Laut Wikipedia bedeutet plotten ganz simpel:
Eine Handlung entwickeln.
Der Plot ist also das Handlungsgerüst.
Hier möchte ich den groben Plot vorstellen, oder auch die "Drei-Akte-Struktur" von Syd Field.
Der grobe Plot sieht wie folgt aus:
- Einleitung: Das Thema wird eingeführt, die Hauptfigur wird eingeführt, das Hauptproblem wird eingeführt
- Hauptteil: Die Geschichte und Handlung über und bis zur Lösung des Hauptproblems
- Schluss: Lösung des Hauptproblems
Einleitung
Die Einleitung sollte möglichst kurz und präzise sein, keine langen Beschreibungen, keine unnötigen Hintergrundinformationen. Die Einführung der Figur und des Problems stehen im Vordergrund und sind wichtig, um dem Leser klar zu machen, um was es geht. Für diverse Informationen ist später noch Zeit und Platz genug.
Die Hauptfigur ist die handelnde und tragende Figur in der Geschichte und durchlebt in Zuge der Handlung eine Entwicklung. Es ist wichtig, dass die Hauptfigur gut ausgearbeitet und durchdacht ist, um dem Leser Möglichkeiten zur Identifikation zu geben und die Figur glaubwürdig erscheinen zu lassen. Das beinhaltet Aussehen, Fähigkeiten, Wünsche und Ängste, Gesten, Mimik und Sprechweise und besonders die bisherige Lebensgeschichte. Das Anlegen von Charakterbögen ist ein gutes Hilfsmittel.
Mehr dazu: Charaktere, die treibende Kraft
Die Hauptfigur braucht weiterhin einen Grund, wieso sie das Hauptproblem lösen will. Niemand nimmt sich freiwillig eines Problems an, wenn nicht etwas auf dem Spiel steht, also ein Grund zum Handeln existiert. Dieser Grund sollte dem Autor immer klar sein.
Ohne Hauptproblem auch keine funktionierende Geschichte. Hauptprobleme in Romanen sind üblicher Weise:
- Abenteuergeschichte: Lösung des großen Rätsels oder Finden des Schatzes
- Krimigeschichte: Lösung des Mordfalls oder Diebstahls
- Liebesgeschichte: Zusammenfinden der Liebenden oder Eroberung einer Person
- Dramengeschichte: Überleben der Katastrophe
Hauptteil
Nun kommt der Lösungsweg. Dieser darf nicht gradlinig sein. Wenn man sich den richtigen, graden Lösungsweg überlegt hat, dann sollte man an den falschen Wegen arbeiten, die die Figur einschlagen könnte und auch wird, um am Ende zur richtigen Lösung zu finden.
Falsche Wege, Hindernisse, sind nötig, um die Geschichte spannend zu machen. Im Leben läuft selten alles so, wie geplant.
Die Hauptfigur braucht Konkurrenten, die das gleiche oder gegenteilige Ziel haben wie sie selbst. Weiterhin sollte man sich Gedanken machen über Ängste und Probleme der Hauptfigur, die der Lösung des Hauptproblems im Weg stehen könnten.
Ein Protagonist braucht einen Antagonisten. Dieser kann also eine Person sein, oder ein innerer Gegenpart.
So wird die Hauptfigur mit Hindernissen konfrontiert, die im Laufe der Geschichte die Auflösung des Hauptproblems immer schwerer machen. Dies gipfelt meist in einem Tiefpunkt, der die Hauptfigur dazu veranlasst weitere Kräfte zu mobilisieren, umzudenken oder sich Hilfe in Form von Personen oder Informationen zu holen. Manchmal kommen diese Personen oder Informationen auch von außen auf die Hauptfigur zu. Hat diese dann die entscheidenden Informationen zur Problemlösung, kommt es zu einer weiteren Wendung der Geschichte.
Schluss
Fehlt noch das, für den Leser befriedigende, Ende. Die Lösung des Hauptproblems im Höhepunkt der Geschichte. Bis zu diesem Höhepunkt sollte die Spannung und Geschwindigkeit der Geschichte nun aufrecht erhalten werden.
Für den Schluss sollte man überlegen, was der Leser erwartet und diese Version abändern. Das Ende sollte zwar zufriedenstellend sein, jedoch nicht zu vorhersehbar.
Ein wichtiger Punkt ist ebenfalls, wann man die Geschichte enden lässt. Nicht selten schreibt ein Autor über den eigentlichen Schluss der Geschichte hinweg und trägt den Leser zu einem Teil des Lebens der Hauptfigur, der gar nicht mehr zum Hauptproblem und dessen Lösung gehört. Also Augen auf, und am Ende nochmal genau hinschauen.
-----
Mehr zum Thema Plotten auf FederKiel:
-----
schön klar und übersichtlich. danke! .... aber wenn mans etwas komplexer möchte, bieten sich natürlich die jahrtausend jahre alten Dramen-Strukturen an (5-Akte-Aufbau etc.). Aber grundsätzlich: eine geplante Struktur hilft.
AntwortenLöschen