Mittwoch, 25. Dezember 2013
Sind wir alle Masochisten? - Zitat der Woche
"Writing is hard" sind bekannte und viel zitierte Worte.
Hunderte Schriftsteller füllen ihre Biographien, Blogs und Interviews mit den Erzählungen darüber, wie schwer das Schreiben ist. Es wird gestöhnt und gejammert über all die Qualen, die diese Arbeit mit sich bringt. Man sagt z.B. von Thomas Mann, dass er Stunden gebraucht hat um zehn Zeilen Text zu gestalten.
Und doch, fragt man sie danach, wieso sie schreiben und was das Schreiben für sie bedeutet, sind sie voller Liebe und Entzücken. Ja, das Schreiben sei für manche gar das Schönste der Welt.
Was sind das also für masochistische Anwandlungen?
Wenn das Schreiben so hart ist, wieso schreiben wir dann überhaupt? Viele sagen, sie schreiben, weil sie schreiben müssen. Würden wir es also lassen, wenn wir könnten?
Ich kann für mich behaupten, ich könnte es lassen. Ja, ich habe es sogar einmal für Jahre gelassen. Allerdings ging es mir im Zuge dessen nicht mehr besonders gut. Es geht also vielmehr um das Wählen zwischen zwei verschiedenen Arten von Qual.
Ich persönlich entscheide mich dann doch lieber für die Qual, die auch noch eine Erfüllung mit sich bringt, und schreibe.
Bin ich also Masochist? Vielleicht. Womöglich ein Schreibmasochist.
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