Freitag, 24. Januar 2014

Verlorene Geschichten? - Zitat der Woche


"There is no greater agony than bearing an untold story inside you." ~ Maya Angelou

Mal davon abgesehen, vor welchem Hintergrund dieses Zitat entstand und von welchen schrecklichen Geschichten dieses Zitat eigentlich spricht, so drückt es doch ganz vorzüglich aus, was viele Schreiberlinge immer wieder fühlen.


Auch mich peinigen nicht erzählte Geschichten. Sogar sehr. Sie wollen raus, sie wollen leben. Doch für einige habe ich nicht die Zeit und für andere nicht die Möglichkeiten, sie frei zu lassen. Wie in dem Post "Warum schreibe ich?" schon erwähnt, bringen mich feststeckende Geschichten schier zum überkochen! Und da ich unmöglich alle Hirngespinste immer zu Papier bringen kann, köchel ich ständig auf kleiner Flamme vor mich hin.

Wenn dieses Zitat also zutrifft, vielleicht ist dann auch das Gegenteil wahr. Vielleicht gibt es keine größere Freude, als seine Geschichten frei zu lassen, in die Welt zu lassen und sie zu teilen, mit Menschen, die sie hören wollen. Und ist das nicht der eigentliche Grund wieso wir es tun? Wieso wir schreiben? Um Geschichten zu erzählen, die gehört werden wollen?

Wir alle haben Geschichten zu teilen. Einige tun es ganz privat, andere schicken ihre Geschichten raus in die Welt, mit ihren gedruckten Namen darauf. Und wenn wir kein Auslassventil für unsere Geschichten haben, dann können sie durchaus zur Qual werden.
Wie viele Geschichten gehen verloren, weil manche nicht die Möglichkeit haben sich auszudrücken, oder weil ihnen niemand zuhört. Es gibt Millionen wunderbare unbekannte Geschichten. Bedeutet das, dass Millionen Menschen in versteckter Qual leben? Sie tun es tatsächlich, doch meist sehen wir da keine Verbindung zu einem Fehlen der Möglichkeit, ihre Geschichte erzählen zu können. Doch vielleicht gibt es da eine.

Es gibt Bücher, die ich niemals schreiben konnte.
Ich nenne sie gern die verlorenen Bücher. Ich habe eine Idee davon, was es für Bücher hätten werden sollen, aber dann gab es irgendwo den Punkt, wo etwas nicht passte oder ich nicht im entferntesten das nötige Fachwissen hatte oder auch schlicht nicht in der Lage war, über eine bestimmte Sache zu schreiben.
Und so habe ich die Ideen fallengelassen.
Manchmal bediene ich mich beim Schreiben meiner aktuellen Geschichten bei Einzelheiten dieser alten Ideen.  Es gibt unter ihnen aber auch jene, die mir nach wie vor sehr am Herzen liegen und die in meinem Kopf weiterhin herumgeistern.
Ich hoffe, dass es mir eines Tages gelingt, eine Möglichkeit zu finden, sie doch noch zu Papier zu bringen.



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