Montag, 2. Dezember 2013

Schreibtagebuch Eintrag 3: Der erste Satz

Juli 2010
Womit fange ich nun an? Was braucht mein Buch alles?
Ich drehe mich um und schaue in mein Regal. Einen Buchtitel, natürlich!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich schon mal einen Titel für das Buch hatte.
Nach kurzer Überlegung fällt mir der Titel wieder ein, und auch der Grund, warum ich ihn vergessen hatte : Er war schlecht.
Schön, für einen Buchtitel ist später noch Zeit genug.


Was haben wir denn überhaupt schon? Richtig, die Figuren. Und die Rahmenhandlung.
Das ist doch schonmal was.
Nachdem ich etliche Sekunden vor dem leeren Textdokument gesessen und auf meiner Lippe herumgekaut habe, tippe ich "Kapitel eins" in die Tastatur. Grandios, eine Kapiteleinteilung sollte es haben.

Und nun? Der erste Satz. Der erste Satz ist wichtig, das weiß ich. Entsprechend schwer ist es, ihn auszuwählen. Ich will einen interessanten ersten Satz. Keinen langweiligen. Er soll den Leser fesseln, ihn einladen den nächsten zu lesen. Und der Name der Hauptfigur sollte am besten schon drin erwähnt werden.
Ich könnte sogar mit dem Namen der Hauptfigur anfangen. Wenn ich denn eine Idee für den Satz hätte.
So klappt das nicht. Ich weiß nicht, was ich genau im ersten Kapitel geschehen lassen will und was schon vorher geschehen sein soll. Mit anderen Worten, ich muss mir überlegen, wo im Handlungsverlauf ich das Buch beginnen lassen möchte. Will ich den Leser direkt in das Geschehen werfen? Oder doch lieber eine kurze aber einleitende Beschreibung?

Meine Gedanken schweifen ab und ich frage mich, wie andere Autoren ihre Bücher beginnen lassen. Ich kann mich natürlich an alle Bücher erinnern, die ich gelesen habe, jedoch fällt mir kein einziger erster Satz mehr von ihnen ein.
Die nächste Zeit verbringe ich damit, mir erste Sätze aus Büchern anzuschauen.

Es gibt sie alle: Kurze Sätze, lange Sätze, einfache Sätze, komplizierte Sätze. Manche sagen viel aus, manche fast nichts. Es ist alles möglich. Wichtig ist nur, sie müssen passen. An ihren Platz am Anfang des ersten Kapitels.

Mir wird klar, ich brauche ein paar gute Ratschläge und mehr Informationen über das Handwerk des Schriftstellers an sich. Über den Aufbau von Büchern und und und.
Die Suche nach Ratgebern ist nicht schwer, man wird damit regelrecht überhäuft. Einige sind gut, einige nicht. Und ein paar von ihnen haben dann auch den Weg in meine Wohnung gefunden.

Und so werde ich nun lesen.

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