Montag, 3. Februar 2014

Vorgeschichten und Rückblenden

Jeder Geschichte hat eine Vorgeschichte.
Etwas, das vor dem ersten Satz der Geschichte passiert ist.
Manchmal sind diese Geschehnisse von großer Wichtigkeit für das Verständnis der Geschichte, die man erzählen will, doch mit dieser Vorgeschichte zu beginnen passt einfach nicht.

Da bleibt einem dann das Mittel der Rückblende.




Eine Rückblende kann man auf unterschiedliche Arten einbauen.
Als Traum, als Gedanken der Hauptfigur, als freistehender Text oder auch als Häppchen in einem Dialog.

Das Problem einer Rückblende ist immer, dass diese den Leser aus der aktuellen Handlung rausreißt.
Es ist also nicht die beste Entscheidung, eine Rückblende mitten in einem spannenden Kampf auf Leben und Tod einzuwerfen. Den Leser wird es nerven und er wird vermutlich die Rückblende überblättern, um herauszufinden, wie es in der spannenden Szene weitergeht.

Um den Leser dazu zu bringen, die Rückblende anzunehmen, sollte sie also an eine passende, aber nicht zu spannende Stelle gesetzt werden.
Auch die Rückblende muss das Interesse des Lesers wecken. Sie sollte nicht mit ewig langen Beschreibungen beginnen, sie sollte auch nicht zu ausführlich eingeleitet werden und ganz besonders sollte sie spannend geschrieben sein.
Nur weil es eine Rückblende ist, heißt das nicht, dass es eine leblose und schematische Beschreibung des Geschehens sein muss. Auch die Rückblende muss lebendig sein. Sie sollte geschrieben werden, wie eine ganz normale Szene auch, mit aktiver Handlung und Dialog.

Natürlich muss die Rückblende keine Textwand werden. Es gibt, wie schon erwähnt, auch die Möglichkeit, die Information auf andere Weise einzuflechten.
Etwa als Gedanken des Helden, zu einem aktuellen Geschehen. Hier reichen oft ein oder zwei Sätze an Gedanken aus, um eine Idee davon rüberzubringen, um was es geht.

Besonders geschickt ist es, die Information so unterzubringen, dass der Leser gar nicht mitbekommt, dass er hier mit Informationen aus der Vergangenheit versorgt wird.
So z.B. als beiläufige Zusatzinformation bei einer Beschreibung oder im Dialog zwischen zwei Figuren. Bitte hierbei jedoch beachten, dass nur eine Information im Dialog weitergegeben wird, die der Empfänger noch nicht kennt. Keiner wird in einer Unterhaltung seinem Gegenüber von einem Geschehen erzählen, bei dem dieser selbst anwesend war.

Eine Rückblende ist immer ein schweres Unterfangen und der Anteil an Rückblenden sollte deshalb auf ein Minimum reduziert werden. Wenn eine Rückblende keinen Informationsgehalt hat, der für das Verstehen der Geschichte oder einer Handlung des Helden notwendig ist, dann wird die Rückblende nicht gebraucht und sollte gestrichen werden. Eine Rückblende sollte nur ein Geschehniss sein, dessen Inhalt eine direkte Auswirkung auf die gegenwärtige Geschichte hat.
Dann nimmt der Leser sie gern an und hat Interesse dafür, wie es nun damit in der aktuellen Handlung weitergeht.


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