktinformationen und allgemeine Infos" als Website. (Es ist möglich mehrere Webseiten hier zu verlinken, man muss sich also nicht zwischen Blog, Homepage oder Facebook Seite entscheiden, sondern kann alle hier reinpacken. Die Seite, die einem persönlich am wichtigsten ist, sollte allerdings an erster Stelle stehen.)
                  • Eine bessere und auf der Hauptseite des Profils sichtbare Verlinkung ist die Verlinkung der Facebook Seite im Bereich "Arbeit und Ausbildung" als aktuelle Arbeitsstelle. Dafür gehen Sie über den Reiter "Info" auf "Arbeit und Ausbildung". In das Feld, das Sie fragt, wo Sie arbeiten, geben Sie den Namen Ihrer Seite ein, diese sollte dann auswählbar angezeigt werden und kann mit einem Klick als Arbeitsstelle eingefügt werden. Danach erscheinen Möglichkeiten, Angaben zu Stelle, Beschreibung und Zeitraum zu machen. Ganz unten sollte die Anzeigeoption auf "Öffentlich" stehen, damit jedem der Link angezeigt wird, der Ihr Profil aufruft.

                    Weitere Möglichkeiten neue Facebookfans zu gewinnen:
                    • Über den Punkt "Zielgruppe aufbauen" oben rechts auf Ihrer Seite (oder auch auf Ihrer Hauptseite oder unter Aktivität links) finden Sie die Möglichkeit Freunde einzuladen, die Sie über Ihr privates Profil schon haben. Ihre Freunde bekommen dann die Einladung Ihre Seite mit einem "Gefällt mir" zu markieren.
                    • Informieren Sie über Ihren Newsletter, auf Twitter und über andere Medien Ihre Leser von der neuen Präsenz auf Facebook und laden Sie diese ein vorbeizuschauen.
                    • Binden Sie auf Ihrem Blog oder Ihrer Homepage ein Facebook Gadget ein. Genaue Anleitungen hierzu finden Sie für Ihren speziellen Fall reichlich im Netz. Auch ohne ein spezielles Gadget sollten Sie Ihre Facebook Seite auf Ihrer Homepage sichtbar verlinken.
                    • Auf Facebook gibt es Gruppen. Hier sollten Sie themenrelevanten Gruppen beitreten, um Interessenten für Ihre Seite zu finden. Bitte beachten Sie, dass häufige und langweilige Werbung für Ihr Buch und Ihre Seite wahrscheinlich eher zu Desinteresse führt und auch in manchen Gruppen untersagt ist. Ein reger Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern auf der Gruppenseite ist die beste Werbung.

                    Weitere Tipps für Verhalten und Umgang mit Facebook Seiten


                    • Die Einstellungen der Sichtbarkeit eines jeden Posts können (sogar nachträglich) angepasst werden. Sie sollten immer ein Auge darauf haben, sowohl im privaten Profil, als auch auf Ihrer Seite.
                    • Facebook stellt seinen Nutzern einige nützliche Werkzeuge zur Verfügung. Sie können zum Beispiel “Meilensteine” einrichten, die wichtige Ereignisse zu Ihrem Buch oder dem Schaffensprozess markieren. Das Hinzufügen individueller Reiter ist eine weitere Möglichkeit zum individualsieren der Seite.
                    • Beginnen Sie Ihr Profil als Autor zu definieren, Stichwort: Ich als Marke. Was zeichnet Sie und Ihre Bücher aus und macht Sie besonders? Geben Sie genug Informationen, die Sie für den Besucher interessant machen.
                    • Ihre Seite braucht regelmäßige Pflege. Seiten, die seit Wochen kein Update haben, werden meist nicht abonniert. Also nicht nur einmal die Woche einloggen, sondern im Idealfall täglich. Ihre Lesergemeinschaft muss mit spannenden Beiträgen und Updates versorgt werden, so bleiben Sie im Sichtbereich.
                    • Bedenken Sie dabei aber das gesunde Mittelmaß: Nicht zu wenig, nicht zu viel. Die Frequenz der Statusmeldungen sollten Sie beachten. Facebook ist nicht Twitter. Regelmäßige Updates sind gut, doch zu viele an einem Tag wird schnell zum Spam. 
                    • Sie sollten auf jede Wortmeldung antworten, denn jedes Interesse an Ihrer Seite sollte schnellstmöglich und angemessen eine Antwort bekommen. Für ein Lob an Ihrer Arbeit sollte es ein Danke geben.
                    • Sie sollten Bilder und Links zu den Posts hinzufügen, um die Meldungen visuell ansprechender zu gestalten. So werden sie häufiger angeklickt und gelesen. Wenn Sie für Ihr Buch werben, dann setzen Sie einen Link zur Bezugsquelle des Buches. Nur wenige werden selbstständig auf die Amazonseite wechseln und nach dem Buch suchen.
                    • Wenn sich Ihre Seite etabliert hat, können Sie verschiedene Aktionen durchführen, wie etwa Verlosungen oder ein Quiz. (Bitte hier die Regeln von Facebook beachten!)

                    Facebook und das liebe Recht


                    Die Meinung, dass Facebook gar nicht dem deutschen Recht unterliegt, ist ein Irrglaube. Es kommt darauf an, wo Sie sitzen und welche Zielgruppen Sie ansprechen. Neben dem deutschen Recht müssen Sie vor allem die Nutzungsbedingungen von Facebook beachten. Besonderes Augenmerk gilt hierbei folgenden Punkten:

                    Es gilt besonders zu beachten:
                    • Sie dürfen nur ein einziges persönliches Profil anlegen und müssen laut Richtlinien dafür Ihren bürgerlichen Namen oder Ihren eingetragen Künstlernamen verwenden.
                    • Sie dürfen die persönliche Chronik nicht für kommerzielle Zwecke verwenden (die persönlichen Beiträge müssen die gewerblichen Hinweise übersteigen) sondern müssen dafür eine Facebook Seite anlegen und Sie dürfen das Facebook-Konto an niemanden übertragen.
                    • Der Name Ihrer Facebook Seite darf keine Rechte Dritter verletzten, kein Gattungsbegriff oder Kategoriebezeichnung sein, die Großschreibung ist nur im Rahmen der Rechtschreibung erlaubt (kein All-Caps), Symbole dürfen nur verwendet werden, wenn sie Namensbestandteil der Marke sind, und überflüssige Beschreibungen im Namen sind untersagt.

                    Impressumspflicht:

                    Mehrere Gerichte haben bestätigt, dass auch für Facebook die Impressumgspflicht besteht. Spätestens seit der letzten großen Abmahnwelle sollte das jedem klar sein. Ein Impressum muss gem. § 5 TMG “einfach erkennbar und unmittelbar erreichbar“ sein.
                    Bis vor kurzem war es nicht möglich die Impressumspflicht vollends zu erfüllen, doch Facebook hat reagiert und ein Feld für das Impressum eingeführt. Das dort eingetragene Impressum ist auf der Hauptseite direkt sichtbar und erfüllt so alle Anforderungen.
                    • Im Bereich "Info" finden Sie bei der Seiteninfo das "Impressum" und können dort über "Bearbeiten" Ihr Impressum einfügen. Denken Sie daran, dass Ihr Impressum gemäß § 5 TMG vollständig sein muss.
                    • Eine Impressumspflicht kann auch für das private Profil entstehen, wenn Sie dort zu kommerziellem Zweck werben. Dann wird es zu einer geschäftlichen Präsenz und als solche muss sie ein Impressum haben. Im Profil gibt es nur den Info-Bereich als Möglichkeit für ein Impressum und diese reicht bei weitem nicht. Zur Sicherheit sollten Sie dort aber den Link zu Ihrem Impressum aufnehmen. Eine andere Möglichkeit wäre noch, die URL des Links zum Impressum in Ihr Titelbild zu schreiben um sie sichtbar zu machen. Doch auch dies ist nicht ausreichend. Besser ist es, sich im privaten Profil mit Werbung zurückzuhalten, so dass kein Impressum notwendig wird.

                    Weiterhin gilt zu beachten:
                    • Sie brauchen für IhreFacebook Seite dann eine Datenschutzerklärung, wenn Sie innerhalb von Applikationen eigene Daten erheben oder mit sowas wie CRM-Dashboards arbeiten.
                    • Wenn Sie Bilder verwenden, brauchen Sie die Rechte für die Verwendung des Bildes, für die Verwendung des abgebildeten Motivs und das Bild muss den Facebook-Regeln entsprechen. Ein "Bildzitat" mit einfacher Nennung des Urhebers ohne dessen Erlaubnis ist meist nicht zulässig. Genauso müssen Sie auch die Rechte besitzen, wenn sie Videos, Texte und Musik auf Facebook hochladen.

                    Ich hoffe, ich konnte mit diesen Tipps dem einen oder anderen Facebook-Neuling helfen und werde mich bemühen die Tipps so aktuell wie möglich zu halten.
                    Da es fast wöchentlich etwas Neues gibt und um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, empfehle ich Ihnen die Seite http://allfacebook.de

                    Ich wünsche Ihnen viel Spaß auf Facebook!

                    (aktualisiert: Januar 2015)

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                    Dienstag, 4. März 2014

                    Schreibtagebuch Eintrag 10: Klappentexte und Kurzgeschichten

                    Februar 2014
                    Wie so viele andere, habe ich auch Probleme mit der Zeit.
                    Mein süßer kleiner Engel hier zu Hause fordert zur Zeit viel Aufmerksamkeit und lässt mich selten für 10 Minuten am Stück arbeiten. Das schlägt sich nicht nur auf die Schreibzeit für meine Bücher nieder, sondern beeinflusst auch die Zeit, die mir für FederKiel bleibt. Den ursprünglichen Rhythmus der Posts kann ich momentan nicht einhalten. Beiträge werde ich von nun an ohne feste Tage veröffentlichen. Dafür soll es einige neue Rubriken geben. Seid gespannt!


                    Meinen Jahresplan für 2014 habe ich nun auch überarbeiten müssen.
                    Bei meinem aktuellen Zeitproblem waren die Ziele einfach nicht mehr realistisch. Ich möchte ungern meine Schattenläufer-Serie, an der mir viel liegt, forcieren nur um am Ende des Jahres vor einem miesen fertigen Manuskript zu sitzen. Diese Serie möchte ich um nicht auf der Welt versauen.
                    Eine gute Geschichte braucht Zeit.
                    Der neue Plan sieht dieses Jahr ein fertiges Manuskript vor. Weiterhin diverse Kurzgeschichten.
                    Ein Grund für die Kurzgeschichten ist, dass ich nach der längeren Schreibpause mit ihnen gut üben kann.
                    Weiterer Grund für die Entscheidung ist meine Idee, Kurzgeschichten aus der Fantasywelt zu erzählen, in der auch meine Serie spielt und so das Interesse potentieller Leser zu wecken. Auch hierzu bald mehr, wenn es soweit ist. Freut euch auf spannende Abenteuer aus Niam!

                    Ich habe mich diesen Monat natürlich auch an meinen Projekten ausgelassen, wenn es zeitlich möglich war.
                    Es waren die Buchtitel und Klappentexte (Buchrückentexte, Werbetexte, wie auch immer) dran.

                    Buchtitel finde ich immer schwierig.
                    Nicht die Suche an sich, denn mir fallen auf Anhieb oft mehrere schöne Titel ein, sondern die Jagd nach einem Titel, der nicht schon hundertfach benutzt wurde.
                    Nach und nach gebe ich Titel für Titel bei Amazon und Google ein und kann mich meist eines genervten Seufzens nicht erwehren. Am Ende bleiben dann zwei oder drei Möglichkeiten auf der Liste übrig.
                    Die Titel für die ich mich entschieden habe sind für das Mystery Romance Buch "Melissa im Bann der Zeit" und für das erste Buch meiner Dark Fantasy Serie "Der Beginn der Finsternis".

                    Nach Lektüre mehrerer Ratgeber zum Thema Klappentext habe ich mich einen Abend im Schutze der Dunkelheit auch an den Texten für die beiden Bücher versucht.
                    Nach positiven Rückmeldungen (und kleinen Änderungen, danke an alle Helfer) hier einmal zum schmackhaft machen:

                    Der Beginn der Finsternis - Band 1 der Schattenläufer-Chronik
                    Kaydon, Roiben, Liss und Joanna sind Schattenläufer.

                    Als Sondereinheit der Nachtwache schützen sie die Königsfamilie und die Stadt Kerenor vor der Bedrohung, die in der Dunkelheit auf sie lauert: Den Nachtwandlern.
                    Als die prophezeite Finsternis einsetzt, werden ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die schier übermächtigen Wesen auf eine harte Probe gestellt.
                    Doch nicht nur von außen droht der Stadt Gefahr. Hinweise auf einen Anschlag erreichen die Freunde. Wer ist es, der dem Prinzen nach dem Leben trachtet?

                    Melissa im Bann der Zeit
                    Ein Geräusch reißt Melissa aus dem Schlaf.
                    Der seltsame Fremde, der ihr Wohnzimmer auf den Kopf gestellt hat, türmt mit einem alten Erbstück.
                    Als Melissa die Verfolgung aufnimmt wird sie von einem mysteriösen Licht mitgerissen und steht unvermittelt mitten im Schlafgemach eines Prinzen.
                    Und dann tauchen aus dem Nichts auch noch drei Gestalten in Roben auf, die von sich behaupten Zeitwächter zu sein.

                    Weiterhin habe ich mit dem ersten Kapitel von Melissa begonnen und sie steht kurz davor beim Prinzen zu landen. Hierbei habe ich gelernt, dass ich Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Geräuschen und Licht habe. Etwas, an dem ich arbeiten muss. Man lernt ja nie aus.