Samstag, 29. März 2014

Das 7-Punkte System von Dan Wells


Heute möchte ich über das 7-Punkte System von Dan Wells sprechen. Seine Inspirationsquelle war der "Star Trek RPG Narrators Guide".

Wenn die ersten Ideen einer Geschichte stehen, finde ich das 7-Punkte System besonders nützlich, weil es eine ausführlichere und übersichtliche Version der 3-Akte und 5-Akte Struktur darstellt.


Das 7-Punkte System sieht wie folgt aus (Mit klassischer Heldenreise):

  • 1. Aufhänger (Hook) - Einführung von Setting und Held
  • 2. Erste Wendung (Plot Turn 1) - Problem taucht auf, Held reagiert
  • 3. Erster Kniff (Pinch 1) - Situation verschlechtert sich
  • 4. Mittelpunkt (Midpoint) - Held beginnt aktiv vorzugehen
  • 5. Zweiter Kniff (Pinch 2) - Situation verschlechtert sich nochmals
  • 6. Zweite Wendung (Plot Turn 2) - Held dreht Situation in letzter Sekunde herum
  • 7. Auflösung (Resolution) - Held siegt über das Problem

Ob man damit gut arbeiten kann, hängt natürlich stark von den eigenen Vorlieben ab. Wer gern plant, ist mit diesem System gut bedient. Es ist allerdings nicht zu ausführlich und starr, so dass beim Schreiben noch genug Freiraum für Änderungen oder Entdeckungen bleibt.

Schauen wir uns die einzelnen Punkte einmal etwas genauer an.

1. Aufhänger (Hook)
Der Gegenpol zur Auflösung in Punkt 7. Was auch immer das große Ende der Geschichte darstellt, im Aufhänger sollte das genaue Gegenteil der Fall sein.
Hauptfigur und wichtige Nebenfiguren werden eingeführt, wobei zu beachten ist, dass sich auch die Figuren von ihrem "Ich" am Ende der Geschichte unterscheiden, um genug Platz für die Charakterentwicklung zu schaffen.
Ein Konflikt, ein Geheimnis oder ein Problem beginnt sich abzuzeichnen.

2. Erste Wendung (Plot Turn 1)
Das Hauptproblem tritt hervor durch ein unerwartetes Ereignis oder eine Information. Die Handlung wird in eine neue Richtung gelenkt. Hier wird der Alltag des Helden durcheinander gewirbelt und der Leser lernt neue Figuren und Geheimnisse kennen.

3. Erster Kniff (Pinch 1)
Starker Druck lastet nun auf dem Helden, die Spannung spitzt sich zu und zwingt ihn zum Handeln.
Hier ist der Platz für die erste große Katastrophe in der Geschichte, wobei es zu beachten gilt, dass es noch möglich sein muss, die Situation erneut zu verschlechtern.
Gern wird hier auch der Antagonist eingeführt.

4. Mittelpunkt (Midpoint) 
Der Mittelpunkt stellt den Übergang von der Anfangssituation zur Endsituation dar.
Der Held wurde durch den Druck in Punkt 3 dazu gebracht nicht mehr nur zu reagieren, sondern beginnt nun aktiv zu werden, zu agieren. Er ändert somit sein Verhalten und hat bereits einen Entwicklungsschritt getan. Er beginnt sein Ziel klar zu sehen und arbeitet von nun an darauf hin.

5. Zweiter Kniff (Pinch 2)
Der Druck auf den Helden wird nochmals erhöht, die Situation verschlimmert sich und erscheint aussichtslos.
In diesem Abschnitt sterben häufig Gefährten des Helden oder sie werden durch Umstände daran gehindert ihm zu helfen, so dass er dem Problem allein gegenüber steht.
Vorher geschmiedete Pläne gehen schief. Es scheint, als würden die Gegenspieler gewinnen.
Punkt 5 stellt damit den absoluten Tiefpunkt für den Helden dar.

6. Zweite Wendung (Plot Turn 2)
Dem Helden wird die Möglichkeit zum Sieg eröffnet. Er bekommt die Chance die schreckliche Situation zum Guten zu wenden, da er den wichtigen Hinweis, den Schlüssel, das letzte fehlende Puzzlestück erhält um zu gewinnen. Im Drama gibt dieser Punkt allerdings den letzten entscheidenden Schubs in das bittere Ende.
Bei dieser zweiten Wendung kann es kitschig zugehen oder es kann große Woah-Momente mit überraschenden Informationen geben, je nachdem in welchem Genre sich die Geschichte abspielt.

7. Auflösung (Resolution)
Das Hauptproblem wird gelöst. Auch hier je nach Genre, denn im Drama können nun durchaus auch alle sterben. Meist wird jedoch in der Auflösung der Antagonist besiegt und gestraft (oder zum Guten bekehrt).
Der Held hat bis zu diesem Punkt eine Entwicklung durchgemacht und sich im Vergleich zum Anfang verändert. Meist ist er stärker und mutiger geworden.


Dan Wells empfiehlt mit "Punkt 7, Auflösung" zu beginnen, denn das Ende ist besonders wichtig, da man in der gesamten Geschichte auf diesen Punkt hinarbeitet. Es sollte dem Schreiber hinreichend bekannt sein, wenn er sich hinsetzt, um die sieben Punkte aufzulisten und den Plot zu strukturieren.
Wenn man sein Ende klar umrissen hat, dann ist es einfach, den "Punkt 1, Aufhänger" zu finden, da dieser ja das genaue Gegenteil des Endes sein sollte, für einen großen Spannungs- und Entwichlungsbogen.
Nach Punkt 7 und Punkt 1 nimmt Dan Wells sich "Punkt 4, Mittelpunkt" vor. Auch dieser Punkt ist leicht zu finden, da er der Moment ist, in dem der Held beginnt selbst aktiv zu werden.
Und so geht es nun nur noch darum, die Tiefpunkte und Wendungen einzubauen.
Zwischen Anfang und Mittelpunkt wird das Hauptproblem eingeführt und dem Helden das Leben schwer gemacht. Zwischen Mittelpunkt und Ende verschlimmert man die Lage des Helden nochmals, um dann in letzter Sekunde die entscheidende Wendung zu bringen.

Ich empfehle es, nicht nur für die Hauptstory, sondern auch für alle Subplots eine Tabelle mit diesen sieben Punkten anzulegen. Also auch für die Entwicklung des Helden, für die Liebesgeschichte oder die Abenteuer des Nebencharakters.
Alle Handlungsstränge sollten spannend geplant sein, damit sie den Leser auch interessieren.

Beispiel: 
Ich habe mir mal fix ein Beispiel aus den Fingern gesogen. Ich nenne es "Die Prinzessin von Gorn".

Hier der Storyplot (den könnte ich noch besser aufteilen, einen eigenen Plot zum Antagonisten machen, doch es soll erstmal so reichen, ist ja nur ein Beispiel):
  • Aufhänger - Im Land Gorn treibt ein böser Magier sein Unwesen, der die Macht ergreifen will
  • Erste Wendung - Der Magier bekommt eine Prophezeiung, dass die bisher geheim gehaltene Prinzessin sein Untergang sein wird
  • Erster Kniff - Der Magier überfällt ein Dorf um die dort lebende Prinzessin zu töten
  • Mittelpunkt - Die Prinzessin beschließt den Magier aufzuhalten
  • Zweiter Kniff - Der Magier tötet die Königin und sammelt ein Gefolge um sich
  • Zweite Wendung - Die Prinzessin erfährt von der Prophezeiung und entdeckt ihre großen magischen Fähigkeiten
  • Auflösung - Der böse Magier wird von der Prinzessin besiegt und Frieden herrscht wieder in Gorn

Hier der Charakterplot:
  • Aufhänger - Das burschikose Mädchen Zara hat normales Leben im Dorf bei ihrer Tante
  • Erste Wendung - Zara erfährt, dass sie eine Prinzessin ist und nun auf dem Schloss leben soll
  • Erster Kniff - Tante wird schwer verletzt, als der böse Magier das Dorf überfällt um Zara zu töten
  • Mittelpunkt - Zara verlässt das Dorf um mit königlichen Mitteln den bösen Magier aufzuhalten
  • Zweiter Kniff - Zara fühlt sich verloren im Schloss, erfährt Kritik, den Magier am Mord der Königin zu hindern gelingt ihr nicht
  • Zweite Wendung - Zara erkennt ihre wahre Macht, mit der sie den Magier besiegen kann 
  • Auflösung - Zara nimmt Pflicht als Königin an und hält ihrem Volk eine bewegende Rede

Und weil es so schön ist, hier die Lovestory:
  • Aufhänger - Zara hat kein Glück bei den Jungs, ist der wilde "Kumpeltyp"
  • Erste Wendung - Zara lernt im Schloss Adelssohn Nalon kennen, sie verstehen sich auf Anhieb und Zara verliebt sich
  • Erster Kniff - Zara erfährt, dass Nalon der Tochter des Schatzmeisters versprochen ist
  • Mittelpunkt - Zara versucht Nalon besser kennenzulernen um sein Herz zu gewinnen
  • Zweiter Kniff - Nalon distanziert sich immer mehr von Zara
  • Zweite Wendung - Zara erfährt, dass Nalon sie nur schützen wollte und dass er sie liebt
  • Auflösung - Zara und Nalon finden zueinander und sind ein glückliches Paar

Diese ganzen wichtigen Szenen passieren natürlich nicht alle gleichzeitig.
Indem man einige dieser Szenen separat behandelt, kontrolliert man die Geschwindigkeit der Geschichte und nimmt Tempo heraus. Wenn man aber wichtige Punkte aus den verschiedenen Plots in einer Szene vereint, bekommt die betreffende Szene besondere Wichtigkeit in der Geschichte. So fällt etwa der Tiefpunkt der Story mit dem Tiefpunkt des Charakters im Tod der Königin zusammen.
Ebenfalls wäre es möglich aus den Zweiten Wendungen von Story und Lovestory eine gewichtigere Szene zu entwickeln, indem Nalon nicht nur die Informationen für den Lovestoryteil überbringt sondern Zara auch von der Prophezeiung und ihrer wirklichen Macht unterrichtet, und somit beide Plots in einer Szene zusammenkommen. Diese Szenen sind in Büchern und Filmen später die, an die man sich besonders erinnert.

Für Leser, die Englisch verstehen, möchte ich hier auf Dan Wells' großartigen Vortrag mit vielen und sehr guten Beispielen zum Sieben Punkte System hinweisen, als Videos auf YouTube: Vortrag Teil 1

Ich wünsche viel Spaß beim Plotten mit dem Sieben Punkte System.



Sonntag, 16. März 2014

Schreiben üben nah am Roman


Genau so wie ich, trauen sich viele Schreiberlinge zu Beginn nicht so recht an ihren „großen Roman“.
Es erscheint ihnen zu schwer, zu lang, zu recherchelastig oder sie haben Angst ihre große Idee schlicht zu versauen.

Da hilft nur üben.
Am besten sogar erstmal nur für sich selbst.




Muss ja auch keiner sehen, das olle Geschreibsel. Es schreibt sich auch viel lockerer, wenn man sich den Gedanken einprägt, dass es auf keinen Fall von jemandem gelesen werden wird. Falls es doch gut ist, kann man sich hinterher ja noch anders entscheiden. Aber für den Anfang gilt: Was ich hier schreibe, ist geheim!

Wie schön wäre es aber, wenn sogar das Üben noch etwas beiträgt zum großen Roman?
Wie das gehen soll? Ganz einfach:
Eine Kurzgeschichte zur Hauptfigur, eine Erzählung aus der Kindheit einer wichtigen Nebenfigur, eine ausführliche Beschreibung der wichtigen Schauplätze oder man schreibt sich eine komplette Fantasywelt zusammen, wenn man eh vor hat einen Fantasyroman zu schreiben.

Diese ganzen Fingerübungen kann man manchmal später noch nutzen. Als Rückblende im Roman, als Anhänge oder als kostenlose Leseproben auf der Homepage, die dann gleich Lust auf das zugehörige Buch machen.

Und wenn man dann das Gefühl hat, für seinen Roman schon etwas „gemacht“ zu haben, dann ist der Schritt zum ersten Kapitel nicht mehr so groß und einschüchternd wie zuvor.

Wer immer noch Ideen braucht, hier ein paar Anregungen:
  • Schreibe über ein wichtiges Erlebnis aus der Kindheit deiner Hauptfigur. Vielleicht ein Unfall, oder ein besonders schöner Familienausflug.
  • Welcher Ort ist besonders wichtig in deiner Geschichte? Beschreibe ihn so genau, wie du nur kannst.
  • Wenn deine Charaktere Social Media nutzen würden, welche Plattform würden sie wählen? Was würden sie dort schreiben? Erzähle davon.
  • Beschreibe deinen Hauptcharakter beim täglichen Einkauf. 
  • Beschreibe das Schlafzimmer eines Charakters in fünf Sätzen.
  • Beschreibe die Welt deines Romans mit Einbezug der fünf Sinne. 
  • Überlege dir die drei schlimmsten Dinge, die deinem Hauptcharakter zustoßen könnten. Schreibe eine Kurzgeschichte, in der genau diese drei Dinge passieren.
  • Schreibe eine Szene mit viel Dialog, in der dein Protagonist und dein Antagonist sich beim Kaffee/Teetrinken gegenübersitzen und reden.
  • Schreibe über die Musik, die dein Antagonist gern hört und wieso er diese Art Musik mag.

Samstag, 15. März 2014

Sind Charaktere lebendige Wesen? - Zitat der Woche


"After a while, the characters I'm writing begin to feel real to me. That's when I know I'm heading in the right direction." ~Alice Hoffman


Wie wahr. Das kann ich genau so unterschrieben. Naja, mit einer kleinen Abweichung.



Auch bei mir gibt es den Moment, in dem meine Charaktere beginnen real zu wirken, ganz so, wie lebendige Wesen. Für mich ist dies jedoch der Moment, in dem ich entscheide, das Buch zu schreiben.

Ich entwickle meine Buchideen (wie viele wissen gern unfreiwillig Nachts) in meinem Kopf. Und dort köcheln sie eine Weile. Ich schreibe nicht jede Idee sofort auf. Zum einen wäre ich dann wirklich viel mit aufschreiben beschäftigt, zum anderen hätte ich eine wahnsinnige Ablage an Ideenfetzen, die kaum zu handhaben wäre und dessen Ideenteile einfach für meinen Geschmack nicht gut genug sind.

Wenn eine Buchidee wirklich gut ist, dann bleibt sie im Kopf, bleibt in der Nähe und kommt immer mal wieder vorbei um Neues von sich zu erzählen. Sie muss sich bewähren, damit ich sie für buchwürdig halte.

Von Besuch zu Besuch wird sie mir vertrauter und ich lerne auch die Charaktere besser kennen. Und irgendwann ist der Moment dann da: Sie beginnen zu leben. Die Figuren sind zu Menschen (oder Lebewesen) geworden und ich weiß, dass ich dieses Buch schreiben muss. Ich weiß, dass ich den Charakteren das Leben geben muss, nach dem sie verlangen. Ja, das Leben, dass sie verdienen.

Dann fange ich an, aufzuschreiben. All die Geschichten, die ich schon kenne, alle Ideen, die bisher aufkamen. Mein Glück ist, dass ich selten Einzelheiten vergesse. Vielleicht würde ich sonst anders vorgehen.

Für mich sind also meine Charaktere auch lebendige Wesen. Zumindest ab einem bestimmten Punkt.
Und dann müssen sie raus, denn in mir drin ist nicht genug Platz für alle, um zu bleiben.



Dienstag, 11. März 2014

Schreibtagebuch Eintrag 11: Das Monster unter meinem Bett


Nachts wach im Bett zu liegen ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch äußerst gefährlich.

Zumindest, wenn man Autor ist.

Oder zumindest bei mir.





Die Dunkelheit und diese herrliche Stille sorgen dafür, dass meine Sinne nicht übermäßig strapaziert werden und mein Kopf sich beruhigen kann.
Anfangs ist das noch ganz schön. Meine Gedanken beginnen zu wandern, entspannt lasse ich sie gewähren, doch dann ist sie plötzlich da:

Die neue Idee.

Halb Engel, halb Dämon steht sie vor mir.
Als wäre das Monster unter meinem Bett hervorgekrochen um mich anzufallen.
Und diesem Monster ist es vollkommen egal, dass ich eigentlich grade an etwas ganz anderem arbeite.
Es will Aufmerksamkeit, und zwar jetzt gleich.
Zugegeben: Ich bin auch nicht sonderlich gut darin, das Monster in seine Schranken zu weisen, oder in seinen Käfig, wenn man so will.
Ich spinne einfach zu gern Geschichten, um bei so einer Chance Nein sagen zu können. Besonders nachts im kuschelig warmen Bett.

So beginnt es dann.
Zuerst verschwende ich meist um die 20 Minuten damit, die Idee ganz grob zu umreißen, sagen wir, einen ganz groben Plot zu entwickeln. Dieser hat sogar hin und wieder noch kein Ende. Es sind meist nur so 3 bis 5 Sätze, die mir vorschweben.
Dann gehen weitere 10 Minuten drauf, um die Figuren mit (vorläufigen) Namen zu bestücken, sonst wird mein Kopf beim Gedankenschreiben immer abgelenkt von dieser Umgewissheit.
Plötzlich habe ich gar keine Lust mehr zu schlafen. Grinsend und im Geiste vor mich hinredend liege ich da und genieße mein Kopfkino.
Als nächstes pickt sich mein Hirn eine der Kernszenen raus, die ich mir für die Geschichte überlegt habe und beginnt sie zu formulieren. Hier beackert es nun zum Teil fünf Sätze für locker 10 Minuten, fügt Nebensätze ein, streicht andere, stellt die Satzteile so lange um, bis es sitzt.

Irgendwann, meist nach der Pipi-Pause, fällt mir auf, wie viel Schlafenszeit ich schon mit Wachliegen verbracht habe und ich sage mir, dass ich dringend mal die Augen schließen und ins Traumland segeln sollte.
Doch eine andere Stimme wird laut. Sie erinnert mich daran, dass ich nach dem Aufwachen am nächsten Tag sicherlich tolle Formulierungen vergessen haben werde.

Also Notizbuch geschnappt und rein mit dem Text.

So wurde nun ein neues Monster geboren. Es ist klein und süß, mit viel Feuer und Regen. Ein Fantasy-Monster, mal wieder. Und es hat eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte von Ria.

Hier ist es also, das jüngste Monster im Hause Kohrt, darf ich vorstellen:  Die Glutrot-Saga

Mehr dazu, wenn wir uns näher kennengelernt haben.

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(Endlich bin ich mit den Einträgen des Schreibtagebuchs in der "Gegenwart" angekommen, habe also die letzten Monate aufgeholt und es wird von nun an kein Datum bei den Überschriften gebraucht. Dafür könnten die Einträge nun etwas kürzer ausfallen, gehen sie doch jetzt immer ganz aktuell online.)
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Hier geht es zu Eintrag 10: Schreibtagebuch Eintrag 10: Klappentexte und Kurzgeschichten

Zum Anfang: Schreibtagebuch Eintrag 1: Das Schreibtischchaos
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 Tipps zur Ideenfindung auf FederKiel:
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Sonntag, 9. März 2014

Facebook Tipps für Autoren


Facebook ist im Frühjahr 2014 zehn Jahre alt geworden und hat mit 1,24 Milliarden aktiven Nutzern weltweit und mehr als 25 Millionen aktiven Nutzern in Deutschland unglaubliche Zahlen erreicht und ist das größte Online-Netzwerk der Welt.

Für Autoren, besonders Self Publisher, wird der Umgang mit Sozialen Netzwerken wie Facebook immer wichtiger, denn sie bieten wertvolle Möglichkeiten, mit Lesern in Kontakt zu treten, über neue Publikationen zu informieren, seine Werke bekannter zu machen und neue Leser zu gewinnen und auch wichtige Kontakte zu anderen Autoren zu knüpfen.

Facebook dient längst nicht mehr nur dazu, mit seinen Freunden den Kontakt zu halten, es ist schon lange auch zu einer Nachrichten- und Empfehlungsplattform geworden. Und diese Werbemöglichkeit durch Soziale Netzwerke fordert außer etwas Zeitaufwand keine Kosten, wie etwa teure Flyer, Plakate oder PR-Agenturen.

Um auf Facebook einen guten Start hinzulegen und möglichst alles richtig zu machen, habe ich einige Tipps zusammengetragen.


Grundlegende Tipps zur Erstellung von Profil und Seite/Fanpage


  • Um eine Facebook Seite zu erstellen ist ein privates Profil nicht mehr zwingend erforderlich. Ich empfehle es jedoch, da es möglich ist mehrere Seiten anzulegen und alle mit dem privaten Profil zu verbinden, so dass eine leichte Administration aller Seiten und privater Inhalte bequem in einer Sitzung möglich ist.
  • Das Profil wird für private Inhalte und Kommunikation genutzt und um sich mit (bis zu 5000 möglichen) Freunden auszutauschen. (Hier sind die Privatsphäre-Einstellungen wichtig und sollten entsprechend ausgewählt werden!) Eine kommerzielle Nutzung von privaten Profilen verbietet Facebook in seinen Nutzungsbedingungen unter Punkt 4.2. Es darf also keine Werbung geschaltet oder zum Beispiel ein Logo als Profilbild verwendet werden.
  • Uneingeloggt über facebook.de können Sie Ihre Seite ganz ohne privates Profil erstellen. Es ist dann eine rein geschäftliche Seite. Beachten Sie, dass Ihnen dann nicht die Funktionen durch das private Profil zur Verfügung stehen, wie etwa die Facebook-Freunde.
  • Wenn Sie ein privates Profil angelegt haben geht es links in der Navigationsleiste unter "Seiten" oder ganz oben rechts unter dem Pfeilsymbol des Profils zu "Seite erstellen", über die Sie eine Facebook Seite anlegen können. Unter den verschiedenen Optionen für eine Seite wählen Sie „Künstler, Band oder öffentliche Person“ aus, im Klappmenü dann „Autor“. Autorennamen oder Pseudonym eingeben (das wird der Seitenname, er kann später nochmal geändert werden in den Einstellungen) und die Seite kann erstellt werden. 
  • Die Seite ist für Fans erst sichtbar, wenn Sie sie über einen Klick "veröffentlichen", vorher sollten Sie Ihre Seiteninfo aktualisieren, und wichtige Informationen eintragen.
  • Ich empfehle als Namen der Seite Ihren richtigen Namen oder Ihr Pseudonym, nicht den Buchtitel zu verwenden. Sie haben sicher vor noch weitere Bücher zu schreiben und es ist nicht ratsam für jedes Buch eine eigene Seite zu erstellen. Natürlich ist dies möglich, doch der Verwaltungsaufwand wird sehr hoch und es ist leichter alle Fans gebündelt auf einer Seite mit Neuigkeiten zu versorgen.
  • Laden Sie ein richtiges Foto (oder ggf. eine Karikatur, die Sie darstellt) als Profilfoto hoch. Benutzen Sie hier nicht das Buchcover. Die Leser wollen lieber mit einem Menschen kommunizieren als mit einem Gegenstand. Außerdem macht es sonst den Eindruck, die Seite sei eine reine Werbeseite, was viele davon abschrecken wird, auf "Gefällt mir" zu klicken und damit die Seite zu abonnieren. Leser sind meist auf Facebook Seiten, weil sie den Kontakt zum Autor wollen.
  • Wählen Sie ein ansprechendes Titelbild aus. Das Titelbild wird ganz oben auf Ihrer Facebook Seite angezeigt und ist der größte Blickfang der Seite. Wenn ein Foto verwendet werden soll, muss es eine sehr gute Auflösung haben, da davon nur ein Ausschnitt ausgewählt werden kann. Wer geringe Bildbearbeitungskenntnisse hat, kann sein Titelbild auch selbst gestalten und es als Werbefläche für seine Bücher nutzen.
  • In die Seiteninfo sollten Sie eine knappe, einladende Beschreibung einfügen. Sie finden unter "Info" ebenfalls Platz für den Link zu Blog oder Homepage. Sowohl die kurze Beschreibung als auch ihre eingetragene Website wird auf der Hauptseite direkt angezeigt. So können interessierte Leser sofort auf Ihr Blog oder Ihre Homepage wechseln.
  • In der Seiteninfo unter "Info" können Sie auch festlegen, unter welcher Facebook-URL Ihre Facebook Seite zu erreichen sein soll. Dieser Teil ersetzt dann die unschöne Zahlenreihe oben in der URL Zeile. Viele nutzen hier ihren Autorennamen mit einem Zusatz, wie ich selbst z.B. "www.facebook.com/maditakohrtautor".

Tipps für mehr Besucher auf Ihrer Seite


Ein gutes Mittel ist, Ihre Facebook Seite mit Ihrem privaten Profil zu verlinken.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Verlinken der Facebook Seite auf der "Info"-Seite des privaten Profils unter "Kontaktinformationen und allgemeine Infos" als Website. (Es ist möglich mehrere Webseiten hier zu verlinken, man muss sich also nicht zwischen Blog, Homepage oder Facebook Seite entscheiden, sondern kann alle hier reinpacken. Die Seite, die einem persönlich am wichtigsten ist, sollte allerdings an erster Stelle stehen.)
  • Eine bessere und auf der Hauptseite des Profils sichtbare Verlinkung ist die Verlinkung der Facebook Seite im Bereich "Arbeit und Ausbildung" als aktuelle Arbeitsstelle. Dafür gehen Sie über den Reiter "Info" auf "Arbeit und Ausbildung". In das Feld, das Sie fragt, wo Sie arbeiten, geben Sie den Namen Ihrer Seite ein, diese sollte dann auswählbar angezeigt werden und kann mit einem Klick als Arbeitsstelle eingefügt werden. Danach erscheinen Möglichkeiten, Angaben zu Stelle, Beschreibung und Zeitraum zu machen. Ganz unten sollte die Anzeigeoption auf "Öffentlich" stehen, damit jedem der Link angezeigt wird, der Ihr Profil aufruft.

    Weitere Möglichkeiten neue Facebookfans zu gewinnen:
    • Über den Punkt "Zielgruppe aufbauen" oben rechts auf Ihrer Seite (oder auch auf Ihrer Hauptseite oder unter Aktivität links) finden Sie die Möglichkeit Freunde einzuladen, die Sie über Ihr privates Profil schon haben. Ihre Freunde bekommen dann die Einladung Ihre Seite mit einem "Gefällt mir" zu markieren.
    • Informieren Sie über Ihren Newsletter, auf Twitter und über andere Medien Ihre Leser von der neuen Präsenz auf Facebook und laden Sie diese ein vorbeizuschauen.
    • Binden Sie auf Ihrem Blog oder Ihrer Homepage ein Facebook Gadget ein. Genaue Anleitungen hierzu finden Sie für Ihren speziellen Fall reichlich im Netz. Auch ohne ein spezielles Gadget sollten Sie Ihre Facebook Seite auf Ihrer Homepage sichtbar verlinken.
    • Auf Facebook gibt es Gruppen. Hier sollten Sie themenrelevanten Gruppen beitreten, um Interessenten für Ihre Seite zu finden. Bitte beachten Sie, dass häufige und langweilige Werbung für Ihr Buch und Ihre Seite wahrscheinlich eher zu Desinteresse führt und auch in manchen Gruppen untersagt ist. Ein reger Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern auf der Gruppenseite ist die beste Werbung.

    Weitere Tipps für Verhalten und Umgang mit Facebook Seiten


    • Die Einstellungen der Sichtbarkeit eines jeden Posts können (sogar nachträglich) angepasst werden. Sie sollten immer ein Auge darauf haben, sowohl im privaten Profil, als auch auf Ihrer Seite.
    • Facebook stellt seinen Nutzern einige nützliche Werkzeuge zur Verfügung. Sie können zum Beispiel “Meilensteine” einrichten, die wichtige Ereignisse zu Ihrem Buch oder dem Schaffensprozess markieren. Das Hinzufügen individueller Reiter ist eine weitere Möglichkeit zum individualsieren der Seite.
    • Beginnen Sie Ihr Profil als Autor zu definieren, Stichwort: Ich als Marke. Was zeichnet Sie und Ihre Bücher aus und macht Sie besonders? Geben Sie genug Informationen, die Sie für den Besucher interessant machen.
    • Ihre Seite braucht regelmäßige Pflege. Seiten, die seit Wochen kein Update haben, werden meist nicht abonniert. Also nicht nur einmal die Woche einloggen, sondern im Idealfall täglich. Ihre Lesergemeinschaft muss mit spannenden Beiträgen und Updates versorgt werden, so bleiben Sie im Sichtbereich.
    • Bedenken Sie dabei aber das gesunde Mittelmaß: Nicht zu wenig, nicht zu viel. Die Frequenz der Statusmeldungen sollten Sie beachten. Facebook ist nicht Twitter. Regelmäßige Updates sind gut, doch zu viele an einem Tag wird schnell zum Spam. 
    • Sie sollten auf jede Wortmeldung antworten, denn jedes Interesse an Ihrer Seite sollte schnellstmöglich und angemessen eine Antwort bekommen. Für ein Lob an Ihrer Arbeit sollte es ein Danke geben.
    • Sie sollten Bilder und Links zu den Posts hinzufügen, um die Meldungen visuell ansprechender zu gestalten. So werden sie häufiger angeklickt und gelesen. Wenn Sie für Ihr Buch werben, dann setzen Sie einen Link zur Bezugsquelle des Buches. Nur wenige werden selbstständig auf die Amazonseite wechseln und nach dem Buch suchen.
    • Wenn sich Ihre Seite etabliert hat, können Sie verschiedene Aktionen durchführen, wie etwa Verlosungen oder ein Quiz. (Bitte hier die Regeln von Facebook beachten!)

    Facebook und das liebe Recht


    Die Meinung, dass Facebook gar nicht dem deutschen Recht unterliegt, ist ein Irrglaube. Es kommt darauf an, wo Sie sitzen und welche Zielgruppen Sie ansprechen. Neben dem deutschen Recht müssen Sie vor allem die Nutzungsbedingungen von Facebook beachten. Besonderes Augenmerk gilt hierbei folgenden Punkten:

    Es gilt besonders zu beachten:
    • Sie dürfen nur ein einziges persönliches Profil anlegen und müssen laut Richtlinien dafür Ihren bürgerlichen Namen oder Ihren eingetragen Künstlernamen verwenden.
    • Sie dürfen die persönliche Chronik nicht für kommerzielle Zwecke verwenden (die persönlichen Beiträge müssen die gewerblichen Hinweise übersteigen) sondern müssen dafür eine Facebook Seite anlegen und Sie dürfen das Facebook-Konto an niemanden übertragen.
    • Der Name Ihrer Facebook Seite darf keine Rechte Dritter verletzten, kein Gattungsbegriff oder Kategoriebezeichnung sein, die Großschreibung ist nur im Rahmen der Rechtschreibung erlaubt (kein All-Caps), Symbole dürfen nur verwendet werden, wenn sie Namensbestandteil der Marke sind, und überflüssige Beschreibungen im Namen sind untersagt.

    Impressumspflicht:

    Mehrere Gerichte haben bestätigt, dass auch für Facebook die Impressumgspflicht besteht. Spätestens seit der letzten großen Abmahnwelle sollte das jedem klar sein. Ein Impressum muss gem. § 5 TMG “einfach erkennbar und unmittelbar erreichbar“ sein.
    Bis vor kurzem war es nicht möglich die Impressumspflicht vollends zu erfüllen, doch Facebook hat reagiert und ein Feld für das Impressum eingeführt. Das dort eingetragene Impressum ist auf der Hauptseite direkt sichtbar und erfüllt so alle Anforderungen.
    • Im Bereich "Info" finden Sie bei der Seiteninfo das "Impressum" und können dort über "Bearbeiten" Ihr Impressum einfügen. Denken Sie daran, dass Ihr Impressum gemäß § 5 TMG vollständig sein muss.
    • Eine Impressumspflicht kann auch für das private Profil entstehen, wenn Sie dort zu kommerziellem Zweck werben. Dann wird es zu einer geschäftlichen Präsenz und als solche muss sie ein Impressum haben. Im Profil gibt es nur den Info-Bereich als Möglichkeit für ein Impressum und diese reicht bei weitem nicht. Zur Sicherheit sollten Sie dort aber den Link zu Ihrem Impressum aufnehmen. Eine andere Möglichkeit wäre noch, die URL des Links zum Impressum in Ihr Titelbild zu schreiben um sie sichtbar zu machen. Doch auch dies ist nicht ausreichend. Besser ist es, sich im privaten Profil mit Werbung zurückzuhalten, so dass kein Impressum notwendig wird.

    Weiterhin gilt zu beachten:
    • Sie brauchen für IhreFacebook Seite dann eine Datenschutzerklärung, wenn Sie innerhalb von Applikationen eigene Daten erheben oder mit sowas wie CRM-Dashboards arbeiten.
    • Wenn Sie Bilder verwenden, brauchen Sie die Rechte für die Verwendung des Bildes, für die Verwendung des abgebildeten Motivs und das Bild muss den Facebook-Regeln entsprechen. Ein "Bildzitat" mit einfacher Nennung des Urhebers ohne dessen Erlaubnis ist meist nicht zulässig. Genauso müssen Sie auch die Rechte besitzen, wenn sie Videos, Texte und Musik auf Facebook hochladen.

    Ich hoffe, ich konnte mit diesen Tipps dem einen oder anderen Facebook-Neuling helfen und werde mich bemühen die Tipps so aktuell wie möglich zu halten.
    Da es fast wöchentlich etwas Neues gibt und um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, empfehle ich Ihnen die Seite http://allfacebook.de

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß auf Facebook!

    (aktualisiert: Januar 2015)

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    Weitere Social Media Tipps auf FederKiel: Twitter Tipps für Autoren
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    Dienstag, 4. März 2014

    Schreibtagebuch Eintrag 10: Klappentexte und Kurzgeschichten

    Februar 2014
    Wie so viele andere, habe ich auch Probleme mit der Zeit.
    Mein süßer kleiner Engel hier zu Hause fordert zur Zeit viel Aufmerksamkeit und lässt mich selten für 10 Minuten am Stück arbeiten. Das schlägt sich nicht nur auf die Schreibzeit für meine Bücher nieder, sondern beeinflusst auch die Zeit, die mir für FederKiel bleibt. Den ursprünglichen Rhythmus der Posts kann ich momentan nicht einhalten. Beiträge werde ich von nun an ohne feste Tage veröffentlichen. Dafür soll es einige neue Rubriken geben. Seid gespannt!


    Meinen Jahresplan für 2014 habe ich nun auch überarbeiten müssen.
    Bei meinem aktuellen Zeitproblem waren die Ziele einfach nicht mehr realistisch. Ich möchte ungern meine Schattenläufer-Serie, an der mir viel liegt, forcieren nur um am Ende des Jahres vor einem miesen fertigen Manuskript zu sitzen. Diese Serie möchte ich um nicht auf der Welt versauen.
    Eine gute Geschichte braucht Zeit.
    Der neue Plan sieht dieses Jahr ein fertiges Manuskript vor. Weiterhin diverse Kurzgeschichten.
    Ein Grund für die Kurzgeschichten ist, dass ich nach der längeren Schreibpause mit ihnen gut üben kann.
    Weiterer Grund für die Entscheidung ist meine Idee, Kurzgeschichten aus der Fantasywelt zu erzählen, in der auch meine Serie spielt und so das Interesse potentieller Leser zu wecken. Auch hierzu bald mehr, wenn es soweit ist. Freut euch auf spannende Abenteuer aus Niam!

    Ich habe mich diesen Monat natürlich auch an meinen Projekten ausgelassen, wenn es zeitlich möglich war.
    Es waren die Buchtitel und Klappentexte (Buchrückentexte, Werbetexte, wie auch immer) dran.

    Buchtitel finde ich immer schwierig.
    Nicht die Suche an sich, denn mir fallen auf Anhieb oft mehrere schöne Titel ein, sondern die Jagd nach einem Titel, der nicht schon hundertfach benutzt wurde.
    Nach und nach gebe ich Titel für Titel bei Amazon und Google ein und kann mich meist eines genervten Seufzens nicht erwehren. Am Ende bleiben dann zwei oder drei Möglichkeiten auf der Liste übrig.
    Die Titel für die ich mich entschieden habe sind für das Mystery Romance Buch "Melissa im Bann der Zeit" und für das erste Buch meiner Dark Fantasy Serie "Der Beginn der Finsternis".

    Nach Lektüre mehrerer Ratgeber zum Thema Klappentext habe ich mich einen Abend im Schutze der Dunkelheit auch an den Texten für die beiden Bücher versucht.
    Nach positiven Rückmeldungen (und kleinen Änderungen, danke an alle Helfer) hier einmal zum schmackhaft machen:

    Der Beginn der Finsternis - Band 1 der Schattenläufer-Chronik
    Kaydon, Roiben, Liss und Joanna sind Schattenläufer.

    Als Sondereinheit der Nachtwache schützen sie die Königsfamilie und die Stadt Kerenor vor der Bedrohung, die in der Dunkelheit auf sie lauert: Den Nachtwandlern.
    Als die prophezeite Finsternis einsetzt, werden ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die schier übermächtigen Wesen auf eine harte Probe gestellt.
    Doch nicht nur von außen droht der Stadt Gefahr. Hinweise auf einen Anschlag erreichen die Freunde. Wer ist es, der dem Prinzen nach dem Leben trachtet?

    Melissa im Bann der Zeit
    Ein Geräusch reißt Melissa aus dem Schlaf.
    Der seltsame Fremde, der ihr Wohnzimmer auf den Kopf gestellt hat, türmt mit einem alten Erbstück.
    Als Melissa die Verfolgung aufnimmt wird sie von einem mysteriösen Licht mitgerissen und steht unvermittelt mitten im Schlafgemach eines Prinzen.
    Und dann tauchen aus dem Nichts auch noch drei Gestalten in Roben auf, die von sich behaupten Zeitwächter zu sein.

    Weiterhin habe ich mit dem ersten Kapitel von Melissa begonnen und sie steht kurz davor beim Prinzen zu landen. Hierbei habe ich gelernt, dass ich Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Geräuschen und Licht habe. Etwas, an dem ich arbeiten muss. Man lernt ja nie aus.

    Samstag, 1. März 2014

    Schlecht schreiben, eine Kunst? - Zitat der Woche


    Ernest Hemingway schrieb einmal "The first draft of everything is shit."

    Ob das tatsächlich für alle Autoren gilt, ich denke da an die vielen Perfektionisten, ist fraglich, doch für mich sind diese Worte herrlich beruhigend, wenn mich plötzlich mal wieder die Selbstzweifel überkommen.



    Ihr kennt das sicherlich.
    Ihr fangt an zu schreiben. Ein, zwei Sätze gehen noch gut von der Hand und plötzlich beginnt der Schreibfluss zu stocken. Vielleicht sind es Zweifel an einem Wort, einer Schreibweise, dem Satzbau. Ihr lest den letzten Satz und irgendwie klingt das grade Geschriebene für euch schlecht.
    Gestern lief es doch noch so gut, denkt ihr euch und überfliegt den letzten Absatz, den ihr am Abend zuvor noch runtergetippt habt. Auch der ist nicht so grandios, wie ihr ihn in Erinnerung habt.
    Das ist der Moment, in dem ich am liebsten, erfüllt von Panik und Scham, unter die Bettdecke kriechen möchte, um mich von Selbstzweifeln auffressen zu lassen, doch stattdessen denke ich an Hemingways Worte und atme einmal ganz tief durch.

    Der erste Entwurf muss nicht perfekt sein!
    Es geht dabei einzig darum, die Idee für seine Geschichte auf das Papier zu bringen und damit das auch problemlos gelingt, muss man irgendwie dafür sorgen, dass der nervige innere Kritiker die Klappe hält.
    Mir gelingt das nicht immer. Häufig sitzt er beim Schreiben hinter mir und flüstert mir ins Ohr. Ich tue so, als würde ich ihn nicht hören. Er ist sowieso nie zufrieden.

    Einfach so zu schreiben, ohne sich von Zweifeln beirren zu lassen und flüssig Wort für Wort auf das Papier zu bannen ist eine Kunst. Es ist eine Kunst, die es zu erlernen gilt, wenn man schnell und effektiv Bücher schreiben und Deadlines einhalten will. Die Kunst, schlecht zu schreiben.

    Um sie zu erlernen, muss man sich zuerst einmal selbst erlauben, schlecht zu schreiben und sich verbieten, das Geschriebene ständig nochmal zu lesen. Wer das nicht kann und doch regelmäßig einen Blick riskiert, dem kann es helfen, das bereits Geschriebene abzudecken, den Bildschirm abzuhängen oder ganz auszuschalten.

    Ziel ist der fertige erste Entwurf, so beschissen er auch sein mag. Hauptsache ist, er wird geschrieben. Hierzu zwei meiner Lieblingszitate:
    • "First drafts don't have to be perfect. They just have to be written."
    • "You might not write well every day, but you can always edit a bad page. You can't edit a blank page." ~Jodi Picoult

    Wenn die Rohfassung fertig ist, fällt es in der Regel leichter Fehler und Schwächen zu erkennen und zu beseitigen.

    Einfach zu schreiben, schlecht zu schreiben, ist gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick klingt. Es erfordert Übung, den Kritiker in Schach zu halten und wahrscheinlich wird es nicht beim ersten Versuch gelingen. Doch mit etwas Übung fällt es nach einiger Zeit immer leichter und das freie Schreiben gelingt.